Kapitel 9

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Der nächste Tag war angebrochen und gähnend war ich bereits auf den Weg zur Schule. Diesmal ohne Jimin, was aber auch gar nicht schlimm war. Immerhin war ich ja nicht auf ihn angewiesen.

Gestern Abend waren wir noch relativ lange bei Jungkook. Jimin hatte ihm alles bis ins kleinste Detail erklärt. Ich dagegen saß eigentlich nur die ganze Zeit daneben, hörte den beiden zu und trank immer mal wieder an meinem Wässerchen.

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten war Jungkook schließlich auch Begeistert, hoch motiviert genau wie Jimin, was ich irgendwie ganz putzig fand.

Vor allem, weil eine Gewisse Sooyun die eigentliche Motivation für Jungkook war, dachte ich mir belustigt und durchquerte schließlich das Schultor, machte mich gleich zum Klassenzimmer auf.

Mein Inneres war derweil schon richtig aufgeregt Jimin wieder zu sehen. Zwar konnte ich das gut verbergen, aber leugnen brauchte ich es nicht mehr. Er tat mir gut, ließ mich in seiner Gegenwart wohl fühlen, ich hatte tatsächlich einen Freund gefunden, welcher mir tagtäglich wichtiger wurde.

Schließlich kam ich an meinem Platz an, packte still meine Sachen auf den Tisch, setzte mich und sah mich um.

Jimin war noch nicht da, was mich eigentlich verwunderte. Immerhin war er, ähnlich wie ich, immer sehr pünktlich.

„Denkt ihr Jimin kommt heute noch?", „Ich weiß nicht, vielleicht ist er ja krank...", „Oh bitte nicht!", hörte ich die Mädchen derweil in der hinteren Reihe reden und ich überlegte.

Krank? Könnte es sein?, ging es mir durch den Kopf und ich schluckte schwer.

Zögerlich starrte ich auf mein Handy, bemerkte, dass der Unterricht unmittelbar bevor stand und checkte ein letztes Mal meine Nachrichten.

Die letzten Tage waren auch sehr nervenaufreibend... Da wäre es nicht mal so abwegig, dass der Körper mal schlapp macht, kaute ich mir nervös auf meiner Lippe herum, bemerkte ein unangenehmes Gefühl in meiner Magengegend.

„Miss Min, würden Sie bitte Ihr Handy weglegen? Es hat zum Unterricht geklingelt!", mahnte mich plötzlich der Lehrer und eilig nickte ich, blickte nochmal zur Tür, ehe ich seufzend mein Handy in die Tasche packte.

„Gut dann fangen wir an", erklärte der Lehrer schließlich, begann das heutige Thema an die Tafel zu schreiben. Mein Blick ging allerdings immer wieder zur Tür.

Ob er heute wirklich nicht kommt?, machte ich mir nun schon sorgen und schluckte schwer, spielte nervös mit meinen Händen und konnte mich nur schwer konzentrieren.

Doch plötzlich hörte ich wie die Tür aufgerissen wurde. Die Mädchen waren sofort außer Rand und Band und ich wusste sofort wer es war.

„Jimin!", fuhr Kim Hyerim sofort hoch, ignorierte den Lehrer und blickte den Blonden verliebten Blickes an.

Jimin dagegen wirkte sichtlich verschlafen, war nicht ganz auf der Spur. Seine Haare waren etwas verstrubbelt und sein Hemd an einigen Stellen verkehrt geknöpft.

Niedlich, gleichzeitig aber auch lustig, dachte ich mir und musterte ihn insgeheim belustigt.

„Park Jimin, wo kommen sie denn her? Der Unterricht hat bereits vor einer halben Stunde begonnen!", war Herr Kim gar nicht begeistert, ehe sich Jimin kurz räusperte.

„Tut mir Leid, ich habe verschlafen... Ich war gestern noch zu lange wach und habe gelernt", redete er sich hinaus.

Doch in seiner Position würde es ihm wohl jeder Lehrer glauben.

Was hatte ich gesagt? Er war Mustersöhnchen Nummer eins? Natürlich, würde man ihm das Glauben.

Weiterhin belustigt schüttelte ich meinen Kopf, wusste immerhin den wahren Grund seines zu spät Kommens, spürte aber gleichzeitig auch seinen Blick auf mir.

Between love and obstaclesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt