Hybrid Boy - Ziall (Pausiert)

Kapitel 4

Am nächsten Tag hörte Zayn wieder die Schreie, die aus dem Haus kamen. Wieder zuckte er erschrocken zusammen und hätte sich am Liebsten die Hände auf die Ohren gepresst. Doch er blieb stark und schwor sich, irgendwann da rein zu gehen und den, der der Person das antat, eine Lektion zu erteilen. Man tut niemandem so etwas an, schoss es durch seinen Kopf und er wäre am Liebsten jetzt gleich reingegangen. Aber die Tatsache, dass er alleine war, hielt ihn zurück und so ging er wieder, wie jeden Tag, in die Schule, doch dem Lehrer hörte er nicht wirklich zu. Seine Gedanken waren nur auf seinen neu entstandenen Plan fixiert. Als die Schule zu Ende war, ging er zu Louis und Harry, die ihn fragten, ob er heute Zeit hätte. Er beneinte mit der Ausrede, es ginge ihm nicht so gut, und stapfte mit trauriger Mine zu dem Haus. Sogleich hörte er diese Schreie, doch heute hatte er Mut, dieses Geheimnis zu lüften. Seine Schultasche schmiss er auf die Terrasse vor das Haus und sah, dass ein Fenster offen stand. Das hatte er auch gesehen, als er jeden Tag daran vorbeigelaufen war.

Leise und schleichend sprang er hinein und federte den Sturz mit seinen Sportschuhen ab, welche ein quietschendes Geräusch von sich gaben. Innerlich fluchend, setzte er seinen Weg fort und betrachtete währenddessen den Raum, in welchem er sich befand. Überall waren merkwürdige Geräte, die Meisten waren irgendwie miteinander verbunden und in jedem Raum war ein riesiger Stuhl, von dem man sofort Angst bekam. Schnell lief er zu der Tür und horchte. Alles war still, kaum etwas zu hören. Diesmal quietschten seine Schuhe nicht, als er auf den Gang schlich und alle paar Sekunden stehen blieb, um zu lauschen. Beim dritten Mal hörte er wieder die Schreie und zuckte zusammen. Noch drei Türen weiter... Sein Herz schlug ihm mittlerweile bis zum Hals und sein Puls hatte sich auf das Doppelte beschleunigt. Flach atmend und mit Schweißperlen auf der Stirn hielt er vor der Tür und bewegte sich nicht mehr. Ein letztes Mal atmete er tief durch, dann stieß er sie auf und sah einen schwarz gekleideten Mann, der vor einer Ecke stand. Als er herumwirbelte und Zayn anstarrte, sah dieser das Schlimmste in seinem Leben.

In der dunklen Ecke lag ein Wesen, zusammengekauert, überall blaue Flecken. Es war blass und aus seinen Ohren wuchsen riesige Tigerohren, welche schlaff herunterhingen. Aus seiner Tigernase lief Blut und an seinen geröteten Augen konnte man erkennen, dass er geweint hatte. Seine Hände waren zum Schutz erhoben, doch sie senkten sich rasch, als er sah, wer da in der Tür stand. Der Mann stand eine Weile bewegungslos da, plötzlich stürmte der blonde Junge vor und hechtete aus dem Raum. Als er an Zayn vorbei kam, murmelte er ein kurzes "Danke". Es hörte sich wie ein Schnurren an, doch es war gebrochen. Zayn blickte wieder zu dem Mann, der vor Frust aufschrie und jetzt auf den Schwarzhaarigen zurannte. Dieser wich erschrocken zurück und wollte weglaufen, doch der Mann hielt ihn am Handgelenk fest und zog ihn fest an sich ran.

"Du wirst mir nicht entkommen!" Mit diesen Worten schlug er Zayn mit der Faust auf den Kopf, kurz darauf wurde alles schwarz um den Jungen und der Mann schleifte ihn in den Raum, in dem vorher noch der andere gewesen war.