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Das Wohnheim liegt in völliger Stille als ich, Emilia an meiner Hand, die Treppen hoch eile. Unsere Schuhe hallen auf den Steinstufen und ich höre Emilia leise kichern. Ich allerdings  werde eher ungeduldig und es kommt mir vor als würde diese verdammte Treppe niemals enden. Obwohl das natürlich Schwachsinn ist, doch als wir endlich vor meiner Zimmertür stehen, kann ich mich nicht mehr an mich halten und presse ihren engelsgleichen Körper gegen die Tür. Meine Lippen landen sofort auf ihren und ich fühle mich auf einmal wieder wie ein Teenager, der seine erste Freundin hat und vollkommen verknallt ist. Alles negative, all den Hass den ich normalerweise so stark in meiner Brust spüre, ist auf einmal wie weggepustet. Emilia ist wahrlich ein Engel, als ihre kleinen Hände sich auf meine Brust legen, sich näher an mich drückt und den Kuss erwidert. Er ist sanft und beinahe unschuldig. So etwas hatte ich noch nie erlebt und plötzlich fühle ich ein anderes ziehen in meinem Herzen. Bedauern. Bedauern etwas so schönes, etwas so magisches, zerstören zu müssen.

Hätte ich dich bloß früher kennen gelernt. Hätte ich bloß schon früher die Wärme, deines Lichtes auf meiner kalten Haut spüren dürfen. Hättest du mich bloß retten können. Doch jetzt ist es bereits zu spät. Die Dunkelheit hat mich vollkommen verschluckt. Jahrelang hab ich nur noch existiert, doch ohne Hoffnung, Sinn oder Liebe. Das Leben hatte nichts Lebenswertes für mich, ich hab bloß vor mich hingelebt, als hätte ich gewartet ohne es zu wissen. Gewartet auf dich. Auf den Menschen, der mir mein Leben zurück gibt. Der mir die Liebe schenkt, die ich nie erhalten, aber verdient hab. Der einzig und allein für mich lebt. Als ich dich sah, wusste ich, du bist mein Leben. Mit einem Blick, schenktest du mir meine Hoffnung zurück und das Ziel für das es sich lohnte, zu leben. Das Gefühl was mich an jenem Tag übermannte, war übermenschlich und unbeschreiblich. Ich hatte das Gefühl aus einem langen Traum aufgewacht zu sein. Ich konnte wieder richtig Atmen. Wieder Schmecken und Fühlen. Die Taubheit war verschwunden, die mich schon viel zu lange verfolgt hat, durch deine bloßen Anblick. Doch als du nicht mehr in meiner Nähe warst, hatte ich das Gefühl zu ertrinken und je öfter ich dich sah umso schlimmer wurde es. Bis zu diesem Punkt an dem wir uns jetzt befinden, an dem deine Abwesenheit mir solche körperlichen und seelischen Schmerzen zufügt, das ich sie kaum noch ertragen kann und der Gedanken, dass du irgendwann nicht mehr bei mir sein könntest, mich umbringt. Ich kann nicht wieder ohne dich leben, Emilia. Es ist nicht mehr möglich und die Vorstellung du würdest jemanden kennen lernen, den du mir vorziehen würdest,  der dir mehr bedeuten würde, als ich es dir tue... Ich wüsste nicht, was mit mir passieren sollte. Oder was ich anstellen würde. Es geht einfach nicht anders. Du darfst nur mir gehören. Ich muss der einzige sein, der dein Herz begehrt. Du bist mein Engel, mein Stern in dunkler Nacht, mein Glück, mein Leben, meine Hoffnung. Du bist alles. Du wirst mir den Weg erleuchten, auf dem ich gehe. Ich kann nicht zulassen, dass irgendwer dieses Gott geschenkte Glück zerstört. Ich bin kein böser Mensch Emilia. Das musst du verstehen. Ich würde nie jemanden ernsthaft schaden. Ich würde nie jemanden umbringen. Aber ich habe es doch auch verdient glücklich zu sein oder? Ich kann nur mit dir leben. Du bist nicht ersetzbar. Du bist einzigartig. Mein Schlüssel um endlich glücklich zu sein. Um mich endlich wie ein normaler Mensch zu füllen. Bitte verstehe mich, mein Engel, und verzeih mir. Ich bitte dich.

"Nathan?" Ihre Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und ihre Augen, so strahlend blau wie der Ozean, blicken tief in meine. Sofort fühle ich mich wieder so vollkommen erfüllt. Voller Glück. Als würde es nur uns beide geben. Meine Finger streichen ihre Wange entlang, die so unfassbar weich und warm ist.

"Du bist so schön.", flüstere ich leise. Ich fühle mich benebelt, wie immer wenn ihre Anwesenheit meine Sinne berauscht und ich muss lächeln, als sich ihre Wangen unter meiner Hand rot färben.

"Danke." Ihre Stimme ist nicht mehr als ein sanftes Flüstern. Ihre Finger streifen über meine Brust und sie stellt sich auf die Zehenspitzen um mich erneut zu küssen. Ich lege meinen Arm um ihre Taille und krame mit der anderen Hand meinen Schlüssel aus der Tasche. Ihre wohlgeformten Brüste pressen sich an meine und lenken mich vollkommen ab. Ich hab solange darauf gewartet Emilia endlich zu spüren und als ich es endlich schaffe den richtigen Schlüssel ins Schloss zu stecken, ohne den Kuss unterbrechen zu müssen, der immer intensiver wird, drücke ich sie in mein Zimmer und lasse mich mir ihr aufs Bett fallen, während die Tür wieder zu fällt. Ihre Zunge drückt sich gegen meine und ihr Geschmack explodiert förmlich in meinem Mund. Ihr Körper unter meinen gepresst, lässt mich völlig wahnsinnig werden. Alles fühlt sich so unglaublich intensiv an. Sie schwingt ihre Beine um meine Hüfte und ihre Arme um meinen Hals und mein Herz schlägt immer schneller.

Liebe mich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt