Suite Neighbour

2. Unerwarteter Gast

Es ist nun etwas mehr als eine Woche vergangen und ich bin mal wieder gerade aus der Haustür zum Stall. Freya sollte heute Fohlen nach den gestrigen Anzeichen, weshalb sie seit dem in der warmen Box steht. Gerade komm ich an meinem kleinen hinterwäldler Satll an, als ich da jemanden bei Aramis stehe. Dunkel gekleidet, schwarze Haare. Leider kann ich von hinten nicht mehr erkennen. Der Friese hebt plötzlich mit gespitzten Ohren seinen Kopf und fängt an zu mir zu schreien. "Hey mein großer.", begrüße ich den Schlumpf und streiche ihm sanft über den Kopf. "Dein Pferd?", fragt der Mann, den ich erst jetzt erkenne. "Ja, Aramis.", grinse ich happy und schaue zu meinem Hengst. "Was macht den die Spitze der deutschen Charts am Arsch der Welt?", frage ich Nico Santos. Er zuckt mit den Schultern. Bestimmt denkt er sich, dass ich einer dieser plappermäuler bin... soll er, hab ihn keinen Grund gegeben das Gegenteil zu denken. "Den Kopf frei bekommen... denke ich.", schaut er auf das Pferd. Ich lächle mitleidig. Ich glaube ich weiß was ich meine. "Wenn du magst, kannst du mit rein... mich lenken die Pferde jedenfalls ganz gut ab.", biete ich an und sperre auf. Aramis kommt ebenso in den Stall. Nico scheint mir zu folgen und ich gehe zu Freyas Box. "Was hat es denn?", fragt er, da Freya am liegen ist. "Sie bekommt ein Fohlen. Heute, morgen? Sehr bald jedenfalls.", lächele ich wieder. Nico fängt das Grinsen an. "Ich miste eben aus.", lasse ich ihn alleine. Mit Musik im Ohr und mit Aramis tanzend mache ich die Koppel sauber. Mein Blick richtet sich auf den Stall. Peinlich berührt verminderte ich meine Tanzschritte. Wie lange beobachtet er mich schon? Süß lächelnd schaut er uns an. Jawohl Nico, das hilft. Zügig bekomme ich auch den Rest fertig und stehe wenig später mit Nico wortlos vor Freyas Box. "Hey mein Mädchen.", komme ich zu ihr in der hocke und streiche ihr über die Stirn. Warum ich den Superstar bestmöglich ignoriere? Erstmal hab ich gerade ganz andere Sorgen mit Freya und zweitens hat der so wie er aussieht gerade eigene Probleme. Da es meiner kleinen Maus jedoch trotz dem Umständen prächtig zu gehen scheint, verschwinde ich kurzerhand in die Sattelkammer. Schließlich hatte ich ja vor heute freiarbeit mit Aramis zu machen. Mit Putzbox bewaffnet schlendere ich also zu dem Schwarzen Hengst. Mit dem Gummistriegel fange ich an den Großen zu massieren. "Bindet man Pferde nicht normalerweise an?", meint Nico nun. Kurz zucke ich zusammen, da ich nicht bemerkt hatte, dass er mitlerweile hinter mir steht. "Ich geb ihm ja keinen Grund wegzulaufen.", lächele ich dann, was ein selbsterklärendes Nicken bei ihm auslöst. Nico scheint mich die ganze zeit beim putzen zu beobachten. Die letzte Bürste landet wieder an ihrem Platz und ich deute dem Vierbeiner mir auf die große Koppel zu folgen. Automatisch zeiht es den Musiker mit, der jedoch lieber draußen wartet. Warum werde ich das Gefühl nicht los, das er einfach verdammt unsicher ist?