Kapitel 11 - Eine Andere Möglichkeit?

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PoV. (Y/N)

"Und wie war dein Treffen mit dem Prinzen?", fragte mich Onkel Gaster. Bei dem Gedanken an das Treffen schossen mir die neuen Erkenntnisse durch den Kopf und mein Magen verkrampfte sich. "Es war... Lehrreich?", sagte ich schließlich und bekam als Reaktion nur eine angehoben Auhenbraue, also zumindest sah es so aus als wollte er seine nicht vorhandene Augenbraue hochziehen.

"Lass mich raten. Er hat dir von den Kindern erzählt?", fragte er mich und ich nickte nur stumm. Der Klos in meinem Hals wurde größer und ich musste mich beherrschen, nicht wieder anzufangen zu weinen. Der Gedanke an die verstorbenen Kinder und ihre verzweifelten Eltern versetzte mich immer in tiefe Traurigkeit.

"Ich weiß einfach nicht mehr was ich als richtig und falsch einstufen soll...", sagte ich, worauf Gaster mit einem "Inwiefern?" antwortete. "Einerseits finde ich es furchtbar dass diese unschuldigen Kinder für ihre Seelen getötet wurden, andererseits kann ich es aus königlicher Sicht verstehen. So wie es scheint haben die Dreemurs ja keine andere Wahl als die sieben Seelen zu sammeln um ihr Volk zu befreien. Wären wir in dieser Position hätten wir früher oder später sicherlich genauso reagiert, daß ist mir nun klar geworden. Denn wenn selbst du und Alphys, die beiden intelligentesten Personen die ich kenne, es nicht schaffen, eine andere Option zu finden, um dieses Volk zu befreien, dann gibt es keine andere Möglichkeit außer eben dieser".

Ich verstummte nach meinem Monolog und sah zu Gaster auf, erst jetzt bemerkend dass ich die ganze Zeit auf den Boden gestarrt habe. Und irgendwas an seinem Gesicht erschien mir seltsam. Er wusste etwas. Etwas, was ich nicht wusste.

Ich ließ den Besen fallen den ich in der Hand hielt. Ich wollte heute eigentlich gar nicht auf dieses Thema zu sprechen kommen. Ich wollte nur Alphys, Undyne und Gaster beim säubern des ehemaligen Amalgamate-Labors helfen. Dadurch, dass die Amalgamates nun fort sind, wieder glücklich vereint mit ihren Liebsten, wird dieser Teil des Labors nicht mehr benötigt, sodass man beschlossen hat ihn zu reinigen, und ihn dann für andere Zwecke zu benutzen. Für welche Zwecke genau wusste glaube ich keiner. Während Undyne und Alphys in einem anderen Teil des Labors ein paar Betten aufräumten, kümmerten Gaster und ich uns um die Säuberung eines anderen Abteils.

Nun ohne Besen in der Hand starrte ich meinen Onkel an und blinzelte ein paar mal stark. "Du weißt etwas, gib's zu!", sagte ich lautstark und trat ein paar Schritte näher. Gaster stellte seine Besen beiseite und seufzte laut. "Nun... Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, die allerdings nichts mit Forschung von Seelen oder anderem naturwissenschaftlichem Kram zu tun hat...", sagte er schließlich. Überrascht und erfreut das zu hören pakte ich ihn am Kragen, sanft aber bestimmt und starrte ihn tief in die Augen. "Erzähl mir alles!", befahl ich ihn. Gaster lachte ein wenig bevor er wieder ernst wurde. Er fing an, an der Wand entlang runterzurutschen und saß schließlich auf dem Boden. Er patschte zweimal auf den Boden neben sich, ein Zeichen dafür dass ich mich zu ihm setzen sollte, da das, was er erzählen wird wohl etwas länger dauern wird. Ich setzte mich also zu ihm, legte meinen Kopf in meine Hände, welche ich auf meinen Knien stützte. Gaster räusperte sich noch einmal, nahm tief Luft und fing an zu erklären.

"Erinnerst du dich an die großen Feste zu welchen wir euch früher manchmal geschleppt haben?", fragte mich Gaster. Stöhnend nickte ich und antwortete: "Uff Ja, die waren so schrecklich. Schrecklich langweilig! Wir mussten den ganzen Abend lang nur auf unserem Stuhl sitzen und nett lächeln. Wir durften nicht spielen oder anderweitig Spaß haben. Eine echte Qual für ein Kind. Aber warum fragst du mich das? Was hat das mit dem eigentlichen Thema zu tun?". Verwirrt sah ich ihn an, er lächelte, wohl noch etwas gefangen in Erinnerungen, bis er sich wieder fing und weiter redete. "Nun, es geht um den Anlass dieser Feste. Ihr ward damals noch zu jung um es zu verstehen, aber man machte diese Feiern nicht einfach so, weil die jeweiligen Königreiche Lust darauf hatten, sondern wegen einem bestimmten Grund". "Und der wäre?", fragte ich gespannt. Was könnte es nur sein, dass es uns in dieser Lage helfen könnte?

Oddsoul - Das Monster in Dir (Undertale - SansxReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt