Hab keine Angst

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Herzlich Willkommen zu der ersten (Preview-)Geschichte der Spooky Week 2020. Wir starten mit einer FanFiction von FantasyShine. Lasst ihr doch einen Vote und viele Kommentare da und vergesst nicht, ihren Account auszuchecken.

Sein Herz rast. Schnell wie der Takt eines flotten Walzers. Eins zwei drei, eins zwei drei und eins zwei drei, eins zwei drei.

Das Blut rauscht in seinen Ohren, eisige Kälte durchfährt ihn und beweist so sehr er sich auch gegenteiliges einredet, dass die Angst ihn plagt.
Ist diese gerechtfertigt? Wohl möglich.

Doch darf er es nie zugeben. Das ist schlecht fürs Geschäft. Aber wer sagt, dass nicht auch jemand wie er, so mutig und tollkühn ihn andere bezeichnen, auch Angst empfinden darf?

Das weiß Louis auch nicht genau. Er weiß gar nichts mehr. Es ist, als sei sein Verstand leergefegt worden. Jegliches logisches Denken wird ihm verwehrt und hektisch blickt er sich um.

Irgendwo muss er doch sein! Gerade war er doch noch da. Da ist er sich sicher.
Doch ist er sich auch sicher, dass sein wohl möglicher Mörder ganz genau weiß, wo er sich versteckt und nur vor Lachen beinahe verrät, von wo aus er ihn beobachtet.

Dabei will doch Louis derjenige sein, der aus dem Schatten heraus beobachtet. Zum Teufel noch mal, warum hat sein Mentor Professor Payne darauf bestanden, dass er diesen Auftrag allein erledigen wird. Das war der törichste Vorschlag, den Louis je in seinem Leben erlebt hatte.

Doch nun steckt er in der Patsche und kann diese auch nicht mehr rückgängig machen.

Einen Dolch umklammert steht er da und versucht die Ruhe selbst zu sein, wie es Professor Payne immer pflegte. Sein Lehrmeister war immer so gelassen, als würde er gerade bei einem Plausch zum Tee sein und nicht bei einer lebensgefährlichen Mission.

Tief holt der junge Engländer Luft und wagt sich ganz langsam an der Wand entlang zu schleichen.

„Wo bist du nur, Bestie", denkt er sich und stellt sich vor, wie er diese Worte mit selbstbewusster Stimme in die Dunkelheit knurren würde.
Doch solchen Mut besitzt er leider nicht.

Seine Stiefel geben leise Laute auf dem kalten Boden von sich, während Louis sich im Kreuzschritt an die Wand gedrückt langsam aber stetig Richtung Treppe bewegt.

Sobald er auch nur das kleinste Geräusch hört, zuckt er zusammen und versucht etwas in der Dunkelheit zu erkennen.

Und er weiß, dass genau aus dieser Dunkelheit ihn zwei Augen anstarren und seinen Toten Körper nahezu vor sich sehen.

Im Schutze des Schattens gelangt er bei der Treppe an, dreht sich mit rasendem Herz noch mal zu der dunklen Gruft um, ehe er die Beine in die Hand nimmt und die Treppe hoch stürmt.

Die Luft wird ihm knapp, so schnell flieht er.

Doch bemerkt er Schritte hinter ihm! Schneller! Er muss schneller werden und hier rauskommen!

Er verzieht das Gesicht vor Angst und spürt, wie sich sein Körper beginnt zu verkrampfen. Das Adrenalin füllt seine Adern und pumpt ungeahnte Kraft in ihn. So schnell wie noch nie stürmt er die Stufen hinauf.

56, 57, 58. Hechelnd zählt er die Stufen. Nur noch 40 trennen ihn von dem Ausgang des Schlosses, auf der er sich doch so gut vorbereitet hat.

Zum Teufel noch mal! Er hat sogar sich die Anzahl der Stufen gemerkt!

62, 63, 64. Nicht mehr weit. Nicht mehr weit!

Louis' Mund verzieht sich zu einem besessenen Grinsen. Der Ausgang!

Spooky Week | 2020 | PREVIEWWo Geschichten leben. Entdecke jetzt