Kapitel 2

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„ÖCHSNER!"


Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und nahm sofort Haltung an, denn die Stimme, die meinen Nachnamen rief war mir nur zu gut bekannt.Denn sie gehört Oberleutnant Noah Wagner, meinem direkten Vorgesetzten und Führer meines Gebirgsjägertrupps. Über die Jahre hat er es sich angewöhnt, die Namen seiner Soldaten laut zu rufen,selbst wenn er nur Kleinigkeiten bereden wollte.


„Sir ja Sir!"


„Rühren; also ich will nur, dass sie wissen, dass ich ihrem wahnwitzigen Vorschlag niemals zugestimmt hätte, wenn es eine andere Option gegeben hätte.


„Zu meinem Glück gab es keine andere", erwiderte ich. Zugegeben mit Skiern durch einen Wald zu fahren, um so an die Hinterseite des Hauses zu gelangen, in dem sich die Terroristen mit den Geiselnverschanzten, war tatsächlich etwas, das an Wahnsinn grenzte, vorallem da der Wald relativ dicht war. Immerhin würde so das Überraschungsmoment auf unserer Seite sein.


„Aber kommen wir zum eigentlichen Punkt", führte er weiter aus. „Ich wollte sie fragen, ob Sie wissen warum ausgerechnet wir für den Job gerufen wurden?


„Um ehrlich zu sein: Nein Sir. Solche Fälle fallen normalerweise unter den Aufgabenbereich der GSG9."


„Genauso ist es. Die sollten sich auch erst darum kümmern, aber dann wollte anscheinend irgendein Hohes Tier uns die Operation durchführen lassen, weil wir geeigneter wären. Ich habe die Vermutung, da steckt noch mehr dahinter. Aber das ist alles höchst vertraulich. Ich Vertraue ihnen, zurecht hoffe ich."


„Jawohl Sir. Sie können sich auf mich verlassen."


„Gut. In Bereitschaft bleiben, es beginnt in sieben Minuten, kein weiteres Signal, wir legen direkt los. Fahren Sie einfach mir nach."


„Verstanden, Sir"


„Gut; NAUMANN!" (Johannes Naumann: Ein weiterer Soldat unseres fünfer Trupps. Seit Afghanistan kommen wir sehr gut miteinander aus. Ich würde ihn sogar als guten Freund bezeichnen.)

Diese kleinen Gespräche führte Wagner oft vor Einsätzen mit uns. Normalerweise ging es nur noch um kleinste Details, so etwas wie gerade war neu. Ich gehe auch davon aus, dass er durch sie versuchtden Pessimismus in der Truppe kleinzuhalten.

Ich verbrachte die nächsten Minuten still und begann mich zu fokussieren. Es war 4 Uhr morgens, es war angenehm kühl und weder schneite noch regnete es. Eigentlich das beste Wetter für eine Operation.

Dann fuhr der Oberleutnant los, auf den Wald zu, und der Rest des Trupps hinterher. Es musste nicht gesprochen werden, auch wenn wir noch nie so eine Situation meistern mussten, aber das Team war gut aufeinander abgestimmt. Langsam kamen die ersten Bäume immer näher und zogen rasch vorbei, als ich an Geschwindigkeit zunahm. Jetzt da der Wald immer dichter wurde, musste ich mehrere Haken schlagen, um Zusammenstöße zu vermeiden. In meinem rechten Augenwinkel sah ich jemanden, von der Statur her könnte es Johannes sein. Er fuhr stark geduckt um mehr Geschwindigkeit aufzubauen, während er gleichzeitig den Bäumen und Wurzeln auswich. Ich tat es ihm gleich. Von weiter unten konnte man Blaulicht und Hubschrauber hören. Die Polizei belagerte von vorne immer noch das Haus, um die Aufmerksamkeit der Terroristen auf die Vorderseite zu lenken. Gut so. Langsam konnte man durch die Bäume hindurch die Umrisse des Hauses sehen. Wir waren fast da.

Jetzt musste es schnell gehen: Ich zog meine Skier um etwa 90° nach links führte so eine schnelle Bremsung durch, klickte meine Schuhe aus der Verankerung und ließ die Skier zurück, um sofort die verbliebenen 10 m zum Hintereingang des Hauses zu rennen. Von Links kam bereits Tim, unser Spezialist für Sprengstoff und Durchbruchstaktiken, in mein Sichtfeld. Er positionierte sich links der Türe und wartete bis ich rechts davon Position einnahm, seinen tragbaren Rammbock schon in der Hand. Johannes und der Oberleutnantmachten sich derweil daran, die Wand nach oben zu klettern, um durch ein Fenster einzusteigen. Als sich hinter mir noch Emilia (unsere Nr 5 im Team) in Stellung brachte, waren wir bereit.

Ein knappes Nicken, dann krachte der Rammbock gegen die Tür. Beim zweiten Anlauf gab sie nach und öffnete sich einen Spalt, durch die ich eine Blendgranate schmiss. Ich hörte die Detonation und ging sofort rein: Ich stieß die Türe vollends auf, wendete meine Aufmerksamkeit dem Raum dahinter zu, sah, dass die Grundrisspläneaus der Besprechung stimmten und Ich mich jetzt im Wohnzimmer befand.Der Raum war spärlich beleuchtet, ich sah dennoch den Mann in dessen Mitte sofort. Er war geblendet. Ich jagte ihm eine Kugel in die Brustund eine andere in den Kopf. Bleiben noch 5. Die Geiseln waren in der Küche, also im vorderen Teil des Hauses.

Von oben hörte man 2 Schüsse, gefolgt von 2 dumpfen Aufschlägen. „Also noch 3." Tim und Emilia hatten bereits zu mir aufgeschlossen und wir befanden uns nun vor der Küchentüre. Sie war verbarrikadiert, von innen hörte man panische Rufe. Wir hatten wenig Platz, deshalb machten wir uns daran, die Wand daneben zu sprengen.

Vonhinten kamen Wagner und Naumann nun dazu und wir nahmen Positionen ein: Wagner hatte den Zünder, Tim an der Tür, Emilia und Ich bildeten die 2. Welle. Dann wurde auf 3 gezählt und es ging los. Die Wand zerbarst durch die Sprengung und wir stürmten durch Tür und Wand in den Raum.

Ein großer Tisch war umgeworfen: die Geiseln davor, die Terroristen dahinter. Zwei waren nicht schnell genug und sie fielen um bevor sie in Deckung gehen konnten. Der Dritte kauerte hinter dem Tisch, schlau genug, nicht seinen Kopf raus zu strecken, aber Tim kam von links und Naumann von rechts und er hatte keine Chance.

Nachdem wir die Geiseln befreit und den Ärzten übergeben hatten, kam der Oberleutnant auf mich zu:


„ Ich muss schon sagen, dass es so gut funktioniert hätte Ich nicht erwartet, Sie haben meinen Glückwunsch; passen sie auf, bald steht bei ihnen das KSK an der Tür und fragt, ob Sie bei ihrem Verein mitmachen wollen."


„Danke Sir, aber ich hatte vielleicht ein oder zwei gute Aktionen in Afghanistan und jetzt hier eine Idee, aber ich erfülle nur meine Pflicht ."



„Aber Sie haben Talent, das macht den Unterschied. Und Ihre „Aktionen" waren mehr als nur gut. Wie dem auch sei, wir fahren jetzt zur Kaserne zurück und um zwölfhundert sehe ich sie zur Nachbesprechung.


Autor: Jetzt kommt die Sache langsam in fahrt. Wenn ihr Feedback habt lasst es mich wissen, würde mich drüber freuen.

Rainbow Six, der Terror und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt