Kapitel 8

710 40 31
                                    

Loki P.O.V.:
Ein Seufzer kam mir über die Lippen und ich war froh, dass Averi ihn nicht mehr hörte. Sie schlief schon wieder und bekam von meinen sehnsüchtigen Gedanken nichts mehr mit. Ich musterte sie und fühlte mich seltsam unruhig. Irgendwie gefiel es mir nicht, dass sie in ihren Träumen bei meinem Bruder war. Am liebsten hätteich sie selbst dann bei mir.

„Ich wünschte, ich könnte dich haben.“ murmelte ich und strich ihr eine rote Strähne aus dem Gesicht. Selbst wenn ich sie noch nicht solange kannte, wollte ich, dass sie zu mir gehörte. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob es nicht die Dunkelheit als Sakur in mir war, die da aus mir sprach.

Ich hatte es schon öfter nur auf die Kräfte einer starken Elementari abgesehen. Auch dann hatte ich mich zu ihnen hingezogen gefühlt. Allerdings war dann die Dunkelheit hervorgebrochen und ich hatte ihnen ihre Macht entzogen. Wieder brach ein frustriertes Seufzen über meine Lippen. Wie sollte ich nur herausfinden, ob das mit Averi echt war? Ich musterte ihr Gesicht.

Noch waren ihre Tattoos nur vereinzelt zu sehen, doch ich wusste, wie es weiter verlaufen würde. Ihre Tattoos würden wachsen und sich schließlich miteinander verbinden. Ob sie schon realisiert hatte, was es für sie bedeutete? Ich musste lächeln. Auf jeden Fall würde ich auf sie aufpassen. Die anderen Kathna hatten mir den Vorwand gegeben, den ich benötigt hatte. Ich würde an Averis Seite bleiben und sie beschützen können.

Da ging plötzlich die Zimmertür auf. Verdutzt sah ich Anna und Derek an. Sie wirkten alarmiert und starrten kampfbereit ins Zimmer. „Ähm... Was gibt's?“ murmelte ich und warf schnell einen prüfenden Blick auf Averi. Sie schlief wieder tief und fest.

„Wir dachten, wir hätten etwas gehört. Ist alles okay hier?“ erwiderte Anna und trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. Da ging mir ein Licht auf. Sie hatten wohl gedacht, dass ich Ave etwas getan hatte und wollten ihrer Freundin zur Hilfe eilen. Ich schnaubte und warf ihnen einen genervten Blick zu.

„Ich würde ihr nie auch nur ein Haar krümmen.“ murrte ich leicht sauer und sah Derek herausfordernd an. Er wusste, dass ich die Wahrheit sagte. Auch wenn er seine Kräfte noch nicht ganz verstand, so hatte meine Dunkelheit als Sakur es bereits erspürt. Er war ein ziemlich mächtiger Erd-Elementari und hatte die versteckte Fähigkeit, Lügen zu erspüren. Nicht viele Elementari waren so stark, dass ihre Fähigkeiten sich auch auf die psychische Ebene ausweiteten.

„Warum sollten wir dir das glauben? Du hast uns schließlich nichts von der Sakur gesagt, die uns hier draußen jagen wird, solange wir bei dir sind.“ fauchte Anna und starrte beleidigt auf mich herunter. Beinahe war sie wieder so temperamentvoll wie früher. Kurz zuckten meine Lippen, doch ich rang mein aufsteigendes Grinsen schnell nieder.

„Ich hätte sie im Internat nie ganz beschützen können. Hier draußen kenne ich zumindest den Feind. Außerhalb des Internats würde ein Sakur niemals seine wahre Gestalt verstecken. Außerdem ist Averi mir einfach wichtig, okay? Ich mag sie.“ sagte ich zu meiner Verteidigung, wobei mir die letzten beiden Sätze einfach nur herausrutschten.

„Was?!“ kam es sofort überrascht von Annie und ich sah schnell wieder auf Averi herunter. Sie schlief noch immer. Auch Derek hatte jetzt einen etwas ungläubigen Blick. Was? War es so abwegig, dass ich das Mädchen an meiner Seite mochte? Ich spürte wie meine Wangen zu glühen begannen, während meine Gedanken kreisten. Irgendwie war ich mir sicher, echte Gefühle für Averi zu haben.

„Ähm... Ich glaube, wir sollten dann wieder schlafen gehen. Ich glaube dir, dass du sie beschützt.“ unterbrach Derek da zum Glück den Peinlichen Moment und zog Anna hinter sich aus dem Zimmer. Ich wartete noch, bis die Tür hinter ihnen zufiel, bevor ich erleichtert aufatmete. Ich war mir zwar nicht sicher, ob es nochmal zur Sprache kam, aber vorerst waren meine Gefühle für Averi noch ein Gehrimnis für Besagte. So sollte es auch vorerst bleiben. Sie hatte schon genug um die Ohren.

Ich musterte sie nochmal prüfend. Sie schien tief und fest zu schlafen. „Gute Nacht, kleiner Engel.“ murmelte ich, bevor ich ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn drückte und es mir dann wieder gemütlich machte. Ich sollte auch etwas Schlaf aufholen, wenn wir morgen weit kommen wollten. Averi kuschelte sich plötzlich noch etwas enger an mich und seufzte leise. Sie war so bezaubernd. Ich musste mal wieder vor mich hin grinsen. Das tat sie im Schlaf wirklich oft. Mein Lächeln blieb mir auch noch, als ich schon einschlief. Sie war wirklich etwas besonderes.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 17, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

VertrautWo Geschichten leben. Entdecke jetzt