Nachdem wir gegessen hatten, waren wir beinahe sofort und mit einem unangenehmen Schweigen eingeschlafen. Es dauerte nicht lange, da stand ich schon in dem mir bekannten weißen Raum und blickte in Jasons Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen, fing aber an zu lächeln, als ich näher zu ihm trat.
„Ich habe mich schon gewundert, was da solange dauert. Habt ihr einen guten Platz zum Übernachten gefunden? Und hast du überhaupt eine Ahnung, was da auf dich wartet? Sei bitte vorsichtig." murmelte Jason und schlug dann die Augen auf. Sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter.
„Wir sind in einem verzauberten Haus, das Loki gehört. Wusstest du, dass dein Bruder vor jemanden flieht? Warum setzt er uns einer solchen Gefahr aus? Besonders weil ich mich nicht wehren kann." antwortete ich etwas betrübt und setzte mich zu Jasons Füßen auf das Sofa.
Augenblicklich setzte Jason sich auf. Seine Augen blitzten wütend. Mir war sofort klar, dass es jedoch keine Wut über mich oder Loki war, sondern Sorge um uns und Wut über sich selbst. Er machte sich bestimmt Vorwürfe, dass er nicht darauf bestanden hatte, uns zu begleiten. Es wäre sicherer gewesen, auch wenn wir dann noch leichter aufgefallen wären.
„Es tut mir leid, dass ich nicht mitgekommen bin. Ich könnte euch helfen, falls jemand euch angreift. Außerdem bin ich dein Mentor und hätte während eurer Abwesenheit von der Akademie mit dir trainieren können. Ich hätte mich euch aufdrängen sollen." meinte der Duneo da auch schon und ich lächelte, weil es mir so leicht gefallen war, seine Gedanken zu erraten.
„Mach dir keine Vorwürfe. Du hilfst uns in der Akademie am besten. Ist alles gut gegangen? Sind Ash und Nicki sicher in ihrer Hütte angekommen? Und wie lange, denkst du, wird es dauern, bis jemandem auffällt, dass wir weg sind?" stellte ich gleich einen Schwall von Fragen und bemühte mich sofort, Jason etwas zu beruhigen.
„Den Mädchen geht es gut. Ich habe sie zu ihrer Hütte begleitet, auch wenn die zwei damit eindeutig nicht einverstanden waren. Sie werden versuchen, eure Abwesenheit im Unterricht mit dir zu entschuldigen. Sie meinten, weil Derek und Anna ziemlich stark sind, wäre es durchaus glaubhaft, dass sie mit dir trainieren. Ich denke aber, dass es trotzdem nicht länger als drei Tage unentdeckt bleibt. Es fällt schließlich auf, wenn niemand euch sieht." erklärte Jason und wand einzelne meiner Strähnen zwischen seinen Fingern. Er wirkte als würden seine Gedanken abdriften.
„Okay. Ich hoffe, dass wir solange überhaupt einen Ort finden, an dem wir bleiben können. Es wird schwierig, weil die Sakur, die Loki sucht, scheinbar recht mächtig ist und ihn aufspüren kann." murmelte ich nachdenklich.
Jason nickte nur und starrte in die Leere. Es war offensichtlich, dass ihn etwas beschäftigte. Ich kam nur nicht darauf, was ihn so in Gedanken versetzen konnte. „Was bedrückt dich noch? Du wirkst so abwesend." gab ich schließlich auf zu rätseln und sprach einfach aus, was ich mich fragte.
"Die anderen Katna meinten, dass Loki und ich dir helfen sollen. Vielleicht wäre es besser, wenn ich noch zu euch komme. Jemand muss dir mit deinen Kräften helfen und ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob mein Bruder die richtigen Beweggründe hat." erklärte der Duneo und rückte dicht an mich heran.
"Ich weiß nicht. Das Risiko entdeckt zu werden, wird höher, je mehr Leute wir sind. Ich denke, es ist sicherer, wenn du an der Akademie bleibst und heraus findest, wo der Sakur dort ist." versuchte ich einen logischen Grund für Jasons Fernbleiben zu finden. Es war einfach zu gefährlich und am Liebsten wäre ich ganz alleine gegangen.
„Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, Averi. Wir können Loki offensichtlich nicht trauen. Das hat er mit seinem Verhalten doch jetzt gezeigt. Ich denke, es wäre besser, wenn du mir genau sagst wo ihr seid. So könnte ich jeder Zeit zur Hilfe kommen.“ versuchte er mich weiter zu über zeugen, aber irgendwas an dieser Aussage passte mir ganz und gar nicht. Irgendwas hörte sich falsch an.
„Es geht nicht, Jason. Mein Gefühl sagt mir, dass es nicht geht. Irgendwas ist daran falsch. Es tut mir leid.“ erklärte ich, auch wenn sich das etwas kryptischen anhörte. Jedoch trafen sich dann unsere Blicke und ich erkannte, dass es dem Duneo nichts ausmachte. Er akzeptierte meine Entscheidung aus irgendeinem Grund und das gab mir ein Gefühl der Erleichterung.
Hey.
Ich weiß, ich habe schon ewig nichts mehr gemacht und irgendwie schreibe ich in letzter Zeit nur noch Kapitel auf Anfrage. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich immer mehr von einem anderen Projekt und meinem Studium eingenommen werde. Dementsprechend werde ich nur noch sehr wenig veröffentlichen, wenn ich jedoch dann mit meinem aktuellen Projekt fertig bin, werdet ihr wieder mehr von mir hören, vor allem weil ich hoffe, dieses Projekt an einen Verleger bringen zu können.
Alles Gute,
Ary-Lu
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Vertraut
Fantasy„Du weißt es, Averi", meinte Loki und zog mich fest in seine Arme. Die Tränen rannen weiter über meine Wange. Ja, ich wusste, was ich falsch gemacht hatte. Derek trat zu uns und strich sanft die Tränen weg. „Sprich es aus", verlangte ich heißer un...