Kapitel 2

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Müde stand ich von meinem Bett auf. Vor lauter Aufregung habe ich kaum ein Auge zubekommen, wobei es heute besonders wichtig ist ausgeschlafen zu sein. Ich hole nochmal den goldenen Brief aus meiner Kommode und überfliege in kurz. Möglicherweise habe ich eine Zeile überlesen, doch wie gedacht stand das gleiche wie gestern darin.

Langsam gleite ich zu meinen pinken Schminktisch und kämme meine langen, schwarzen Haare. Sie liegen nicht besonders gut, also besserte ich sie mit etwas Engelsmagie auf. Nun wellten sie sich leicht und gleichmäßig, bis runter zu meinen Hüften. Ich zog mein weißes Kleid an, welches in perfekten Kontrast zu meiner dunklen Haut stand. Flügel haben wir Engel keine, das ist nur so ein Gerücht, das von den Menschen stammt. In Wahrheit sehen wir genauso aus wie sie.

Natürlich können die Menschen das nicht wissen. Sie sehen und hören uns nicht, für sie sind wir unsichtbar. Obwohl wir uns im optischen nicht unterscheiden, haben wir aber besondere Fähigkeiten, die mit Vorsicht zu benutzen sind.

Als ich vor dem Tor stand, zögerte ich einen Moment. Es hatte große, goldene Gitter, man konnte zwar hindurchschauen, auf der anderen Seite jedoch, sah man nur Nebel.

Ich wartete bis 07:55 Uhr ab, bevor ich meine S-Karte durch die schmale Öffnung steckte. Die Gitter auf der linken Seite gingen einen Spalt weit auf. Mutig ging ich durch den weißen, dichten Nebel hindurch, bis ich mit dem Bein gegen etwas trat. Anscheinend hatte ich die Augen geschlossen, den als ich sie öffnete, stand ich in einen leeren Zimmer, mein Bein hatte ich gegen ein Bettpfosten gestoßen. Ein Glück, dass ich kein Schmerz mehr spüren konnte, ansonsten hätte das bestimmt weh getan.

Das Zimmer war recht klein, sah aber mit den braunen antiken Möbeln gemütlich aus. Die Regale standen voll mit Büchern, alle fein säuberlich sortiert. Der Rest des Raumes war ebenfalls ordentlich, nur ein paar Klamotten lagen auf den Boden und das Bett war nicht gemacht. Neben den Schreibtisch war noch die Nachttischlampe an, und darauf lagen viele Studienunterlagen. Meine Besichtigung wurde unterbrochen, als Dylan den Raum betrat.

Er trug noch seine Schlafsachen, und sah recht müde aus. Wie schon auf den Bild konnte ich seine braunen Augen erkennen. Seine Wimpern waren dicht und geschwungen. Seine Augenbrauen waren ein wenig dunkler als seine Haare. Auf seiner Nase befand sich eine dicke schwarze Nerd Brille, die in ziemlich gut stand. Seine Statur sieht normal aus, aber eher in Richtung dünn. Alles in einem sieht er attraktiv aus.

Dylan war gerade dabei sich umzuziehen. Aus Respekt drehte ich mich um. Sollte ich mich überhaupt umdrehen? Was, wenn in etwas in dieser Zeit passiert? Davon stand nichts in den Vorschriften! Aus Angst drehte ich mich wieder in seine Richtung, den blick aber gesenkt. Ganz ruhig Amara. Als ich hörte, wie er die Türklinke runterdrückte, schaute ich wieder auf.

Schnell ging ich mit ihm durch die Tür, ich sollte sie nicht selbst öffnen, das würde in bestimmt verängstigen. Ich bemerkte das Carter jetzt ein großen blauen Hoddie mit einer schwarzen Jeans trug. Da ich auch keine Kälte spüren konnte, habe ich total vergessen, dass es auf der Erde bereits Anfang November ist.

Ich gehe in hinterher bis zur seiner Uni. Als er bei seinem Sitzplatz ankommt, mache ich mich klein und setzte mich auf seine rechte schulter. Ein klischeehaftes Bild, aber einen extra Platz für Engel gab es in den Studiengang offenbar nicht.

Meine Augen beobachten Dylan, wie er sich gespannt Mitschriften macht. Sein Anteilnahme erinnert mich nur zu gut an meine Anfangszeit meinen Engelkursen, wo uns die ganzen Regeln und Vorschriften eingetrichtert wurden. Ich folgte hin und wieder ebenfalls den Kurs, konzentrieren konnte ich mich heute nicht im geringsten.

Sein Blick glitt durch den Raum und blieb an einem Mädchen mit dunkelblauen Haaren und vielen Piercings hängen. Als sie ihn selbstsicher anschaut, senkte er mit roten Wangen seinen Kopf in Richtung Tisch und notiert hektisch weiter.

Scheint als hätte mein Schützling ein paar Flirt Schwierigkeiten. Gerne würde ich ihn Helfen mit ihr ins Gespräch zu kommen, nur fehlen mir dazu die Mittel oder besser gesagt, ich darf in sowas nicht eingreifen.

Einschätzen konnte ich das Mädchen schwer, sie sah hübsch aus, wirkte aber eher kühl. Neben Ihr saß ein Junge mit blonden Haaren und einen Augenbrauenpiercing. Ich hatte das komische Gefühl, das er Dylan merkwürdig musterte, oder galt sein blick mir? Der Typ kam mir ein wenig bekannt vor, was eigentlich nicht sein konnte. Unterordnen konnte ich in ebenfalls nicht, er hatte nur so etwas vertrautes in seinen Augen.

Das Reich der EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt