Tag und Nacht [zurzeit pausiert]

3) Veränderungen

Laila fand sich auf dem Baumstamm wieder und verfluchte sich erst selbst, dass sie eingeschlafen war, doh als sie sich umschaute, bemerkte sie die leuchtenden Punkte, die bunten Vögel und einen Jungen. Er lehnte sich an einen Baum und schaute sie unverfroren an. "Was ist?", fragte Laila plump, allerdings kam er nur ohne einen Ton zu sagen auf sie zu, hielt ihr eine Blume hin, die sie automatisch nahm und dann schupfte er sie ohne mit der Wimper zu zucken in den glasklaren Teich hinter ihr. "Was zum Teufel..?!", fing sie noch an sich zu beschweren, doch schon nach dem dritten Wort lag sie im See und was dann geschah war einfach nur magisch. Um sie herum fing das Wasser an erst grün, dann blau und dann i so vielen Farben gleichzeitig, dass Laila gar nicht mehr hinter her kam. Auf einmal fing ihre Haut an zu glitzern und ihre Haare wurden mindesten um 20 cm länger. Laila war einfach verzaubert. Sie wollte nie mehr aus dieser Welt, die nur aus Farben und wunderschönen Gestalten bestand. Doch wie es nun einmal so ist, wenn es am schönsten wird in einem Traum, geht er zu Ende. So war es auch in Lailas Traum. Selbst die stille Nachricht dises hammer Jungens verstand sie nicht mehr bis auf ein Wort: "Hilfe"...

Laila wachte durch einen lauten Knall auf. Sofort sprang sie auf und rante zum Haus. Doch am liebsten wäre sie wieder zurückgegangen, doch das konnte sie ihrer Mutter nicht antun. Also nahm sie schnell ihr Handy aus der Hosentasche und rief die Polizei an. "Hallo, meine Party gerät völlig außer Kontrolle und das Haus brennt...", meldete sie sich und erklärte alles weitere, während die Feuerwehr und ein Polizeiwagen eintrafen. Sofort kam ein Polizist auf die am Boden kniende Laila zu und fragte: "Sind sie Laila Macher?" Laila nickte und er stellte ihr noch ein paar Fragen zum Hergang der Party und ließ sie dann mit einer langen Rechnung und ihren schmerzenden Schuldgefühlen allein.

Nach wenigen Minuten kam ihre Mutter nach Hause und brach entsetzt in Tränen aus. "Wie ist das passiert? Laila, du weißt, dass ich nicht viel verdinene und dein Vater ist auch nicht mehr da, um mir aus der Klemme zu helfen! Die Versicherung wird es nicht bezahlen!", machte ihre Mutter ihr immer weiter Vorwürfe und gab ihr schließlich Hausarrest. Schon seit Jahren war ihre Mutter dem Bournoutsyndrom ziemlich nahe, da sie sich immer auf ihren Mann verlassen hatte und dieser vor fünf Jahren an Blutkrebs starb. Seit jenem Tag hatte Laila ihre Mutter nie wieder richtig glücklich gesehen und nun machte sie ihr noch mehr Probleme. Gott sei Dank wurde "nur" die Küche abgefackelt und nicht das gesamte Haus, denn sonst wäre es vorbei gewesen und ihre Mutter wäre umgekippt.  Woher kannte Jan so viele Leute? Und welcher Idiot hatte die glorreiche Idee das Haus abzufackeln? Den restlichen Tag schwiegen sich sie und ihre Mutter gegenseitig an und gingen sich aus dem Weg. Laila machte noch vor lauter Langeweile die Hausübungen, die sie eigentlich am nächsten Tag von Luisa, der Super- Streberin, abschreiben wollte.

Am nächsten Tag lief Niklas vor der Schule direkt auf Laila zu. "Hi, ich muss mit dir reden!", sagte er und zog Laila grob zur Seite. "Was ist los?", kam es genervt von ihr und riss ihren Arm von ihm los. "Ich muss dir etwas gestehen.. Ich und Jan..Wir haben uns gestritten und zwar um.. um dich.. Er hat mir dann aus Trotz beweisen wollen, dass er zu allem imstande sei und dann hat er einfach ein Streichholz angezüdet und überall hingehalten...Ich..Es tut mir leid!" "WAS?!? Du hast ihn einfac das Haus anzünden lassen? Einfach so?" "Sie haben mich festgehalten und mir in den Magen geschlagen..und ins Gesicht.", verteidigte er sich und zeigte auf sein violettes Veilchen, das sein linkes AUge zierte. "Das ist deine Entschuldigung? Ich hab gedacht wir sind Freunde und jetzt? Und vor alle: Warum um mich?", schrie Laila ihn so laut an, sodass sich ein paar in ihrer Umgebung nach ihnen umdrehten. Plötzlich wurde sein Gesichtsausdruck hart und er flüsterte beinahe schon bedrohlich: "Weil du mir wichtig bist und weil ich gedacht habe, dass wir langsam mehr sind als Freunde... " Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Laila hätte sich eine scheuern können. Natürlich war das gefühllos von ihr gewesen. Vor allem nachdem Niklas sie verteidigt hatte, aber Laila musste schon irgendwie zugeben, dass sie geschockt war. Niklas war in sie verliebt. Auf einmal machte dieser Gedanke sie verdammt glücklich, doch als sie aus dem Augenwinkel sah, wie Jan auf sie zu kam verwelkte dieses Gefühl wie eine sehr schnell vertrocknende Blume.

Jan legte lässig seinen Arm um ihre Schultern, küsste sie auf ihre Wange und flüsterte ihr ins Ohr: "Hast du endlich diesen Typen in den Wind geschossen? Ich wusste schon immer, dass du einen guten Geschmack hast.." Dann küsste er sie hinter ihrem Ohr und hauchte wieder: "Heute Abend hab ich noch nichts vor, und du?" Laila drehte sich zu ihm um. Nun stand sie ganz nah vor seinem Gesicht, jedoch konnte sie ihm in die Augen schauen und dann erwiderte sie mit genau derselben anzüglichen Stimme: "Ja, ich weiß, dass ich einen guten Geschmack hab und deswegen.." Laila genoss es regelrecht zu sehen wie die Leute um sie herum langsam ihre Aufmerksamkeit auf die Beiden richteten und wie Jan schon sein "Gewinner- Lächeln" aufsetzte. Doch dann holte Laila aus und schlug ihm ihre fünf Finger ins Gesicht, sodass nur noch ein roter Abdruck übrig blieb. "...habe ich keine Interesse! Denkst du wirklich, dass ich mit dir ausgehe,  oder sonst etwas, obwohl du mein Haus angezündet hast? Und hunderte von Leuten mitgebracht hast?..Tja, falsch gedacht!" So ließ sie den verdutzt guckenden Jan und die erstaunte Menge hinter sich und versuchte Niklas zu finden.

Als die Pause schon fast um war, sah Laila wie Niklas in die Aula ging. Sie hatte ihn gleich eingeholt, da er sie noch nicht gesehen und es somit nicht sehr eilig hatte, doch als sie ihn an seinem Arm packte und er sich umdrehte, riss er nur große Augen und zog sie wieder einmal auf die Seite. "Was ist mit deinen Haare und deiner Haut?", fragte er geschockt und zerrte sie vor den Spiegel, als sie ihn verdutzt anschaute.  Und was sie sah schockte sie noch mehr, als die Erkenntnis, dass Niklas in sie verliebt war: Ihre Haare waren grasgrün und mindestens 20 cm länger und ihre Haut glitzerte in allen Regenbogenfarben. Genauso wie in ihrem Traum. Oder war es doch Realität? Aber wie konnte das sein? Und vor allem warum?