VI

13 2 0
                                    

,,Tut mir wirklich Leid, Ash, aber wie du siehst, muss ich leider schon gehen. Okay, also wenn du noch Nummern austauschen willst...", sagte Jeannice gedehnt und gestikulierte mit ihren Händen, um ihrer Freundin zu zeigen, dass sie noch etwas Geduld haben sollte.

,,Na schön, wenn du so sehr darauf bestehst: Gib du mir deins und ich gebe dir mein Handy", antwortete Ash darauf und hielt Jeannice sein Handy entgegen und sie tauschten die Nummern. Sie verabschiedete sich noch schnell mit einem Kuss auf der Wange und stieg aus, um mit ihrer Freundin zum Jeep zu rennen, wie es eben die High Heels ihnen erlaubten. Charlotte drückte auf Gas und sie luden Jeannice bei sich zu Hause ab, um weiter zu fahren.

Schon vor der großen Aufafhrt, welche zu einer prächtigen Villa führte, konnte man die laute Musik hören. Jeannice stieß die offene Haustür auf und ihre Mutter kam ihr entgegen.

,,Jeannice, mein Schatz!", lallte sie betrunken, ,,hast du wieder Jungs aufgerissen?"

,,Was denkst du denn, Mom?", rollte sie genervt mit den Augen. Sie sagte dem DJ, er solle etwas leiser spielen und ging dann nach oben ihr Zimmer, um zu schlafen.

Die nächsten Tage grübelte Jeannice nach. Ihr ging Ash einfach nicht mehr aus dem Kopf und bat ihre besten Freunde um Rat.

,,Sprich doch einfach mit deinem Therapeuten darüber?", schlug Lola vor und zuckte mit den Achseln.

,,Lola, bitte. Es liegt wahrscheinlich nur daran, dass er mir nicht seinen wahren Namen verraten hat. Und ich finde es merkwürdig, dass er mit mir nur ein Gespräch führen wollte. Dabei hätten wir noch so viel mehr tun können!"

,,Für mich sieht es so aus, als würdest du etwas für ihn empfinden", erklärte Charlotte besserwisserisch und mit erhobenem Zeigefinger. ,,Ich meine, die Schmetterlinge die du bekommst, wenn du an ihn denkst. Und dass du überhaupt an ihn denkst! Und das ständig. Jeannice, du musst mit ihm sprechen. Unbedingt." Angeekelt verzog Jeannice die Miene. Sie und eine Beziehung? Das wäre vielleicht was!

Sie lachte bitter und schlug ihre Handfläche auf den Tisch in der Mensa.

,,Ja, klar", spottete sie, ,,als ob ich diesen Lügner anrufen würde! Habt ihr nichts besseres auf Lager?"

,,Gut. Wenn du es nicht tust, dann tue ich es eben", meinte Charlotte und schnappte sich ihr Handy vor ihren Augen weg. ,,Ich habe kein Bock, dass du die nächsten Wochen wegen dem Typen jammerst!" Damit suchte sie Ashs Nummer und rief ihn an. Es klingelte eine ganze Weile, bis er schließlich dran ging, nachdem auch Charlotte ungeduldig geflucht hatte. 

Liebe den Hass und hasse die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt