Kapitel 5

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Ich war abwesend gegenüber Nate. Jedes Mal als er mich ansah, sah ich weg. Und jedes Mal als ich ihn ansah, kamen mir die Geschichten hoch, die mir rue erzählte. Mir war klar dass er mich darauf ansprechen würde, wieso ich abweisend bin.

„Cleo? Hey. Ich hab dir geschrieben die letzten Tage und du hast nicht geantwortet. Ist alles in Ordnung?". Diese Frage ob alles in Ordnung sei.. „Ja klar. Ich hatte nur einwenig Stress mit meinen Eltern. Und ich muss jetzt auch gehen", log ich und versuchte mich auszureden. Doch dann spürte ich seine kalte große Hand auf meinem Handgelenk was mich zu sich heranzog. „Ich weiß das du lügst. Und ich weiß dass Rue dir wieder so ne scheiße erzählt hat", fing er an. In dem Moment wusste ich gar nicht, was ich sagen soll. „Sie hat nichts erzählt Nate. Sie meinte nur du wärst.. toxisch", log ich. „Und sie hat dir die Vergangenheit von mir und ihr erzählt, nicht wahr?", fragte er. Ich blieb still. Ich war schwach in dem Moment. Meine Knie zitterten. Mein Herz klopfte wie verrückt.
„Nate.. das ist gar nicht so schlimm. Es ist ganz okay.. ich habe auch Sachen gesehen, die ich besser nicht sehen durfte. Es ist okay darüber zu sprechen!", versuchte ich ihn zu überzeugen doch er kochte vor Wut. Er ballerte seine großen Hände in Fäuste und schlug gegen den Spind neben mir, woraufhin ihn alle Ansahen.
Meine Augen brannten und waren wässrig. Nur ein wimpernzucken und Tränen würden fließen. Ich legte meine Hand auf seine Schulter, „Beruhig dich Nate", sagte ich leise.
„Diese schlampe!", schimpfte er laut und stieß mich weg, woraufhin ich runterfiel. „Nate du verfickter scheißkerl!", schimpfte ein Mädchen und kam sofort zu mir. Mein Arm tat weh. Ich denke er war geprellt. Doch in dem Moment spürte ich nur schmerzen von innen. „Geht's dir gut?", fragte sie mich. „Ja.. ja mir geht's gut", log ich und stand auf. „Es.. es tut mir leid! Ich wollte dich nicht verletzen Cleo, zeig mal", wie ausgewechselt kam nate liebevoll zu mir und nahm vorsichtig mein verletztes Handgelenk in seine Hand. „Verschwinde Nate!'', schrie das Mädchen ihn an. „Nein.. ist okay", meinte ich dann zu ihr. Sie sah Nate mit einem todesblick an und verschwand dann.
Ich stöhnte leicht vor Schmerz auf, als er mein Handgelenk angefasst hat. „Tschuldige".

Und wie naiv und dumm ich war, hab ich mich überreden lassen zu nate zu gehen. Sein Haus war groß und wunderschön. „Hallo Nate.. Hallo..?", seine Mutter begrüßte uns herzlich.
„Das ist.. Cleo", ich lächelte und gab ihr meine Hand. „Hallo, wie wunderschön du bist! Ich bin Nate's Mutter Marsha. Schön dich kennenzulernen!", sie war nett. Das komplette Gegenteil von ihrem Sohn. Ob sie denn wusste was ihr Mann so treibt?

In Nate's Zimmer angekommen, saß ich mich auf sein Bett. „Schön hast du es hier", meinte ich und betrachtete sein Zimmer. Es war dunkel. Wie ein Jungszimmer eben. „Danke.. hier, Eis für deine Hand", er gab mir ein Tuch mit Eiswürfel drinnen. Ich nickte dankend und legte es auf meinem Handgelenk. Er saß sich neben mich hin und betrachtete den Boden. Ich legte meine Hand auf seine Hand. Sie blutete ebenfalls und war angeschwollen und blau. „Du solltest das versorgen", sagte ich.
„Ist nicht wichtiger als du", meinte er dann und sah mich an. Er Strich mir eine Strähne hinters Ohr die mir ins gesicht fiel. „Es tut mir leid, Cleo. Ich wollte das nicht. Aber ich hab komplett die Kontrolle verloren, glaub mir ich würde dir nie etwas antun". All diese Entschuldigungen. Aber wie kann man ihm denn nicht verzeihen? Wir starrten uns in die Augen. Ich fühlte mich nur in seiner Nähe frei und wohl. Ich fühlte mich.. sicher.

„Wieso tust du das", Fragte ich wie hypnotisiert.
„Was meinst du", er legte seine Hand langsam auf meinem Gesicht. Mit seinem Daumen strich er die Tränen weg, die gerade flossen.
„Bin ich nur ein Objekt für dich?", fragte ich ihn. Er runzelte mit seiner Stirn. „Das beschäftigt dich so?", Fragte er mich und presste seine Stirn auf meine. Ich legte meine Hand auf seine und schloss meine Augen.
Und im nächsten Moment spürte ich seine weichen Lippen auf meine. Das kribbeln dass ich im Bauch hatte, war plötzlich am ganzen Körper. Und ab da ist mir klar geworden, dass ich mich in diesen toxischen Typen verliebt habe.

Als wir uns langsam lösten, waren unsere Stirne immernoch aneinander gepresst und seine Hand war immernoch auf meiner Wange. „Ich vertrau dir nicht, Nate", sagte ich immernoch mit geschlossenen Augen.
„Ich weiß", antwortete er und und gab mir dann einen leidenschaftlichen Kuss auf die Stirn.

Every Breath you take. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt