1. Schultag

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4 Monate später:

Nun waren schon vier Monate vergangen seit dem Ereignis und es kommt mir immer noch so vor, als wäre es gestern gewesen. Dass ich nun frei bin, habe ich einzig und allein der Polizei zu danken. Das einzige, was mir nicht aus dem Kopf will, ist diese Angst. Angst vor Lukas und Martin, die die Polizei nicht erwischen konnte. Auch die anderen Männer waren wie vom Erdboden verschluckt. Nachdem ich im Krankenhaus vor 3 Monaten aufgewacht bin, habe ich meine Mutter gefragt, warum sie damals nicht am Auto waren. Danach hat sie gesagt:" Dein Vater wollte eine Zigarrette kaufen gehen und ich musste aufs Klo." Mit dieser Antwort gab ich mich zufrieden und nun war es so weit.

....Mein erster Tag, seit längerem, an meiner Schule. Seit dem Ereignis wollte ich nie wieder hinausgehen. Aber durch eine Psychologin, die mein Vater zur Rate gezogen hatte, traute ich wieder einen Fuß in die Zivilisation zu setzten. Ich hatte beschlossen, allein zur Schule zugehen, da ich mir selbst beweisen wollte, dass ich meine Angst überwunden hatte. Manche von euch nennen das sicher hirnrissig, aber ich wollte das einfach damals so. Nun stand ich vor unserer Haustür. Ich atmete tief durch und griff auf den Türhenkel. Danach drückte ich ihn hinunter und ging festentschlossen hinaus. Die Sonne strahlte in meine Augen und ich musste blinzeln, denn so ein schönes, aber intensives Strahlen hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Gleich darauf ging ich, wie immer, meinen Schulweg, bis ich bemerkt hatte, dass ich von einem schwarzen Auto verfolgt wurde. Hektisch verschnellerten sich meine Schritte. "Lizz...Das bildest du dir nur ein...", versuchte mich mein Verstand zu beruhigen. Bis aufeinmal der schwarze Wagen neben mir stehen blieb. Ich erschrack, als sich, ein mir bekanntes Gesicht herausschaute. Es war der Mann, der als erster bei mir gewesen war. Er hatte damals uns gefilmt. "Hey Süße...War ganz schön schwer dich wieder zufinden! Hast du wieder Lust, dass wir was zusammen machen?! Martin sucht dich auch schon eine ganze Weile...", lachte Jan. Sofort lief ich weg und läutete bei unserer Nachbarin an. Ich weiß heute nicht mehr, warum ich das getan hatte. Aber wahrscheinlich kam es von den Detektivbüchern, die ich als Kind geliebt hatte. Aber keiner machte auf.."Super....immer  wenn man jemanden braucht, ist keiner da!', dachte ich mir genervt. Nun rannte ich einfach den Weg entlang, bis ich dann schweißentbrannt vor der Schule stand. Hektisch blickte ich mich um, aber von Jan war nichts mehr zusehen. Scheise.....woher wussten die Kerle, wo ich wohne. Martin war auch hinter mir her. Die Stundenglocke klingelte und alle rannte in das Gebäude hinein. Ich blieb stehen und rief sofort meine Mutter an, um ihr von den Vorkommnissen zu erzählen. Aber plötzlich hörte ich von innen Schüsse. Ich weiß nicht warum, aber meine Füße setzten sich in Bewegung und liefen in die Schule hinein. Erschrocken starrte ich das, mir bekannte Gesicht, an und glaubt mir....Mit dieser Person hätte ich im Leben nie gerechnet...

Die Geschichte eines EngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt