You and me

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Als sich der Prinz über mich beugt, schließe ich meine Augen und warte auf den Moment, in der ich meine echten Augen öffne.

Doch was spüre ich, der Prinz knallt mir seine Lippen hin.

Will ist echt so grob. 
Ich kann es nicht fassen, aber ich habe mich in ihn verliebt.

Als ich meine Augen aufschlage und in seinem Gesicht blicke, verpasse ich ihm eine fette Ohrfeige.
Selbst beim Küssen kann er nicht sanft sein. Außerdem bin ich längst wach.

Seitdem ist es mit meinen Schlafstörungen besser geworden. Mein Zustand hat sich stabilisiert und jetzt schlafe ich nur noch 16 Stunden am Tag.
Die meiste Zeit, in der ich wach bin, verbringe ich mit Will. Er erzählt mir von der Schule und bringt mir Aufgaben, damit ich nicht zurückfalle. Ich bringe ihm weiterhin das Klavierspielen bei und er gibt mir auch Tanzstunden.

So vergehen die Jahre, bis er mit der Schule fertig wurde. Er findet einen Job in einer Buchhandlung und studiert Medizin.
Ich komponiere Lieder und warte auf den Tag, an den ich wieder normal Leben kann. Niemand weiß, ob ich das je wieder kann. 
Also warte ich.

Wieder Jahre später, wurde Will ein erfolgreicher Arzt und wir heiraten. Wir ziehen zusammen in einen kleinen Haus, ganz in der nähe des Krankenhauses, damit Will immer in meiner Nähe bleiben kann. Ich schlafe nur noch 14 Stunden am Tag und mein Zustand ist stabil, also gebe ich auch kleine Konzerte und Klavierunterricht.


...und sie leben glücklich, bis an ihr Lebensende.

Ich öffne meine Augen und sehe in die Gesichter meiner beiden Kinder.

Mama, wird das Mädchen irgendwann wieder normal leben können?, fragt mich mein kleiner Junge.
Ja, eines Tages wird sie das vielleicht können, antworte ich und streiche über seinen Haaren. Er hat blonde Haare, genauso wie sein Vater.
Mama, haben sie Kinder bekommen?, fragt mich meine jüngste. Das kleine Mädchen kommt ganz nach ihrer Mutter.
Ja, sie haben zwei wundervolle Kinder bekommen. Ein Junge und ein Mädchen, sage ich.

Ich höre ein Klacken und die Haustür geht auf.

Willkommen zurück, Schatz, begrüße ich meinen Mann.
Da bin ich wieder, grüßt er zurück.
Die Kinder stürmen auf ihn zu und fallen ihn an.
Lachend drückt er sie an sich.

„Da bin ich wieder mein Dornröschen.“

Dornröschen wacht nicht aufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt