𑁍 15| 𝚌𝚊𝚕𝚕𝚜 𝚊𝚗𝚍 𝚋𝚛𝚎𝚊𝚔𝚍𝚘𝚠𝚗𝚜 𑁍

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Als Louis am nächsten Morgen aufwachte und Harry nicht mehr festhielt, sprang er wie von einer Tarantel gestochen auf.
Sein Bett war leer. Die Uhr zeigte 8 und ihm fiel auf, dass er gerade so drei Stunden geschlafen hatte. Wie konnte ihm nicht auffallen, dass Harry aufgestanden war?

Er durchsuchte die Wohnung nach ihm, doch Harry war weg und als er das realisierte, wusste er nicht ob er weinen oder schreien sollte.
«Aber ich hab mich nicht verabschiedet! Dieser elendige Arsch!» rief er und stütze sich auf der Arbeitsplatte der Küche ab.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass Harry die Küche aufgeräumt hatte. Sie hatten gestern die Teller mit den Nudeln und auch die Töpfe nicht abgewaschen und weggeräumt. Das musste Harry gemacht haben.

Ein kleiner Funken Hoffnung machte sich in Louis breit, dass Harry vielleicht nur Frühstück holte, doch auch nach zwei Stunden des stillen Sitzens war er allein.

Fast schon mechanisch zog er sich an und machte sich fertig. Er würde zu Zayn gehen.
Als er sich die Schuhe und eine Jacke angezogen hatte und sich den Schlüssel schnappte, fiel ihm der Zettel auf der Kommode auf.

Mit zitternden Fingern nahm er ihn, um ihn zu lesen:

Jetzt, wo ich an der Reihe wäre, mich zu verabschieden, kann ich verstehen, wieso du es nicht getan hast. Vermutlich ist es falsch, dich einfach weiterschlafen zu lassen. Ja, das ist es ganz sicher, aber du hattest recht. So ist es einfacher für uns beide. Wahrscheinlich wirst du wütend sein. Ich war es auch und das ist okay.

Ich möchte, dass du weißt, dass ich nicht ganz ohne Abschied verschwunden bin. Kurz bevor ich gegangen bin, habe ich dir einen Kuss auf die Stirn gegeben und du hast gelächelt. Beinahe wäre ich geblieben, aber wir wissen beide, dass ich das nicht kann.

Die Küche ist aufgeräumt und im Kühlschrank steht ein Croissant und Erdbeeren. Das hast du im Hotel gegessen, darum dachte ich, dass du es mögen wirst.

Ich werde dich anrufen und vergiss nicht, dass es nicht für immer ist.

Ich liebe dich, Louis. Das tue ich wirklich und das nächste Mal, wenn wir uns gegenüber stehen werde ich nicht mehr aufhören, dir genau das immer und immer wieder zu sagen. Das verspreche ich dir.

ℋ𝒶𝓇𝓇𝓏

«Dieser verdammte Idiot» fluchte Louis leise, als er sich eine Träne von der Wange wischte. Er musste ein wenig Schmunzeln, obwohl er eigentlich weinte. Nur Harry würde das schaffen.

Kurzerhand schnappte er sich den Zettel und steckte ihn in die Innentasche seiner Jacke. Dann machte er sich auf dem Weg zu Zayn.

«Man, ich wusste nicht, dass es doch so ernst ist», sagte Zayn, als er sich den Zettel durchgelesen hatte.

«Da angelt sich der kleine Tommo doch tatsächlich den größten Rockstar der Welt», mischte sich auch Liam ein, der schon eher bei Zayn war, als Louis.

«Ach halt den Rand.»

«Was wirst du jetzt machen?», fragte Zayn  der Liam gekonnte ignorierte.

«Wonach sieht es denn aus? Warten, bis er mir sagt, dass ich nach Los Angeles kommen kann.»

«Also wirst du tatsächlich einmal das tun, was man dir sagt», stellte Liam, diesesmal deutlich ernster, fest.

«Ja. Wenn es nicht wichtig wäre, würde er sich das selbst nicht antun.»
Ja, da war sich Louis sicher.

«Und liebst du ihn auch?», stellte Liam die einzig wichtige Frage.

«Wenn Liebe bedeutet, dass man keine zwei Minuten ohne den anderen sein will, man kaum an etwas anderes denken kann und die Ängste und Sorgen des anderen am liebsten in eine Kiste sperren würde, um sie im Pazifik zu versenken, ja, dann liebe ich ihn.»

blue and pink ˡᵃʳʳʸ ˢᵗʸˡⁱⁿˢᵒⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt