Bokuto Kotaro| Haikyuu| flüssiges Gold

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Kurzes Vorwort: Ich will mich nicht beschweren, nur anmerken, dass der Manga Bokuto deutlich mehr Muskulatur als der Anime Bokuto hat. Like, haben die ihm im Manga Steroide gegeben oder sowas?  Im Gegensatz  dazu sieht Anime Bokuto aus, wie ein Stock.

Ich habe mich in der Halle geirrt.

Das war das erste, das mir dachte, als ich den Volleyball beobachtete, wie er von meiner Hand abprallt. Dafür, dass es ein Querschläger sein sollte, war der Ball ganz schön hart gespielt. Ich hebe den Ball auf und drehe ihn kurz in der Hand, während ich meinen Blick über die Anwesenden schweifen lasse. Das Jungenteam der Fukurodani starrt mich schweigend an. Ich werfe den Ball zu dem einzigem, den ich kenne: Bokuto. Dieser legt verwirrt den Kopf schief: "Was machst du hier, Yuki?" 

Irgendwann köpfe ich diesen dummen Kauz!

"Ich wollte zu den Basketballern, mir neue Vorlangen suchen", brumme ich und hebe meinen Rucksack leicht an, den ich geschultert hatte. Er legt seinen Kopf auf die andere Seite: "Guck doch bei uns zu. Das darf sie doch, oder Coach?", fragte der Grauhaarige hibbelig. "Solange es endlich weiter gehen kann, ist es mir egal", winkt eben jener genervt ab. Fröhlich jauchzend springt er auf mich zu, lässt dabei den eben gefangenen Ball fallen und zieht mich auf die Bank, auf der er mich platziert. Kurz darauf greift er voller Elan nach dem Ball und vergeigt den ersten Aufschlag sowasvon. Selbst ich, als Laie in Bezug auf diese Sportart, weiß, dass der Ball über das Netz muss und nicht in das Netz. 

Das fängt ja gut an...

Die andere Hälfte der Mannschaft hatte nun Aufschlag, direkt in Richtung Bokuto, der den Aufschlag so unsauber annimmt, dass er in Richtung Bank fliegt.  Mit einer fließenden Bewegung schlage ich den Ball zurück zu Bokuto, der getroffen zu Boden fällt. Auf dem Boden bleibt er liegen und jault erniedrigt: "Ich bleib hier liegen, ich bin viel zu schlecht." Meine Augenbraue zieht sich nach oben. "Habe ich ihn zu hart getroffen oder so?", frage ich vorsichtshalber nach. Die Managerin schüttelt peinlich berührt den Kopf: "Bokuto-kun ist manchmal so drauf, wenn er immer nur schlecht spielt." Ich nicke kurz verstehend. "Ey, du dummer Kauz, beweg deinen Arsch hoch! Du wolltest das ich hier bleibe, um mir neue Inspirationen zu suchen und was bekomme ich: Ein deprimiertes Kind, das zu dumm ist, über seine eigenen Fehler hinwegzusehen und aus ihnen zu lernen!", fauche ich gereizt, während der angesprochene den Kopf hebt und schlussendlich aufspringt. "Du hast Recht! Ich geb' mein bestes um dir eine gute Vorlage zu bieten", grinst er breit und voller Elan.

Der hat aber krasse Stimmungsschwankungen.

Verwirrte Blicke kreuzen sich, während sie zwischen mir und ihrem Kapitän hin und her wandern.  Dieser springt elangeladen durch die Gegend und verlangt lautstark danach, dass es weiter gehen sollte. Und so bot sich mir endlich ein Augenschmaus für jeden Künstler. Dieses Mal wurde der Aufschlag von einem der hinten stehenden Spieler angenommen. Ein hoher Pass kam und Bokuto sprang ab und schlägt den Ball gekonnt über das Netz. Die funkelnden Augen, die geschmeidigen Bewegungen und das laute Knallen lassen mich zu Stift und Papier greifen. Mit schnellen Bewegungen hatte ich seine Figur schraffiert, das breite Grinsen angezeichnet und lasse meinen Blick nun weiter wandern. Akaashi, ein Junge aus dem zweiten Jahr mit gelangweiltem Blick wird mein nächstes Opfer. Er spielt den Ball sauber nach oben und wir auch als Skizze auf meinem Blatt verewigt. Immer mehr Spieler finden auf dem DIN A4 Blatt platz. Schlussendlich zeichne ich noch im Hintergrund eine Eule, das Wappentier unserer Schule, ein.

"HEY, HEY, HEY, das sieht ja voll krass aus!"

Bokutos plötzlicher Aufschrei lässt mich zusammenzucken. Beinahe hätte ich mein gesamtes Meisterwerk zerstört. Dolchscharf fährt mein Blick auf den Grauhaarigen nieder, der sich plötzlich ganz klein macht. "Du solltest Ryomen-senpai nicht stören, Bokuto", brummt Akaashi genervt, während er seinen Captain hinter sich hervorzieht. Schnell winke ich ab: "Nicht so förmlich, bitte." Der Goldäugige beugt sich wieder über mein Blatt und studiert die Skizze akribisch: "Und wer soll jetzt wer sein?" - "Du Idiot, das ist nur eine Skizzierung. Das ist noch lange nicht fertig. Aber das hier zum Beispiel bist du, Grinsebacke", informierte ich ihn und zeige auf den Körper, der zu fliegen scheint. "Cool", grinst er. Seine Augen glänzen wie flüssiges Gold. Eigentlich sollte man sowas auch einfangen, aber alleine diese Zeichnung zu beenden wird mich viel Schlaf und Nerven kosten.

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