Träffen unter Blättern

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Ich lehnte meinen Kopf gegen den Schrank um mich ein wenig zu beruhigen. Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte. Es war so, als ob mich etwas von innen zerfraß, eine Krankheit, die wahrscheinlich nie zu Verheilen vermochte. Ich drehte mich um, lehnte nun mit dem Rücken an der Tür und rutschte diese langsam herunter, doch keine einzige Träne wagte sich aus meinen Augen.

Nachdem ich eine ganze Zeit mit der Leere in mir, die nach meinem Gefühlsausbruch gefolgt war, auf dem Boden gesessen hatte, rappelte ich mich wieder auf.
Auch wenn ich grundsätzlich ein eher fauler Mensch war, brachte mir das Rumsitzen ja auch nichts. Ich fühlte mich mittlerweile halbwegs normal und wandte mich wieder meinem Rucksack zu.
Ich fand darin noch ein paar verbliebene Kunais, Shuriken…. Und… ein Kästchen.
Es war rechteckig und war außen mit einem Schachmuster versehen. Unschwer zu vermuten, handelte es sich um mein Shogi-Brettchen. Die Spielsteine befanden sich im Inneren und wenn man das Kästchen aufklappte und mit der Innenseite nach unten hinlegte, konnte man auf dem Schachbrettmuster, das eigentliche Spielfeld, wunderbar Shogi spielen. Als ich kleiner war, hatte es mein Vater mir geschenkt. Er wollte mir unbedingt das Spielen beibringen.
Auch wenn ich am Anfang eher skeptisch an die Sache heran ging, lernte ich sehr schnell, da es mir riesigen Spaß machte und bald schaffte mein Vater es kein einziges Mal mehr gegen mich zu Gewinnen.
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen während ich das Kästchen in meinen Händen betrachtete. Endlich einmal schöne Erinnerungen. Doch je länger ich es betrachtete, desto dicker und stickiger schien die Luft in meiner Wohnung zu werden. Mir war klar, dass das alles nur Fiktion war, trotzdem musste ich hier einfach raus.
Nachdem ich die Haustür hinter mir verschlossen hatte, wanderte ich ziellos durch Konoha. Es musste inzwischen später Nachmittag sein, denn sie Sonne hing schon etwas tief am Himmel.
Irgendwann fand ich mich in einer Art Park, einer Grünanlage wieder. Ich war einer großen breiten Treppe gefolgt und befand mich nun ungefähr in der Höhe der Steingesichter der Ehrwürdigen Hokage. Man hatte wirklich eine super Aussicht über Konoha und die eben genannten Gesichter konnte man so auch viel besser betrachten. Sie hatten sich seit meinem letzten Besuch in Konoha kaum verändert, abgesehen davon, dass Tsunades Visage jetzt auch neben den anderen prangte.
Ich wand meinen Blick ab und ging weiter einen hell gepflasterten Weg geradeaus. Links befand sich der Abhang, mit den Häusern und rechts befand sich (etwa kniehoch erhöht) eine Rasenfläche die zum Weg hin mit einer kleinen Mauer und in Richtung Stadtmauer mit einer Art kleinem Wald begrenzt war, der wahrscheinlich irgendwann an eben genannter endete.
Vor der kleinen Erhöhung waren in regelmäßigen Abständen Bänke aufgebaut und ich schlug mich erst einige Zeit mit dem Gedanken, es mir auf einer bequem zu machen, entschied mich dann jedoch in den Schatten einzelner Bäum zu setzten, die sich auf dem Rasen zwischen Weg und Wald befanden. Ich stieg auf die kleine Mauer, um mich dann einige Schritte weiter ins Gras plumpsen zu lassen. Ich legte mich auf den Rücken und betrachtete die Wolken.
Eine Wolke müsste man sein… einfach so dahin gleiten… keine Sorgen… und wenn was ist, einfach *puff* und man hat sich aufgelöst…
Ich seufzte. Ich spürte das weiche Gras unter mir und hörte die Blätter der Bäume beruhigend rauschen. So hätte ich ewig liegen können, wenn nicht auf einmal die dunklen Gedanken zurück kommen würden…

~*FLASHBACK*~

Langsam machte ich mir ernsthaft Sorgen. Mein Vater konnte unpünktlich sein: ABER SO UNPÜNKTLICH!?!
„Danke“, monoton wandte ich mich von meinem Gegenüber ab. Das war nicht normal. So ruhig wie möglich verließ ich die Rezeption, um dann die Treppe zu unserem Zimmer hoch zu hasten.
Oben angekommen verfiel ich in einen kleinen Hustenanfall. Ich hielt mich vorsichtig im Türrahmen fest. Vielleicht hatte mein Vater, was meine Gesundheit anging doch recht gehabt. Ich riss die Tür auf und stützte sofort auf meine Sachen, die neben den mit Deckenbeladenen Futon lagen. Schnell kontrollierte ich die Anzahl der Kunais und Shuriken in meine Waffentasche, bevor ich diese umschnallte.
Ich stürmte aus der Herberge und lies eine leicht verdutzte Rezeptionsdame zurück.
Was hatte mein Vater gesagt? Unser letzter Trainingsplatz… wo war der nochmal?
Nachdem ich mir kurz den Kopf darüber zerbrochen hatte lief ich entschieden nach Norden, in den Wald. Ich schwang mich auf einen Baum und sprang Todesmutig auf den Nächsten, immer meinem Ziel entgegen.
Der Wald war ruhig, friedlich… doch leider konnte ich diese Atmosphäre nicht geniesen, denn für mich war es zu friedlich. Verdächtig friedlich.
Mein Pults hämmerte wie verrückt, ich hörte das Blut in meinem Ohr rauschen.
Gott sei Dank, oder sollte ich das lieber nicht sagen, war die Lichtung nicht besonders weit von der Herberge entfernt und mit jedem Sprung kam ich meiner Gewissheit näher…
Einerseits hoffte ich darauf meinen Vater zu finden, andererseits graute es mich davor, WIE ich ihn finden würde…
Ich schluckte. Vor mir lichteten sich langsam die Bäume, nur noch wenige Meter. Ich zitterte leicht, nahm dann jedoch ein Kunai heraus und hielt es fest in der Hand, während ich auf die Lichtung herausstürzte…

Shikamaru X Oc (Naruto Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt