Kapitel: 5 Grey

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Da stand ich nun und schaute Sie an. Sie lag da neben diesem proportional gebauten Typen. Wenn ich wollte, würde es nur zwei Sekunden dauern und ich hätte freie Bahn Sie mir zu schnappen. Doch irgendwie wollte ich, dass Sie sich aus freien Stücken für mich entschied und nicht, weil Sie musste. Ich hatte selbst nie eine Wahl. Deswegen wollte ich Sie ihr wenigstens ermöglichen, auch wenn ich nach meinem Auftritt vorhin Ihre Welt wahrscheinlich komplett auf den Kopf gestellt hatte. Oh man, ich war schon ein Idiot... Sie sollte sich doch für mich und nicht für meinen Bruder entscheiden. Wir sind füreinander bestimmt, auch wenn Sie es noch nicht weiß.

Sie ist wertvoller als Sie es glaubt. Allein dass Sie von meinem Bruder und mir träumt, zeigt wie viel Kraft schon in Ihr steckt, doch Sie wird Sie nicht nutzen können, wenn Sie hierbleibt und schwebt in Gefahr. Ich habe Sie gefunden, weil ich eine Bindung zu Ihr habe, genau wie mein Bruder, doch wenn wir es geschafft haben Sie zu finden, wird es nicht mehr lange dauern bis Sie sie auch finden und mitnehmen.

Ich stand gefühlt noch eine Ewigkeit in der Ecke und schaute Ihr beim Schlafen zu, bis Sie plötzlich hochschreckte. Ich legte mich schnell auf den Boden und rollte mich vor das Bett. Manchmal hatte das ganze Training schon Vorteile. Es lehrte uns unsere Fähigkeiten und unseren Körper zu vereinen. So waren wir nicht nur gut darin unsere Fähigkeiten einzusetzen, sondern auch unser Körper war gut durchtrainiert. Ich war so leise dabei, dass Sie mich zum Glück nicht hörte.
Als ich hörte, wie Sie sich wieder hinlegte rollte ich mich zurück Richtung Tür und streckte meinen Kopf nach oben, um zu schauen, ob Sie auch wirklich wieder lag. Sie lag zusammengerollt und sah so unschuldig aus. Ich ging leise ans Bett und kniete mich davor, um Sie etwas zu betrachten. Als ich das Tat löste sich eine Strähne aus ihren Haaren, die ich ihr zurück hinter die Ohren steckte. Sie war unglaublich schön. Selbst wenn Sie schlief, strahlte Sie eine beruhigende Wirkung auf mich aus. Ich wollte kein ekliger Typ sein, aber ich musste, um Sie zu beschützen. Ich beugte mich also vor, um Ihr etwas ins Ohr zu flüstern, nachdem ich auch wirklich spürte, dass Sie eingeschlafen war.

"Bald Gwenny.... bald wirst du wissen was du bist. Dann wirst du mich hoffentlich verstehen. Du bist stärker als du denkst und gemeinsam sind wir unbesiegbar." ich flüsterte es so leise, dass selbst ich es kaum hörte. Ich beobachtete Sie noch eine Weile, bevor ich beschloss langsam zu gehen. Immerhin musste ich morgen in etwas was sie hier Schule nannten und sollte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich lenken, indem ich nicht direkt zu spät kam. Als ich mich abwand und grade aus dem Fenster verschwinden wollte fing Sie an zu reden.

"Wieso liebst du mich? Wieso willst du..." verstand ich nur und dann vernahm ich nur noch ein Murren ihrerseits. Sie hatte im Schlaf geredet, doch wen hatte Sie das gefragt? Kyle oder mich? Mit der Hoffnung, dass Sie mich gemeint hatte kletterte ich aus dem Fenster und verschwand in die Nacht. Ich musste nachdenken und meinen nächsten Schritt planen. Sie beschützen und Sie für mich gewinnen.  

Dreams are magicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt