Nur geträumt

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Das Ganze war also nur ein Traum gewesen. Zu schade. Die Premiere war erst heute und ich musste gleich los, um noch einen Platz zu bekommen.

Enttäuscht davon, dass es bloß ein Traum war hielt ich inne.

Was sollte ich da überhaupt? Ich würde nur rumstehen und am Ende verzweifeln, weil sie mich nicht einmal beachten würde. Ich rief meinen besten Kumpel an und fragte ihn, ob er heute schon was vorhätte. Er hatte. Zusammen mit Lucy, seiner Freundin seit 4 Monaten, wollte er shoppen gehen.

Nachdem er mich davon überzeugt hatte mitzukommen, stand ich nun gelangweilt vor dem gefühlt einhundertsten Schuhgeschäft in dem Robin und Lucy jetzt seit einer dreiviertel Stunde waren. Gelangweilt wollte ich mir einen Milkshake holen, musste dann aber an meinen Traum denken und holte mir einen Schoko-Mokka. Ein wenig fantasieren durfte man doch schließlich und vielleicht geschah ja ein Wunder.

Und auf einmal... Passierte nicht's. Weder kamen Robin und Lucy aus dem Laden, noch begegnete ich Emma. Wie denn auch, wenn ich mich nicht einmal traute, zur Premiere zu gehen. Ich verfluchte mich selbst, doch jetzt konnte ich auch nichts mehr dran ändern. Sie würde in einer halben Stunde mit den anderen Schauspielern auf den roten Teppich steigen, allen begeisterten Fans in der ersten Reihe lächelnd zuwinken. Sie würde nie erfahren, dass ich überhaupt existierte. Ich warf meinen leeren Becher weg und endlich kamen Robin und Lucy und wir konnten gehen.

Auf dem Rückweg fragte mich Lucy, wieso ich nicht bei der Premiere wäre - sie wusste, dass ich ein großer Fan war. Ich antwortete ihr, dass es mir nicht mehr so wichtig wäre. Es war gelogen. Ich hasste mich dafür, dass ich nicht hingegangen war und wusste im nachhinein nicht mehr, wieso ich nicht hingegangen war. Ich wusste nur, dass es sich jetzt definitiv nicht mehr ändern ließ.

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