Kapitel 5

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"Cara? Cara, hallo? Bist du noch da?", eine Hand schwebte vor meinem Gesicht und ich hörte Wills tiefes Lachen. Ich zuckte leicht zusammen und zwinkerte irritiert. "Ähm, sorry, was hast du gesagt?", ich lächelte leicht und zwang meine dummen Gedanken in die hinterste Ecke meines Gehirns.

"Nicht so wichtig", winkte er ab und nahm einen Schlick von seinem Kaffee. "Wie läuft es denn bei den Eagles?", erkundigte ich mich jetzt ernsthaft interessiert. Es freute mich, wenn Will eine erfolgreiche Karriere hatte. "Gut. Meine Teamkameraden sind total entspannt und mega nett. Ich komme auch mit den Trainern sehr gut klar also... passt alles."

Er grinste und ließ eine Reihe schöner gerader, weißer Zähne hervorblitzen. Dieses Klischee, dass jeder Eishockeyspieler mindestens eine Zahnlücke besaß, konnten weder Will noch mein Bruder bestätigen. "Aber erzähl du doch mal, Cara. Gefällt dir dein Job hier?"

Ich nickte heftig. "Ja, das hier ist wirklich mein Traumjob. Meine Kollegen sind total nett, aber, unter uns, Dr. Luddington..." ich beugte mich näher zu ihm rüber und flüsterte in sein Ohr "...ist eine böse Hexe." Will lachte leicht und wandte seinen Gesicht zu mir. Plötzlich waren wir nur noch Zentimeter voneinander entfernt, seine smaragdgrünen Iriden funkelten und mir stockte der Atem.

Es fühlte sich so an, als ob wir nur eine Woche voneinander getrennt waren, und nicht drei Jahre. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, mein Gehirn war wie benebelt und Will schien es ähnlich zu gehen, denn er zwinkerte kein einziges Mal und hielt meinen Blick fest. Schmetterlinge, die seit drei Jahren nicht existiert hatten, flatterten nun in meinem Bauch umher. Es schien, als würden Stunden vergehen, in denen wir uns einfach nur ansehen, doch dann spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter und dieser besondere Moment verschwand.

Ich zwinkerte und auch Will bewegte sich wieder. Dann drehte ich mich um und blickte in Masons grinsendes Gesicht. "Hey, Cara, sorry, ich wollte nicht stören, aber Allie sucht dich schon die ganze Zeit.

Sag ihr mal bald, dass du noch lebst, sonst ruft sie vielleicht bei der Polizei und gibt eine Vermisstenanzeige auf."

Ich lachte. "Ja, mach dir keine Sorgen, ich gehe gleich wieder hoch."
Er grinste, warf einen kurzen, neugierigen Blick zu Will hinüber, sagte aber nichts.
Dann gab er mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und ging.

"War das dein Freund?", fragte Will neugierig und blickte Mason hinterher, der sich gerade mit Carina an der Theke anstellte. Er sagte etwas und sie stieß ihn mit ihrem Ellbogen an und verdrehte nur grinsend die Augen.

"Was, Mason? Gott nein", lachte ich. Wenn ich nur daran dachte war das schon seltsam. Er war so etwas wie ein Bruder für mich.
"Er ist nur ein sehr guter Freund, mehr nicht. Aber sag mal, wie sieht es denn bei dir aus?", ich musterte ihn. Ob er wohl eine Freundin hatte? Oder war er sogar verheiratet?
Und wieso zur Hölle behagte mir dieser Gedanke überhaupt nicht?

Will wollte nun endlich zu einer Antwort ansetzen als Dr. Luddington plötzlich mit den Armen in die Hüfte gestemmt vor uns stand. Oh Scheiße.
Bitte, Gott und alle möglichen übernatürlichen Typen da oben, lass sie nur fragen, wie der Kaffee heute ist.
"Was wird das hier, wenn es fertig ist?", fragte sie und zog ihre Augenbraue hoch.

Danke ihr übernatürlichen Typen. Für nichts.

"Ähm...", machte ich und wollte mir grade eine schöne Ausrede zurecht zu legen, als sie schon weiter redete.
"Ach, kommen Sie, Sie kleine Überfliegerin, sparen Sie sich Ihre Ausreden." Sie kleine Überfliegerin?

"Aber ich...", wollte ich protestieren, doch sie schnitt mir mit einer Handbewegung das Wort ab. Schon wieder.

"Na los, kommen Sie schon. In der 5 wartet Mrs. Rogan auf Sie und danach können Sie meine Akten auf Vordermann bringen. Und glauben Sie ja nicht, dass Krankenhaus vor 10 Uhr abends verlassen zu können.

Sucker For Him | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt