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Ich blinzelte. Ich bekam meine Augen fast nicht auf. Die Müdigkeit lag schwer auf mir. Deswegen drehte ich mich nur auf die andere Seite und schlief wieder ein.

Ich schlug meine Augen auf. Diesmal war die Müdigkeit verschwunden. Ich sah mich um und merkte, dass ich wieder im Krankenhaus lag. Doch mit einer Ausnahme; ich war nicht alleine. Ich blickte nämlich direkt in die Augen von Felix, der mich besorgt musterte.
"Fühlst du dich besser?", fragte er unsicher. Ich ignorierte diese Frage, weil es mir immer scheiße ging. Doch dann sah er mich nervös an. Wahrscheinlich dachte er, ich hätte ihn nicht verstanden.
"Es geht mir immer beschissen. Beantwortet das deine Frage?", motzte ich. Eigentlich hatte ich nicht die Intuition, ihn anzufauchen. Ich war einfach mit dieser Situation überfordert; wieso scherte er sich um mich?
Felix griff mach meiner Hand. Sofort wurde es mir warm im Gesicht.
Und ich entzog meine Hand, als es an der Tür klopfte und Dr. Seo herein kam. Aber nicht nur er. Neben ihm kam ein Junge hineingetrottet, der missmutig dreinschaute. Ich sah Dr. Seo verwirrt an.
"Oh, entschuldige Chan, das ist mein Sohn Changbin. Er ist zwar schon 17, aber man kann ihn nicht alleine lassen", erklärte Dr. Seo und klang dabei seltsam amüsiert.
"Appa, muss das sein?", quengelte Changbin und verdrehte die Augen. Dann sah er mich zum ersten Mal an. Seine Augen wurden groß.
"Moment Mal, ich hab deine Videos auf Instagram gesehen. Deine Songs sind echt der Hammer", sagte Changbin. Eine leichte Bewunderung schwang in seiner Stimme mit. Mit dieser Bemerkung wurde auch Felix hellhörig.
"Warte", begann er. "Ist dein Instagram _cb.97?"
Ich nickte. "Oh mein Gott. Dann warst du der Typ aus Korea, mit dem ich die ganze Zeit geschrieben habe. Kein Wunder, dass du mir so bekannt vorkamst."
Jetzt, wo er das sagte, wurde es mir auch klar. Jetzt fühlte ich mich richtig seltsam. Dr. Seo sah zwischen uns dreien hin- und her. Doch dann fokussierte er sich auf mich.
"Also, Chan. Du kannst nicht mehr so weitermachen. Du brauchst professionelle Hilfe", sagte Dr. Seo.
"Das werden meine Eltern nicht zulassen", erwiderte ich darauf. "Außerdem ist es doch jeden egal, wenn ich draufgehe."
Dr. Seo seufzte. Seine Augen huschten zu Felix, dann wieder zu mir.
"Das glaube ich nicht", meinte Dr. Seo im ernsten Tonfall.

Dr. Seo ließ mich noch paar Tage im Krankenhaus. Doch nun ging ich wieder nach Hause. Felix und Changbin hatten darauf bestanden, mich nach Hause zu begleiten. Das war echt unnötig. Dennoch bedankte ich mich, als wir bei mir zu Hause ankamen.
Eine leichte Panik überkam mich, als ich sah, dass Appa zu Hause war. Eigentlich wollte ich gleich in mein Zimmer schleichen, aber natürlich bekam Appa meine plötzliche Anwesenheit mit.
"Chan!!", schrie er und umfasste mein Handgelenk. Ein stechender Schmerz jagte mir in den Arm.
"Wo. Warst. Du. Gewesen?!?", machte er weiter. Und bei jedem Wort schubste er mich, wobei ich stolperte und auf den Boden fiel. Tränen brannten in meinen Augen.
"Wie. Kannst. Du. Es. Wagen?!?" Er trat mir öfters in den Bauch, bis mir meine Rippen schmerzten.
"Appa!!", schrie ich. "Bitte, hör auf." Doch er lachte nur.
"Deine Mutter hätte dich abtreiben sollen. Du bist eine reine Enttäuschung", erwiderte Appa und ließ schließlich von mir ab.
Mit tränenüberströmten Gesicht stürmte ich in mein Zimmer. Ich griff nach meinem Handy. Es waren paar Nachrichten eingegangen. Von Felix und Changbin.

Felix☀️
Alles okay bei dir? Ich mach mir gerade
voll die Sorgen. Changbin und ich
wären lieber bei dir geblieben

Chan
Keine Sorge, mir gehts gut

Es war eine Lüge. Aber ich wollte nicht, dass Felix sich zu sehr um mich sorgte. Ich war nichts Besonderes.
Dann antwortete ich auch Changbin.

ilovedark
Schreib mir, wenn was ist, okay?

Chan
Ja, danke

SuicidalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt