Special

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One year later

Felix pov
Es waren Sommerferien. Ich war glücklich darüber, dass wir nach Australien flogen. Endlich konnte ich wieder an den schönen Strand. Schon der Gedanke machte mich glücklich. Aber es machte mich auch traurig, weil ich genau wusste, dass Chan dort gelebt hatte. Seit dieser Nachricht vor einem Jahr hatte ich von ihm nichts mehr gehört. In der Schule hatte er auch gefehlt. Und als ich im Sekretariat nachgefragt hatte, hieß es nur, dass sich Chan abgemeldet hatte. Mehr wusste ich nicht. Im Krankenhaus hatte ich auch nachgefragt, aber Dr. Seo wusste nichts von Chans Aufenthalt.
"Felix!", rief Eomma. "Das Taxi ist da."
Das war das Stichwort. Ich nahm meinen Koffer und meinen Rucksack und ging in den Flur, wo meine Eltern schon auf mich warteten.

Kurz nachdem wir im Hotel eintrafen und eingecheckt haben, wollte ich direkt zum Strand. Meine Eltern waren müde, aber sie erlaubten mir zu gehen. Ich war froh darüber.
Ich überquerte ein paar Straßen und schon war ich am Strand. Es war so schön, endlich wieder hier zu sein. Und zum Glück waren nicht so viele Leute unterwegs.
Ich zog meine Schuhe aus und ging am Wasser entlang. Ich sah über das Meer hinweg. Ich war tief in Gedanken. Die meisten Gedanken drehten sich um Chan. Wahrscheinlich konnte man annehmen, dass ich über ihn hinweg war, aber ich konnte einfach nicht. Er war mir zu wichtig geworden.
Ich seufzte und merkte am Anfang nicht, dass ich in jemanden reingelaufen war. Diese Person war etwas größer als ich. Und ich musste gegen die Sonne schauen.
"I'm sorry", sagte die Person und ging weiter. Ich war in Schock; diese Stimme kam mir zu vertraut vor. Ich wandte mich um und erwischte noch sein Handgelenk. Ich starrte auf seinen lockigen Hinterkopf.
Mit zittriger Stimme sagte ich: "Chan..?"
Er drehte sich um. Meine Augen weiteten sich, als ich in sein Gesicht sah; seine dunklen Ringe unter den Augen waren immer noch dieselben. Seine Wangenknochen stachen mehr heraus. Er sah abgemagert aus.
"You have the wrong person", sagte er und befreite sich von meinem Griff. Anschließend ging er weiter. Aber ich konnte ihn nicht gehen lassen. Ich wusste ganz genau, dass es er war; ich hatte seine Narbe am Handgelenk gesehen.
"Chan!!", rief ich und griff ihm um den Bauch, als ich ihn erreichte. "Ich weiß, dass du es bist. Ich könnte dich niemals mit jemand anderen verwechseln."
Chan wandte sich in meinen Armen zu mir um. Ich sah, dass er Tränen in den Augen hatte, welche langsam über seine Wangen liefen.
"Felix", setzte er an. "Lass mich los. Ich bin nicht gut genug für dich." Widerstrebend schüttelte ich mit dem Kopf.
"Was ist passiert?", fragte ich und zog ihn nur noch fester an mich. Chan seufzte.
"Das ist egal. Bitte, geh jetzt", sagte Chan, doch ich ließ nicht locker.
"Chan.. bitte." Ich schluchzte. Anschließend lehnte ich mich vor und drückte meine Lippen auf seine.

SuicidalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt