Drittes Türchen

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Dieses Gedicht hat die wunderbare 
designatedguys verfasst - in ihrem Werk "POETRY SLAMS" findet ihr noch viel mehr.

Denkst du, ich sehe es nicht?

Und ich frage mich,
was aus uns geworden ist,
was wir früher mal waren,
ist längst Geschichte.

Ich sehe dein Gesicht,
ich sehe all den Ballast,
ich sehe das Gewicht.

Denkst du wirklich,
ich merke es nicht?

Denkst du wirklich,
das sehe ich nicht?

Es zieht dich runter,
du versuchst es zu leugnen,
malst deine Wände bunter,
doch dahinter vor Wut schäumen.

Denkst du etwa,
ich kapiere das nicht?

Wie du nach der Luft japst,
um ja nicht zu krepieren,
wie du nach den Händen schnappst,
um ja nicht zu verlieren?

Langsam verstehe ich es,
wie dir das alles passierte.

Du scheiterst am Wille nicht zu scheitern,
während du vergisst dich zu erheitern,
dir entgleitet der Faden,
der gesponnene Wille,
denn du lässt dir von niemandem etwas sagen.

Du ziehst dein Ding durch,
du fällst auf die Schnauze,
du wirst von dem Gelächter umzingelt,
doch du machst keine Pause,
du rappelst dich hoch,
du strebst den höchsten Berg an,
du willst nicht am Weg fallen,
und doch stolperst du so oft.

Doch du verbirgst all deine Wunden,
wo bist du, der auf Hilfe hofft?
Wo bist du, der Hilfe ergreift?

Dein gesponnener Wille ist gerissen,
zurück bleibt ein Kind
mit schlechtem Gewissen.

Bei Kakao und KeksenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt