Kaeya x Reader (w) 🍑

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Heute findet in Mondstadt ein Maskenball statt. Mein Vater und ich sind extra von ganz weit weggekommen, nur um daran teilzunehmen. Na ja, mein Vater ist ein Archäologe und ziemlich bekannt für seine Entdeckungen, die er in Büchern festhält. Gemeinsam mit ihm habe ich die Welt bereist, nur um nach den seltensten Artefakten zu suchen und Ruinen zu durchstöbern. Deswegen wurde er von einem alten Freund, der ein Adeliger aus Mondstadt ist, eingeladen. Darin stand, dass er auch mich mitnehmen kann, da er mich oft in den Büchern erwähnt hat und in diesen ein Bild von uns beiden skizziert ist.

Aufgeregt sitze ich in der Kutsche. Für diesen Abend hat mein Vater mich vor ein paar Tagen zu einer Näherin gebracht, die ein Kleid in meiner Lieblingsfarbe nähen sollte. Auch durfte ich über den Schnitt und Accessoires entscheiden, was sehr selten der Fall ist, da das meiste Geld für unsere Reisen ausgegeben wird. Auch das Design der Maske ist meine Entscheidung gewesen.

Die Kutsche rüttelt, weswegen ich lachen muss, während mein Vater seine Lesebrille aufgezogen hat und versucht sein Buch zu lesen. Ich schaue aus dem Fenster und erblicke in der Dämmerung Mondtstadt, dessen große Windmühlen sich drehen. Ich habe es mir größer vorgestellt, aber ich kann es kaum erwarten durch die Straßen zu spazieren. Nur ein einziges Mal war ich dort gewesen, aber daran erinnre ich mich gar nicht. Schließlich war ich damals ziemlich klein.

Mit Einbruch der Dunkelheit kommen wir erst an. Unsere Kutsche bleibt auf der Brücke stehen und unser Kutscher öffnet höflich die Tür: "Guten Abend. Mr. Miss." Ich möchte heraustreten, bis mein Vater mir anmerkt die Maske an zu ziehen. Das habe ich total vergessen. Ich hebe mein Kleid etwas an und steige mit Hilfe des Kutschers aus. Mein Vater folgt mir auf den Fuß. Als mein Blick über die Brücke schweift, bemerke ich, wie pompös die Kleidung der Menschen wirkt. Meines im Gegensatz ist schon etwas zu schlicht. Und ich dachte, dass ich übertrieben habe...

"Komm, Y/N. Wir gehen.", sagt mein Vater und bietet mir seinen Arm an. Sofort hacke ich mich bei ihm ein und atme die frische Sommerluft ein. Am Tor stehen Frauen mit Körben voller Blumen. Zwei davon kommen auf uns zu. Meinem Vater wird eine Blume in die Brusttasche gesteckt und mir in das Haar geflochten. Wir bedanken uns und aus Höflichkeit mache ich einen Knicks. Die Bürger treffen uns mit einem willkommenen Lächeln und Rufen. Aber was mir auffällt ist, dass die gewöhnlichen Bürger ihre normale Kleidung anhaben und ein eigenes Fest in der Stadt veranstaltet haben, während die Adeligen in die Kirche eingeladen wurden. Was für eine gesellschaftliche Entzweigung... Es wird laut gelacht und gesungen. Als wir an einem Brunnen vorbeilaufen, wird getanzt. Die Frauen haben Blumen in Haaren und tanzen Barfuß über den gepflasterten Boden. Die Männer sitzen außerhalb, essen und schlagen mit ihren Krügen ein. Als ich meinen Kopf hebe, erkenne ich über mir bunte Banner und Fähnchen, die als Leinen über den Straßen und Häusern hängen. Ich bemerke selbst nicht, dass ich stehen geblieben bin und den Bürger beim Tanzen zusehe.

"Y/N, kommst du? Ich möchte nicht zu spät kommen.", ruft mich mein Vater in die Gegenwart zurück. "Eh, ja. Gehen wir.", meine ich verlegen und laufe wieder mit ihm Arm in Arm. Es sah so spaßig aus... Am liebsten wäre ich geblieben. Wir Adeligen laufen hintereinander die Treppen hinauf zur Kirche. Als wir oben ankommen, haben sich Wachen seitlich aufgestellt, um uns so den Weg zu zeigen. Eine große Statue mit Engelsflügeln steht in der Mitte, die meinen Atem raubt. "Vater... Können wir für ein paar Tage hier bleiben? Ich würde mich gern über die Geschichte dieser Stadt erkunden lassen.", frage ich nach. Er lächelt mich zufrieden an: "Du bist wahrlich meine Tochter. Für dich mache ich alles. Wenn du willst können wir hier für ein paar Monate bleiben. Ich habe gehört, dass sogar außerhalb dieser Stadt viel zu sehen gibt." Erfreut über diese Antwort lehne ich meinen Kopf an seine Schulter. Ich kann es kaum erwarten!

Die letzten Treppen erklimmen wir zur Kirche. Als wir durch die große Tür laufen, werde ich kurz von den Kronleuchtern geblendet. Alles ist blitzblank. Seitlich an den Wänden stehen Tische mit gefüllten Gläsern und auch ein paar mit Festmahlen serviert. Ein Orchester spielt eine ruhige Melodie, während sich die Adeligen unterhalten. Es erinnert einen Bienenschwarm, als einer menschlichen Gesellschaft. Die Frauen kichern hinter ihren Fächern, während die Männer mit ihrem Geld prahlen. Das ist eine ganz andere Welt. Beide sind auf deren ganz besondere Art schön, aber mich zieht es zur bürgerlichen hin. Hier fehlen die echten Emotionen und die wahren Gefühle. Alles ist nur gespielt und ich muss mich anpassen, damit ich mich nicht zu sehr von den anderen unterscheide. Obwohl ich es äußerlich schon tue.

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