In Ängsten findet so einiges statt, was vorher nicht stattgefunden hat.
(Wilhelm Busch)
Seit dem Vorfall mit Anny hatten wir kein Wort mehr gesprochen.
Die ganze Zeit, in der uns der Joker den Weg entlang führte, Anny an der Hand mit sich ziehend, herrschte Stille. Irgendwie schien jeder in seiner Gedankenwelt vereist zu sein. Bis auf den Joker, der uns immer wieder aufmerksam beobachtete.Ich konnte mir nicht wirklich erklären, was mit Anny los gewesen war. Ich hatte sie eindeutig falsch eingeschätzt. Und sie machte mir Sorgen.
Sie hatte einfach nicht verstehen können, dass ich sie nur schützen wollte. Stattdessen war sie nur noch sauer auf mich.
'Die Welt kann so ungerecht sein..', säuselte eine leise Stimme in mir, die dem Joker ähnlich war.„Da sind wir.“, hörte ich Jokers Stimme; nun direkt neben mir.
Gespannt schaute ich mich um, als ich wieder aus meiner Gedankenwelt zurück gekommen war.
Wir befanden uns in einer kleinen, heruntergekommenen und irgendwie leicht verängstigenden Wohngegend.
Überall standen verdeckte Häuser mit kaputten Fenstern, ein alter VW Passat stand alleine am Straßenrand, bei dem alle Fenster fehlten und einige Katzen streuten herum, deren Miauen an Baby-Geschrei erinnerten.
Zu meiner Rechten befand sich eine dicht-gemachte Bar, wo noch das "Geschlossen"- Schild hing und einige Bierflaschen vor der Eingangstür halb zersplittert herumlagen.„Hier wohnst du?“, hörte ich Anny fragen, was zugegeben eine etwas naive Frage war.
Das ließ auch der Joker nicht unkommentiert, welcher sofort begann laut loszukichern.
Anny schien nicht ganz vertraut mit der Situation.
Trotz unserer kleinen Auseinandersetzung vorhin, hatte ich gemerkt, wie sie die Nähe zu mir die ganze Zeit gesucht hatte. Auch wenn der Joker sie auf dem Weg mit sich gezogen hatte, hatte sie trotzdem die Entfernung zu mir nie zu groß werden lassen.
Wieder trafen mich diese Schuldgefühle, als mir erneut klar wurde, dass Anny mit dieser ständigen Angst nicht wirklich klar kam, sie durch Wut ersetzte und das Gefühl bekam, alleine gegen den Joker ankämpfen zu müssen.
Und alles nur, weil ich so eine dumme Aktion starten musste..Okay- zugegeben- Annys Frage vorhin war vielleicht ein bisschen entlegen.
Aber so, dass der Joker immernoch am Lachen war?Seine Lache war mittlerweile so ausgeweitet, dass sie extrem schaurig klang und man die Gänsehaut auf der Haut zu spüren bekam.
Verzweifelt ließ ich meine Augen schnell umher zucken, mit dem lastenden Zwang, mir die Ohren zu zu drücken.
Doch genau das tat ich nicht - es hätte ihm nur meine Schwäche gezeigt.Ohne noch weiter nachdenken zu können, schlug ich beinahe reflexartig die Augenlider zu und ballte meine Hände zu Fäusten, dass meine Nägel sich schmerzhaft in die Handschale bohrten.
Ich verlor die Hoffnung, dass das grausame Gelächter irgendwie ein Ende finden würde. So presste ich die Augen noch weiter zusammen, bis sie einen dumpfen Schmerz auslösten.
Ich war da- in diesem bizarren Moment- und zur selben Zeit auch weit weg. Ich fühlte mich wie fest gekettet.
Manche Dinge schienen mir dann doch so nahe: einfach wegzurennen und dem Ganzen ein Ende zu setzen. Doch etwas hielt mich noch hier. Ich konnte irgendwas nicht loslassen..Langsam begannen sich meine Nägel aus meiner Hand zu ziehen.
Langsam entspannten sich meine Augenlider.
Langsam begann die Wut in meinem Bauch zu schwinden.Schließlich öffnete ich meine Augen und meine Fingerkuppen lagen nur noch kraftlos auf dem Handballen.
Mein Kopf begann langsam zu dröhnen.Das Lachen hatte aufgehört.
Anny stand da- die Augen ziellos auf den Joker geheftet.
Der Joker stand da- einige Meter vor uns und lief nachdenklich hin und her.. hin und her..Und dann bemerkte ich, wie es schüttete. Wie aus Eimern.
Wie tausende Wassertropfen auf die Straße vielen und sich hier und da bereits zu Pfützen zusammen geschlossen hatten.
Wie durchnässt ich schon war.
Und wie ein weißer, gezackter Strahl sekundenlang aus dem Himmel ragte und sein Opfer suchte.
Ein Blitz.„Das hier..“, seine abrupt aufrufende Stimme und sein plötzliches Aufblicken brachten mich dazu, dass ich kräftig zusammen fuhr.
Ein kurzes, blitzartiges Grinsen huschte über seine blutroten Lippen. „... liebste Anny, ist nur eine Art.. ähh.. "Planort".“*
Hallöchen, ihr Lieben. Der bisher so stille Autor meldet sich jetzt auch mal zu Wort.Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.. Ich hoffe erst einmal euch gefällt die Story soweit.
Wobei die Story erst jetzt wirklich los geht..Naja auf jeden Fall möchte ich euch einfach mal einen kurzen Fun-Fact mitgeben:
Ich habe die Story vor einigen Jahren geschrieben, ich müsste so 13/14 gewesen sein. Das bedeutet, falls irgendwelche Logik-Fehler auftreten sollten, dann liegt das daran 😅. Ich habe aber die meisten "Fehler" bereits korrigiert.Also, ich hoffe ihr könnt gut mit einsteigen, denn jetzt geht es erst richtig los 👏🏽
Seid gespannt uund.. "here is my card 🃏" 😉
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Get Out! || Joker ~ Ein Spiel Der Psyche Und Macht
FanfictionEs musste irgendwann am späten Abend gewesen sein, als der verrückte Clown mit seiner Geisel, dem Kriminalkomissar John Winson durch die chaotischen Straßen Hightons raste. Als John einer jungen Kellnerin aus dem weißen Van heraus verzweifelt nach...