Kapitel VIII

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"Alica, sei ein Braves Mädchen. Wir sind doch Freunde, oder?"

Ihre Augen sind geschlossen. Sie traut sich sie nicht zu öffnen. Ein grelles Licht scheint stark auf sie. Ihre Finger streicheln langsam über den Stoff auf der sie lag. Es ist lederartig. Die Enden sind aus kaltem Metall. Ihr Kleidung hatte sich nicht gewechselt, sie steckt immer noch in diesen grauenhaften hellgrünen Patienten Kleidern. Es ist kalt. Ihre Härchen sträuben sich. Alica schnuppert an der Luft, wieder klinisch. Ein starker Desinfektionsduft überkommt sie. Hören tut sie nichts. Es ist leise, bis auf das währende Summen der Lichtquelle, die sich schätzungsweise über ihr befindet. Ihre Haare sind verstreut und verknotet. Kämmen konnte sie ihre Haare nicht. Sie Strecke langsam ihre Zunge aus und fährt sich damit über ihre brüchigen Lippen, die Trockenheit hat Rillen gebildet. Sie hustet und richtet sich ruckartig auf. Dennoch öffnet sie ihre Augen nicht. Das dunkele gefällt ihr. Es beschütz sie vor dem was vor ihr sein könnte. Der Raum fühlt sich unglaublich klein an, als könne man nicht einmal die Arme ausstrecken. Und die Decke scheint sich genau über ihrem Kopf zu befinden. Alice fährt sich mit ihren knochigen Findern durch die Haare. Es tut weh die Konten gewaltsam zu durchreißen. Aber sie machte es dennoch. Danach streicht sie über ihre Arme. Das Pflaster an der Injektionsstelle hatte man entfernt. Okay, es führt kein Weg vorbei! Langsam öffnet sie das eine Blutunterlaufene Auge. Es schmerzt. Das grelle Licht blendet sie. Nun öffnet sie das zweite. Der Raum war größer als gedacht. Sie sitzt auf ein Krankenbett, das Licht kommt von einer Neonröhre über ihr. Neben ihr befindet sich ein Kleiner Rolltisch mit einem Metall Tablett. Auf dieser sind drei gelbe verschließbare Dosen zu sehen, mit der Aufschrift "Cipramil," "Paroxetin" und "Trazodon." Bei allen drei handelt es sich um verschreibpflichtige Antidepressiva. Die eine ist geöffnet. Die Tabletten darin liegen verstreut auf dem Tablett. Sie muss welche zu sich genommen haben ohne es zu wissen. Vielleicht war dir Wirkung der Tabletten stärker als gehofft. Das Zimmer ist vollkommen weißgrau, kein Fenster, nur ein Lüftungsschach. Die Tür befindet sich am anderen Ende. Der Türknauf ist ungewöhnlich eckig.

Etwas beginnt zu vibrieren. Es war in ihrer Tasche. Alica zieht ein Handy langsam raus. Es handelt sich hierbei um ein Klapphandy. Die Nummer ist unterdrückt. Sie ist verwirrt, wie zum Teufel hat sie ein Handy zugesteckt bekommen. Was ist in ihrer Benommenheit passiert? Sie legt auf. Im nächsten Moment plopplt eine Nachricht auf. "Geh an dein Handy, Miststück!" Alica muss schlucken. Was? Wieso hat sie ein Handy, sie muss sich doch in der Anstalt befinden? Was passiert hier? Wer ruft sie an? Das Handy beginnt wieder an zu klingeln. Diesmal ist die Melodie anders. Ihr Daumen bewegt sich auf den Annehmeknopf. Sie beißt ihre Zähne zusammen und drückt. "Ha.. Hallo?" Sie klingt unsicher und verängstigt. "Braves Mädchen, das hast du schön gemacht!" Nein! Das kann nicht sein! Es war die selbe Person. Gott nein! Ihr Körper verkrampft sich wieder. Wieso ruft der Fremde Alica wieder an. "Bitte.. Bitte hören sie auf damit, was wollen sie von mir?" Entgegnet sie. Kurze Stille. "Womit aufhören? Darf ich meine Freundin nicht anrufen." Seine Stimme wird wieder grauenhaft und unerträglich. "Du bist doch meine Freundin!" Sie antwortet aus purer Angst. "Ja! Ja ich bin es!" "Die Antwort gefällt mir!" Sie zittert und schwitzt am ganzen Körper. Ihre Kehle fühlt sich trocken an. Eine unentbehrliche Hitze kommt auf. Ihre Finger Krallen sich an die Bettkante und färben sich blass. Es war alles wie am ersten Tag. Die Hellgrünen Augen weiten sich in der Helligkeit. "Weiß du was jetzt passieren wird?" Keine Antwort! Der Fremde fängt an zu schreien. "Ich habe dich was gefragt? Antworte mir, los. Ich will deine Stimme hören!" Eine Träne verlässt ihre Wasserlinie und kullert die Wange hinunter. Sie fällt zu Boden. Es fühlt sich alles so langsam an. Die Träne zerspringt als sie auf den Boden aufschlägt. Schockartig holt sie tief Luft. Es war wie Blut, wie ihr Blut, das aus ihrer Kehle plätscherte und den Boden rot färbte. Sie kennt die Antwort auf die Frage nur zu gut. Ihre Nasenflügel weiten und verkleinern sich, gewöhnlich für einen Menschen der weint. Aber bei ihr wirkte es extremer. "Das Messer?" Fragt sie. Es ist nur ein Dämonisches Lächeln zu hören. "Es liegt unter dem Rolltisch! Nimm es tue es, los. Ich will dein Blut sehen!" Jegliche Emotionen Versagen, leer schaut sie auf den Tisch. Wie sie es schonmal machen musste. Es ist beinahe so, als würde man alles Hoffnung und alles Leben aus einem quetschen.
Sie zieht das Messer und hält es an ihre Kehle.
"LOS, TÖTE DICH!"
Und danach wurde alles schwarze, ihr schwereloser Körper fiel in die ewige Leere. Bis sie hart auf den Boden aufkam und sich ihre Augen schlossen...

Der Psychopathen TreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt