Kaptel V

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Das letztere klingt verlocken....
Sie drückt die Klinge fester an ihre Kehle. Ihr Atem stockt. Ein befreiendes Gefühl kommt auf. Die Augen spreizten sich in der ewigen Dunkelheit. Alicas Körper hört auf zu zittern. Noch fester zieht sie das Messer an ihre Kehle. Beim zerschneiden des Fleisches, zuckt sie einwenig. Sie spürt Schmerz. Sie spürt es. Sie hat nicht fest genug gedrückt. Es entstand nur eine leichte Schnitt Wunde. Aus dieser fließt in kleinen strömen Blut. "Ja, und jetzt durchschneide es richtig!" Nichts geschieht, sie schaut wie eine leere Puppe geradeaus. Der Arm pendelt leblos neben ihrem Körper. Ihr Griff lockert sich langsam, und Farbe gelangt wieder in die Finger. Das Messer fällt auf den Boden, begleitet von einem kleinen Fluss aus Blut. Ein leichtes klickern ist zuhören. Die Schwärze in der Küche löst sich auf. Einzelne Objekte, wie die Kommode sind zu erkennen. "Was... Was mache ich?" Flüstert sie. Schlagartig packt sie mit einer Hand ihre Kehle und drückt fest zu. "Heb das Messer auf, sei ein braves Mädchen. LOS!" Seine Stimme nahm wieder eine unmenschliche Betonung an. Die zierlichen Hände von Alica färben sie dunkelrot. "Oh Gott." Sie beginnt schwach zu werden. Vor sich hin taumelt sucht sie verzweifelt halt an der Küchenwand. Der gesamte Boden ist mittlerweile gesprenkelt von ihrem Blut. "Mach es, töte dich! Du Muss nicht leiden." Die sonst anziehende Stimme, wirkte jetzt so abstoßend. Sie fällt zu Boden. Die eine Hand nutzt sie um sich abzustützen und mit der anderen drückt sie fest an ihrem Hals. Alle Gefühle kommen hoch. Angst, Schrecken, Verachtung und das Gefühl des dahin Scheidens. "Ich, ich sterbe..." Aus dem Apparat ist ein leises schreien und brüllend wahrzunehmen. Das Handy ist zu weit entfernt um es zu verstehen. Ihre Augen suchen verzweifelt nach Rettung. Ihr Mund, offen stehend, hechelt sie vor sich hin. Sie beginnt zu kriechen. Die Stimme aus dem Handy wird immer leiser, jedoch auch immer schrecklicher. Ihr durchkrochener Weg, ist blutgefärbt. Die Wunde ist größer geworden. Sie hat nur noch wenige Minuten bis sie umfallen wird, und das weiß sie. Ihre Gedanken rasen.

Der Mensch ist ein interessantes Mechanismus. Ihr einziges Ziel ist es Zeit zu gewinnen. Und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Steht die Zeit kurz vor dem Ende, so schüttet der Körper bestimme Stoffe aus, um ihn stärker zu machen. Adrenalin Stöße versuchen das Überleben zu sichern.

Alicas Zeit steht nun am Ende. Sie spürt ihren Körper beben. "Ich darf nicht sterben." Ihr einziges Ziel ist es zu überleben, Zeit zu gewinnen. Das Gehirn arbeitet in Hochtouren, um jegliche Möglichkeit zu finden und diese zu berechnen. Um schließlich die Beste Alternative für sich zu wählen. "Der Erste-Hilfe Kasten?" Bescheuert. Eh sie diesen vom Dachboden holen könnte, wäre sie verblutet. "Nach Hilfe schreien?" Nein! Sie wäre viel zu leise. "Das Telefon?" Die einzige reale Option die klappen könnte. Mühselig kriecht sie zurück und bemerkt das Blut am Boden. Ihr Blut. Alica versucht das Handy zu packen. Fehlgriff. Sie ist stark benommen. Sie hat schon zu viel Blut verloren. Beim zweiten Anlauf klappt es. "TÖTE DICH!" Ist noch knapp war zunehmen, bevor sie auflegt und "112" wählt.

"Notrufzentraler, wie kann ich Ihnen helfen?"
"Ich.. Ich.. Ste.."
"Bitte? Sprechen sie klar und deutlich in das Telefon!"
"Sterbe.. Ich sterbe, Blut.. Überall."
"Bitte nennen Sie uns ihren Standpunkt. Ein Kranken Wagen ist unterwegs. Wir schicken Hilfe!"
"......................"
"Mam, haben sie verstanden? Mam? Hören Sie mich? Hilfe ist angefordert!"

Keine Antwort, nur ewige Stille.

Der Psychopathen TreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt