Kapitel IX

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Schweißgebadet steht sie ruckartig auf. Ihr Kopf dreht sich in alle Richtungen. Alicas Blicke durchkämmen das gesamte Zimmer. Sie befindet sich in der selben Umgebung wie zuvor. Das selbe Bett auf der sie lag, die selben grauweißen Wände, die selbe grelle Lampe und der selbe Rolltisch mit den Medikamenten. Doch diesmal waren alle Medikamente sauber verschraubt. Neben der Tür hängt ein Spiegel. Den hatte sie vorher nicht bemerkt. Sie richtet sich auf und schlendert taumelt zum Spiegel. Was sie sieht ist nicht die Alica die sie mal war. Vor ihr befindet sich eine heruntergekommene, zerzauste Frau. Ihre Dürre Statur sticht in dem Patienten Kleid stark hervor. Ihre klapprigen Hände sind blasser geworden. Das Haar hängt ihr zusammen geknöllt lang den Rücken runter. Sie bewegt ihr Gesicht noch näher an den Spiegel. Ihre sonst so glasklaren Augen, sind rot unterlaufen. Die Haut wirkt leicht fettig und unrein. Sie fährt sich mit den Fingerkuppeln über die eingegangene Wange. Nach der genauen Betrachtung erhebt sie ihr Haupt und schaut sich die Naht an. Es war immer noch die alte. Das bedeutet sie hat gestern nur ein Alptraum gehabt oder stand unter zu stärken Medikamenten. Für einen Moment bleibt sie stehen. Im nächsten läuft sie zurück und schmeißt sich zu Boden. Ihr Gesicht wird eins mit dem Boden. Unter dem Tisch befindet sich kein Messer! "Das ist real, es passiert wirklich. Gestern war alles nur eine Lüge, ein Traum." Sie grinst leicht. Sie greift sich in die Tasche. Kein Handy. Das Grinsen wird breiter. "Alles ist okay, Alica. Alles ist okay. Hier kann dir niemand was tun." Ihre Stimme klingt voller Hoffnung. "Ich bin sicher, ja Alica. Hier bin ich sicher. Kein Handy, kein Messer. Das ist gut." Sie bleibt am Boden liegen. Die Kühle ist entspannend. An der Tür ist das aufschließen der Tür zu hören. Es klingt so als würde man zwei Metallstücke aneinander schlagen. Ihr Blick richtet sich auf die Tür und weicht nicht. Ein Mann mit einem Ärztekittel tretet hinein. "Ah, guten Morgen. Wie ich sehe bis du wach." Es ist Dr. Brow. Alica steht auf und streicht ihre Haare zur Seite. "Kann, kann ich jetzt gehen." Der Doktor starrt sie an. "Alica, sie werden jetzt nirgends wo hingehen können. Vorerst sind Sie meine Patienten." Er deutet auf die Medikamente. "Sie haben noch keine genommen? Dafür haben sie aber gut geschlafen. Das freut mich für sie. Vielleicht können wir die Dosis ja senken." "War ich gestern benommen und betäubt?" "Ja Alica, du hattest gestern ein ziemlich aggressives Verhalten. Wir mussten sie beruhigen." "Ich habe geträumt, Dr. Brown. Es war schlimm. Das selbe ist mir wieder passiert! Das selbe Telefonat. Ich verstehe das alles nicht." "Sie stehen unter Schock. Ich Körper versucht ihre Angst zu bändigen. Da sind diese Art von Träumen nicht selten. Bitte nehmen sie ihre Medikamente um unnötige Komplikationen zu vermeiden."

Es ist spät geworden. Die Dunkelheit verdrängt den Tag. Alica sitzt auf dem Bett und schraubt die Dosen auf. Sie nimmt die richtige Dosis hinaus und betrachtet diese. Die Tabletten sehen von der Form her alle gleich aus. Die Farbe sind aber unterschiedlich. Gelb, weiß und rot. Hintereinander schluckt Alica sie und spült sie mit einem Glas Wasser hinunter. Sie muss leicht husten. Alica stütz sich am Bett ab, die Medikamente wirken schnell und stark. Ihr wird schwindelig. "Ich.. Mir ist übel." Niemand hört sie, so glaubt sie zumindest. "Alica, wollen wir das selbe Spiel nochmal spielen?" Sie schaut auf. Was? Wer war das? "Schau in den Spiegel, los tue es. Mach was ich dir sage! Ich hasse es wenn du nicht das tust was ich dir sage." Niemand ist im Raum, doch die Stimme klingt so unglaublich nah. "SCHAU IN DEN VERDAMMTEN SPIEGEL!" Diesmal ist das schreien so laut gewesen das sie sich die Ohren zuhalten muss. Sie tut was ihr aufgetragen wird. Sie sieht sich selbst. Nichts ungewöhnliches. "Und fällt dir was auf?" Ein Lachen kommt auf. "Nein..?" "Dann schau genauer hin, Miststück!" Oh Gott, jetzt sieht sie es. Ihr Spiegelbild grinst. Alica fasst sich an den Mund. Ihr Spiegelbild tut es ihr gleich, doch sie selbst grinst nicht. "Hast du Angst? Das brauchst du nicht!" Das Spiegelbild legt ihren Kopf auf die Schulter. Doch Alica bewegt sich nicht. Wie ist das nur möglich? Im nächsten Moment, zieht das Spiegelbild ein Messer hinaus und betrachtet es erfreut. Das ist nicht sie. "DAS BIN NICHT ICH! Was passiert hier. BITTE HÖR AUF, ich flehe dich an!" Der Fremde ignorier ihr Leiden. "Sag doch ihr was sie jetzt machen soll!" Die verwirrte Frau schlägt sich auf den Kopf, sie hämmert auf sich selbst ein. Alica spürt nicht mehr, wie in den Tagen zu vor. Ihre Emotionen gehen verloren und das einzige was sie empfindet ihr die Gehorsamkeit zu dem Fremden. Sie muss es einfach tun, Alica hat keine andere Wahl. Sie schreit, "TÖTE DICH!" Das Spiegelbild Bild hält die Klinge an ihre Kehle, sie beginnt zu weinen. Doch statt das ihr das Lachen vergeht grinst sie vor sich hin. Das zerschneiden von Fleisch ist zu hören, sie stöhnt einwende als der Inhalt aus ihr hinaus fließt. Der gesamte Spiegel ist bedeckt mit dunklem Blut. Die leblose Leiche fällt zu Boden und klatsch wie vermodertes Fleisch auf. Alica rührt sich nicht von der Stelle, gebannt von der Angst schaut sie wie ihr zweites ich verblutet...

Der Psychopathen TreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt