17. Larry

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Louis P.O.V.

Es war ein Freitag. Ein Abend, wie jeder andere auch. Ich war mit ein paar Freunden feiern und tanzte und trank mit ihnen. Es floss immer mehr Alkohol und die Zeit verging wie im Fluge. Mittlerweile waren wir schon seit sechs Stunden in diesem Club und ich wollte mich langsam auf dem Weg zu mir nach Hause machen, als ich ihn sah.

Ich blieb wie erstarrt stehen. Erst dachte ich, mein Gehirn spielte mir, wegen des zu vielen Alkohols in meinem Blut, einen Streich und ich bildete mir das alles nur ein. Aber nein. Er stand wirklich hier, in diesem Club, gefühlt nur ein paar Zentimeter vor mir.

Diese stechend grünen Augen und diese braunen Haare... Der schönste Mann, den ich jemals gesehen hatte.

Er existierte wirklich. Ich konnte es nicht fassen. Gott existierte wirklich.

Ich war immer noch wie erstarrt, als ich von jemanden an der Schulter berührt wurde. Ich wurde aus meiner Starre gerissen und drehte meinen Kopf, nur um zu sehen, dass es Liam, mein bester Freund, war. Also drehte ich meinen Kopf wieder in die ursprüngliche Position zurück und musste enttäuscht feststellen, dass dieser wunderschöne Mann verschwunden war. Traurig drehte ich mich wieder zu Liam.

"Wolltest du nicht schon längst nach Hause gehen?", fragte mich Liam. "Er ist weg. Er ist einfach weg.", gab ich leise von mir, nicht wissend, ob Liam mich bei diesem Lärm überhaupt verstehen konnte. "Wer ist weg?", wollte dieser verwirrt von mir wissen. "Gott.", gab ich von mir, als wäre es das normalste auf dieser Welt. "Du hast eindeutig zu viel getrunken. Komm, ich bring dich jetzt nach Hause.", stellte Liam verwirrt und leicht schmunzelnd fest, bevor er meine eine Hand nahm und mich nach außen zog.

Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von meinem Wecker geweckt. Und würde mein Wecker nicht gleichzeitig auch mein Handy sein, hätte ich ihn gegen die nächste Wand geschmissen.

Müde öffnete ich meine Augen und schaltete den Alarm aus, bevor ich mich erhob und im Badezimmer verschwand. Als ich 30 Minuten später frisch geduscht und angezogen, mit einem Tee vor meinem vollen Terminkalender saß, fällt mir auf, dass ich eigentlich schon in wenigen Minuten bei Joe sein sollte.

Joe ist ein 97-jähriger Mann, um welchen ich mich, neben meinem Studium, in meiner Freizeit ehrenamtlich kümmerte. Neben Joe hatte ich noch drei weitere ältere Menschen, um welche ich mich kümmerte.

Eilig zog ich meine Schuhe und meine dicke Winterjacke an, bevor ich meine Wohnung verließ und mich eilig auf den Weg zu Joe machte. Außen war es eisig kalt, aber naja, es war ja schließlich Dezember. Das hieß, bald war Weihnachten und mein Geburtstag.

An seinem Haus angekommen, konnte ich schon erkennen, dass er am Fenster stand und nach draußen blickte. Als er mich erkannte, begann er zu lächeln, was ich sofort erwiderte. Ich lief zu seiner Haustür und klingelte. Nur ein paar Sekunden später öffnete Joe die Tür und ließ mich eintreten.

"Tut mir leid, dass ich zu spät bin.", entschuldigte ich mich sofort bei ihm, nachdem ich ihn begrüßt hatte. "Du warst bestimmt wieder feiern, oder?", grinsend sah er mich an. "Ja. Sie kennen mich doch, Joe.", erwiderte ich lachend auf seine Frage.

Zusammen gingen wir in sein Esszimmer und setzten uns. Wir gingen seine Termine für die nächste Woche durch, ich maß seinen Blutdruck, schrieb das Ergebnis in ein kleines Heft und unterhielt mich mit ihm. Wir tranken Kaffee. Ok, er drank Kaffee und ich einen Tee. Ich konnte Kaffee einfach nicht ausstehen. Ich erzählte ihm von meiner Woche und er mir von seiner. Danach spielten wir Schach, wobei er natürlich gewann und mich lachend ansah. Und ich erzählte ihm von dem Mann, den ich im Club gesehen hatte und seitdem nicht mehr aus meinem Kopf bekam. "Die Liebe. Dich hat es wohl erwischt.", meinte er schmunzelnd. "Ja. Aber ich habe keine Ahnung, wer er ist.", gab ich seufzend von mir und schaute traurig auf den Tisch. "Das wird schon, Kleiner.", aufmunternd sah er mich an.

One Direction (One Shots, boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt