Hunted (Illumi ff)

Der Kukuru-Mountain

Sicht: Kyra

,,Was tust du hier Zoldyck?!", rief ich sichtlich aufgebracht und ging einige Schritte zurück. Verwundert legte der
Schwarzhaarige seinen Kopf schief.
,,Ich bin selbstverständlich hier, um dich abzuholen. Das war von Anfang an so abgesprochen."
,,Ich bleibe aber hier", sagte ich sicher und versuchte in seine leeren Augen zu schauen, die mich keine Sekunde aus den Augen ließen. Als er die Hand nach mir ausstreckte ging ich in Kampfposition und sprang nach hinten. ,,Einen Schritt näher und-"
,,Und was? Wirst du mich töten?", frage er mit spöttischer Miene.
Meine Augen weiteten sich leicht.
,,Wenn es sein muss, ja."
Illumis Mundwinkel zuckten nach oben. ,,Du hast wirklich keinen Skrupel Kyra und das ist eine Sache die ich an dir mag. Aber bist du wirklich stark genug... ohne dieses
Etwas?"
Verbittert biss ich die Zähne zusammen. ,,Bist du überhaupt etwas
ohne dieses Ding, hm?", fragte er wieder.
,,Hör nicht auf ihn! Er lügt dich an!",
rief Auraka, doch ich blendete es aus.
Er lügt nicht. Er sagt die Wahrheit.
Ich bin schwach ohne Auraka.
,,Das stimmt nicht!", schrie ich ihn an und hielt mir die Ohren zu.
,,Du weißt, dass es wahr ist. Ohne es bist du ein nichts, hörst du?", redete er weiter, ohne jegliche Emotionen auf mich ein. ,,Lass dich nicht manipulieren!" ,,Halt deine Klappe!!!",
schrie ich wieder und sank zu Boden.
Aus meinen Augen flossen Tränen.
Er hat recht! Er hat verdammt nochmal recht! ,,Bitte Kyra, ich bin doch deine Kraft! Wir sind eins!"
Verzweifelt schlug ich mir gegen den Kopf. ,,Wir sind nicht eins, wir waren es nie! Du bist einfach nur ein Wesen, dass mich als Wirt ausnutzt! Und das ist das einzige, was mich zu Jemandem macht!", rief ich in die Dunkelheit. Ich atmete immer schneller und kräuselte mich. Wieso tut es nur so weh?
Ich spürte wie er näher kam.
,,Bleib zurück!", schluchzte ich mit geweiteten Augen und sagte es immer wieder. Doch natürlich hörte der Schwarzhaarige nicht auf mich.
Er hockte sich zu mir runter.
,,Siehst du? Ich wusste du könntest die Wahrheit erkennen. Ich bin stolz auf dich", sagte er und strich mir sanft über den Kopf. Dann nahm er mein Kinn in seine schlanken Finger und sah mich verständnislos an. Angsterfüllt schaute ich ihm ins Gesicht.
,,Warum weinst du denn?", fragte er und wischte mir die Tränen weg.
Ich antwortete nicht. Die salzigen Tropfen der Trauer liefen endlos über mein Gesicht. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr! Aber ich kann nichts gegen ihn tun. Denn ich bin ein Nichts. ,,Meine liebe Kyra. Ich werde dich retten vor dieser grausamen Welt", sagte er und hielt mir die Hand hin. ,,Bitte lass mich raus! Ich- Wir können ihn besiegen! Merkst du denn nicht, dass er dich manipuliert?"
Mit der flachen Hand schlug ich mir fest ins Gesicht. ,,Lass mich in Ruhe!
Halt verdammt nochmal dein Maul! Ich brauche dich nicht verdammt!", schrie ich wieder heiser und ließ den Kopf nach unten sinken.
,,Die Stimmen?" Ich nickte leicht.
,,Komm mit mir Kyra. Ich kann dir helfen", sagte er ruhig und legte seine Hand auf die gerötete Stelle meiner Wange. Unsicher schaute ich zu Boden und dann zu unserem Unterschlupf. Es schien niemandem aufzufallen, dass wir schon so lange weg waren. Keiner wird mir zur Hilfe kommen. Alle verlassen mich.
Nur er ist zurückgekommen.

Zitternd legte ich meine Hand in seine. Sie war kalt. Und in diesem Moment erkannte ich, dass er schon von Anfang an gewonnen hatte. Ich hatte nie die Wahl bei der Spinne oder sonst wo zu bleiben. Illumi würde mich immer finden und zurückholen. Ich meinte ein schmunzeln auf seiner Fassade erkennen zu können.
,,So ist es gut meine Liebe", sagte er und zog mich hoch. Betrübt schaute ich zum grauen Gebäude mit den zerschlagenen Fensterscheiben. Ich wusste, dass ich sie nie wieder sehen würde. ,,Keine Sorge, du wirst sie nicht vermissen", meinte er und hob mich hoch. Meinen Körper umgriff ein taubes Gefühl.
,,Wirst du mich töten Illumi?", fragte ich ihn, während er mich wegtrug.

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Ein Verkleideter wird an einem kalten Tag zurückkehren