Einkäufe

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Durch die Infusion und die Medikamente geht es mir immer besser und mein Mangel ist ausgeglichen. Clemens nimmt regelmäßig Blut ab, nicht dass es wieder entgleißt und abfällt, aber es ist alles stabil. So kann ich nun wieder die Schwangerschaft in vollen Zügen genießen. Die Vorfreude auf unseren Nachwuchs wächst stündlich. Nun, wo wir wissen dass wir eine kleine Tochter erwarten. Nick freut sich auch schon sehr auf seine kleine Nichte, wir haben es ihm gesagt, indem wir bei seinem nächsten Besuch ein paar rosane Babyschuhe versteckt haben. Ich bin sicher, er wird der beste Onkel, den man sich wünschen kann.
Es ist inzwischen wieder einige Zeit vergangen, die Zeit rast so sehr. Ich bin inzwischen in der 31. Woche, und in etwas mehr als zwei Monaten wird unsere Tochter endlich bei uns sein. Die Schwangerschaft verläuft ganz wunderbar, ich bin gesund und das Baby ist gesund. Mein Bauch wächst und wächst, ich sehe meine Füße schon nicht mehr. Ich habe das Gefühl, es dauert nicht mehr lange, dann platze ich.
Nun stehen spannende Dinge an. Heute gehen wir in ein Babyfachgeschäft und wollen ein paar Möbel kaufen, auch ein Paar Kleidungsstücke und, wenn wir einen schönen finden, vielleicht sogar den Kinderwagen. Ich finde das alles so aufregend und kann es kaum erwarten durch die Babyabteilung zu schlendern, mir die Beispielzimmer anzuschauen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir los und kommen nach etwa 20 Minuten Fahrt an. Wir nehmen direkt einen großen Einkaufswagen mit, in der Voraussicht, dass es dann spätestens in der Kleiderabteilung richtig eskalieren wird.
Wir betreten den riesigen Laden. Für mich mit meinen Schwangerschaftshormonen und dem Nestbautrieb das Paradies. Wir bahnen uns unseren Weg durch die Gänge, packen schon gleich Milchflaschen und Schnuller ein, beide total süß mit rosa Elefanten drauf. Dann einen Windeleimer und eine Wärmelampe für den Wickeltisch.
Dann kommen wir in der Möbelabteilung an. Wir haben uns schon vorher Gedanken gemacht und uns eigentlich schon auf eine Möbelserie geeignet. Sie ist recht modern gestaltet, mit weiß lackiertem und hellem Holz. Ich entdecke diese Kombi gleich und sie sieht in natura noch viel schöner aus, als im Prospekt. Auch Clemens scheint es sehr gut zu gefallen. Wir wollen den Raum dann mit rosafarbenen Akzenten seinen Charme verleihen. Wir sehen uns im Beispielzimmer um, sehen uns Schrank, Gitterbett und die Wickelkommode genauer an.
„Das sieht so toll aus", sage ich und lasse mich in dem Schaukelstuhl sinken, der ebenfalls hier aufgestellt war. „Ich glaube ich will auch so einen Stuhl!"
Clemens lacht.
„Das sieht wirklich sehr schön aus. Soll ich gleich mal einen Verkäufer holen, dann machen wir das fix?"
„Ja, oder? Ich finde es sieht noch besser aus als im Prospekt."
„Finde ich auch! Bleib du hier sitzen, ich hole einen Verkäufer her."
Er verschwindet kurz. Ich sehe mich schon hier mit meiner Tochter. Ich schwelge in meiner Fantasie, da kommt Clemens auch schon wieder mit einem Verkäufer. Er wickelt alles ab, die Möbel werden bald zu uns nach Hause geliefert, wir bekommen eine Rechnung, dass wir unten an der Kasse zahlen können.
Gleich hier fahren wir fort, ich packe eine passende Wickelunterlage ein, auch einen kleinen Teppich, der hervorragend in unser Konzept passt.
Nun geht es in die nächste Abteilung.
Die Kinderwägen und die Autositze. Auch das lässt mein Mamaherz höher schlagen. Wir schauen uns um, für den Autositz haben wir uns recht schnell entschieden, Clemens packt ihn ins untere Fach des Einkaufswagens.
Es gibt so viele schöne Kinderwagenmodelle. Am Ende entscheiden wir uns für ein schwarzes Modell, welches innen mit Sternchen verziert ist. Er ist schlicht, aber doch irgendwie besonders. Auch diesen geben wir zum Liefern in Auftrag. 
In der Kleiderabteilung dann das, was ich erwartet habe. Wir haben sehr viele Kleidungsstücke gekauft, auch einen Schlafsack, in den wir uns beide sofort verliebt haben.
Wir gehen dann an die Kasse, die Rechnung war - wie erwartet - hoch, aber wir haben die Sachen wirklich gebraucht. Wir verstauen die Sachen im Auto, dann holen wir unterwegs noch Pizza, bevor wir wieder nach Hause fahren. Wir haben heute noch lange über die Namenswahl diskutiert. Das ist ein Punkt wo wir uns noch nicht ganz einig sind. Während ich Luisa, Lara und Anna total schön fand, war Clemens eher für Emma oder Lina.
Die Entscheidung vertagen wir, und sind uns sicher, dass wir einen Kompromiss finden werden. Den Nachmittag verbringen wir dann im Wohnzimmer. Clemens am Klavier, ich ihm lauschend auf dem Sofa.

Vom Pech und der NotaufnahmeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt