mercy × Harry Styles

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You let your feet run wild
Time has come as we all oh, go down
Yeah but for the fall oh, my
Do you dare to look him right in the eyes?

Gemma erklärte mir soeben, dass Heathrow Airport der 6. größte Flughafen dieser Welt sei, während ich zeitgleich versuchte meinen Koffer hinter mir her zuziehen, mit ihr Schritt zu halten und dabei nicht abgehetzt auszusehen. Man könnte durchaus sagen, dass sie heute nicht nur schneller ging, sondern auch schneller redete als sonst. Außerdem zierte ihr Gesicht die ganze Zeit ein breites gutgelauntes Grinsen, was einige Menschen dazu brachte, ihr neugierig hinterher zusehen, als wir an ihnen vorbei hasteten. Ich glaube, Gemma hatte nicht einmal unbedingt eine Ahnung was für eine Ausstrahlung sie besaß. Oder aber sie machte sich nichts daraus, was ich definitiv als gute Charaktereigenschaft betiteln würde.

„Und es gibt hier eine Start- und Landebahn, die fast vier Kilometer lang ist. Kaum vorstellbar oder?", plapperte sie weiter und steuerte zielstrebig einen der zahlreichen Check-In-Schalter an für unseren Flug nach L.A.

„Ähm, hast du Google verschluckt?", fragte ich skeptisch und kramte in meiner Umhängetasche nach meinen Reisepass, der natürlich ganz unten lag. Statt mir den Kommentar krumm zu nehmen, lachte sie nur bellend auf und legte der Frau am Schalter unser Flugticket auf den Tresen. „Guten Tag", meinte sie grinsend und erhielt eine ebenso freundliche Antwort. Wow. Ich hätte das sicherlich nicht erreicht.

Während die Frau unsere Pässe kontrollierte, fummelte ich geistesabwesend an den Bändern von meinem Mantel herum. Gemma beobachtete mich grinsend und schüttelte den Kopf. „Den wirst sicher nicht brauchen. Ich sag nur 21 Grad und Sonne. Oh man, wie ich das gebrauchen kann..."

Nachdem wir unsere Koffer abgegeben hatten, steuerten wir den Sicherheitscheck an. Ich konnte noch immer nicht so richtig fassen, dass ich nach Los Angeles fliegen würde und zusätzlich eine Woche in der Universität fehlte und das alles für Harry Styles. Nein, für Gemma, ich tat das hier für sie. Na ja, und weil ich noch nie in Amerika gewesen war.

„Bei mir piept das Teil immer. Vermutlich hab ich irgendwo ein paar Schrauben im Kopf. Waren sie nett zu dir?", fragte sie und zog mich grinsend mit sich. Ich konnte gerade so nicken, ehe sie weiter erzählte. „Manchmal denke ich, dass die Leute die das hier machen echt drauf stehen müssen. Stell dir mal vor du müsstest den ganzen Tag Menschen abtasten. Und nicht jeder riecht so gut wie wir." Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sie war heute wirklich echt gut gelaunt.

„Was ist mit eurer Mutter?", fragte ich stattdessen. „Oh, sie kann nicht. Hat kein Urlaub bekommen. Aber wir feiern ja eh nochmal in England. Hast du auch so einen Hunger? Burger wären jetzt gut, oder?" Ich zuckte mit den Schultern, denn ehrlich gesagt war ich viel zu nervös, um überhaupt irgendwas runter zu bekommen. Ich würde in weniger als einer Stunde nach Amerika fliegen. Unweigerlich dachte ich an meine Eltern. Ich hatte ihnen nichts gesagt. Sie würden vermutlich ausrasten. Schließlich gehörte ‚Uni schwänzen' nicht zu den Dingen, die ich sonst tat.

Da es keine Burger zu geben schien, steuerten wir einen ziemlich teuer aussehenden Imbiss an, wo wir uns mit Nudelsalat begnügten, da der Rest nicht wirklich Appetit anregend aussah.

„Ich hab gar kein Geschenk", meinte ich nach den letzten beiden heruntergewürgten Bissen und wischte mir mit der Serviette über meinen Mund. Gemma lächelte mich an und meinte: „Du brauchst kein Geschenk. Wir sind Überraschung genug. Außerdem kann er sich eh alles kaufen, was er möchte. Von mir bekommt er auch nichts geschenkt." „Mo... moment, heißt das, er weiß nicht einmal das wir auftauchen?" Vielleicht hatte ich einen etwas zu panischen Gesichtsausdruck, denn Gemma klopfte mir nur grinsend auf die Schulter. „Das ist der Sinn einer Überraschung, Tash. Keine Sorge, er wird sich freuen." Na wenn sie sich da mal nicht zu sicher war.