Vietato Amore ~ the last devil

Kapitel 15

Z Als ich heute nach Hause kam, war ich das erste Mal seit einigen Tagen wieder komplett sorgenfrei und unbeschwert. Ok nicht komplett. Wie könnte ich, wenn ich, immer wenn ich Jas anguckte, auf ihn losgehen und nicht mehr von ihm loslassen wollte, und das auf zwei sehr sehr verschiedene Arten? Aber genug von Jas gerade mal. Mein Tag war gut gewesen- wirklich, wirklich gut. Ich hatte Kevin keines Blickes mehr gewürdigt und er mich doch tatsächlich in Ruhe gelassen, ich war mitten dabei mir wunderbare Freundschaften aufzubauen und die Lehrer schienen mich zu mögen. Einer meiner Lehrer hatte mir sogar offenbart, dass er „so eine Schüler*in" wie mich schon lange nicht mehr hatte (ja, mir sind Meinungen von Lehrer*innen sehr wichtig, lasst mich). Claire war in der Pause endlich dazugekommen und ich hatte sie Jolie vorgestellt und wir haben die gesamte Pause damit verbracht über ein Theaterstück zu reden, in dem Jolie demnächst mitspielen sollte. Claire und Jolie verstanden sich auf Anhieb gut. Dieses Jahr wird gut, sagte ich mir bevor ich mich an meine Hausaufgaben setzte. Dabei viel mein Blick auf die Blume, die immer noch auf meinem Fensterbrett stand und noch genauso lebendig und frisch aussah wie an dem Tag, als Jas sie mir hinters Ohr gesteckt hatte.

Claire

Vielleicht wird das alles hier doch nicht so schlimm, dachte ich mir als ich in der Mittagspause mit Bree und Jolin auf dem Pausenhof saß und genüsslich mein Gurken-Meerrettich Sandwich in mich hineinstopfte und mich von den letzten Strahlen der warmen Oktobersonne bescheinen ließ. Ich war heute bereits beim Bürgeramt gewesen und hatte endlich alles Bürokratische hinter mich gebracht. Die Schule war, von dem was ich bisher mitbekommen hatte, okay. Okay insofern, dass mich niemand komisch angesprochen hatte bisher und alle recht sympathisch wirkten. Mit Bree, bzw. Zo, hatte ich mich inzwischen auch ein wenig angefreundet und ihre Freundin, diese Jolin, oder Jolie, war auch echt sympathisch. Gerade redete sie über ihre Rolle im nächsten Schultheaterstück, irgendetwas altes, von Sophokles oder so? Ehrlichgesagt hörte ich nicht genau zu, aber das war gar nicht so schlimm. Jolie hatte eine der angenehmsten Stimmen die ich je gehört hatte- ganz weich- und das herzlichste Lachen, das Mensch sich vorstellen kann. Ihre Locken, die sie sich um den Finger wickelte, wenn sie sich konzentrierte strahlten fast ein bisschen im Sonnenlicht und „Halloho? Erde an Claire??", ich stieß erschrocken hoch und murmelte noch etwas ertappt: „'Tschuldigung was?". Jolie lachte (wieder dieses herzerwärmende Lachen, das ich so bei noch niemand anderem gehört hatte) und wiederholte „Was du von grün hälst!". „Grün?", stieß ich etwas verdutzt hervor und schaute Zo verwirrt an. „Ja, für meine Haare, für das Theaterstück? Meinst du es würde passen, wenn ich sie mir für die Rolle grün färben würde?". „Eh sicher, ja klar!", brachte ich noch heraus und schenkte ihr das überzeugendste Lächeln, das man eben herausbringen kann, wenn man absolut keine Ahnung hat worum es gerade geht und man am liebsten in der Hecke da hinten neben der Schulmauer verschwinden und nie wieder rauskommen wollte. Aber ‚Fake it, till you make it', sagte ich mir und richtete mich auf: „ Sagt mal, habt ihr heute Nachmittag schon was vor oder habt ihr Lust ins Kino zu gehen oder so?". Ich versteckte meine schwitzenden Hände unter meinen Beinen, Gott hoffentlich war ich nicht schon wieder rot angelaufen. „Ehm, also ich glaube ich kann leider nicht", sagte Zo etwas schuldbewusst. „ Ich aber", erwiderte Jolie mit einem kleinen Lächeln und fügte hinzu „aber für Kino ist zu schönes Wetter, heute Nachmittag um 16 Uhr am alten Rathaus? Ich kenne da einen alten Hinterhofbücherflohmarkt!". Ich konnte nur noch begeistert nicken, bevor die Pausenklingel sich bemerkbar machte und wir wohl oder übel wieder zurück in den Unterricht mussten.

ja der Rest dann 2026.. oder so