Mein Leibwächter und ich (2)

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Eine Woche später: 

"Mutter, Vater, kann ich mit euch reden?", fragte Cheryl, als sie das Arbeitszimmer ihrer Eltern betrat. 
"Natürlich, Schätzchen. Was ist denn los?", fragte ihre Mutter besorgt und auch der König legte seine Dokumente, an denen er gerade gearbeitet hat, zur Seite. 
"Es geht um die königliche Familie von Aldovien...", fing sie an. Ein Blick ihrer Mutter verriet ihr, weiter zu reden. 
"Ich...Ich kann den Prinzen nicht heiraten. Es tut mir leid, aber...ich habe bereits jemanden gefunden", gab sie zu. 
Die Gesichter ihrer Eltern wechselten von besorgt zu verwirrt. 
"Wer ist es denn?", fragte ihr Vater. 
"Es ist...Toni", sagte sie, während sie nervös mit ihren Fingern spielte. 
"Toni?", fragte ihre Mutter. "Wie in Antonio Topaz, dein Leibwächter?" 
Cheryl nickte schüchtern und wartete gespannt auf die Reaktion ihrer Eltern. 
"Cheryl, bist du dir sicher?", fragte ihr Vater ernst. "Er ist nur ein Diener, der dir nichts bieten kann, während Archie Andrews dir ein ganzes Königreich geben könnte"
"Ich weiß, Vater. Aber ich liebe ihn. Ich brauche nichts von ihm, außer seine Liebe", erklärte sie. 
"Aber, dass ist gegen das Protokoll, Cheryl. Du musst einen Adligen heiraten", argumentierte ihre Mutter. "Cheryl, Schatz...ich war auch mal jung und dachte es wäre Liebe, aber ich habe mich getäuscht"
"Ich täusche mich aber nicht, Mutter. Bitte glaube mir", versuchte sie es nochmal verzweifelt. 
"Es tut mir leid, Cheryl. Aber wir wollen nur das Beste für dich. Du wirst morgen die Andrews Familie kennenlernen und Archie heiraten", erklärte ihr Vater ernst. 
"Was kann besser für mich sein, als den Vater meines Kindes lieben zu können?!", schrie sie jedoch und rannte aus dem Zimmer, als sie bemerkte, was sie da gerade gesagt hat. 
"Bitte was?", sagte der König verwirrt, während er seine Frau mit einem besorgten Blick ansah. Ohne ein Wort zu sagen, standen beide auf und rannten ihrer Tochter nach, doch die war schon verschwunden. Sie suchten in ihrem Zimmer, im Garten, doch die Prinzessin war nirgends zu finden. 
Als das Königspaar wieder in der Haupthalle ankam, trafen sie auf Toni. 
"Du!", schrie Clifford. Da Toni wusste, was seine Freundin vorhatte, war ihm die Angst ins Gesicht geschrieben. "Nicht jetzt, Clifford. Wir müssen erstmal Cheryl finden", zischte Penelope jedoch. Clifford nickte nur, doch schaute seinen Diener jedoch mit einem bösen Blick an, der nun anstelle eines ängstliches Gesichtsausdruck, einen verwirrten hatte. 
"Eure, Majestät, was meinen Sie mit 'wir müssen Cheryl finden'?"
"Wir haben ihre Neuigkeiten eventuell falsch aufgenommen und sie ist rausgerannt", erklärte die Königin. "Und jetzt wissen wir nicht, wo sie ist"
"Haben Sie im Garten bei den Rosen nachgesehen?", fragte Toni besorgt. Penelope nickte nur und Toni seufzte. 
"Ruf die restlichen Wachen zusammen, Antonio. Ich will meine Tochter zurück!", befahl der König und Toni nickte und verschwand daraufhin. 

Als es Abend wurde und die Prinzessin immer noch verschwunden war, wurde die Königin so langsam verzweifelt. 
"Wir haben bereits das ganze Königreich, nach ihr abgesehen! Wo kann sie nur sein?", fragte sie ihren Mann. 
"Ich weiß es nicht Schatz, aber wir werden sie finden", versicherte er ihr. 
Während Toni den Wald hinter dem Palast durchkämmte, fand er etwas. Es waren Schuhabdrücke von High Heels. Das müsste Cheryl gewesen sein. Er ging weiter rein, durch die Büsche und Sträucher, bis er eine kleine Hütte fand. Das perfekte Versteck, dachte er sich. 
Er ging langsam zu einem Fenster und als er durchguckte, fand er seine Freundin mit verschmierter Schminke vor dem Kamin sitzen.
Er klopfte leicht an die Tür und öffnete sie. "Wie lange willst du dich noch verstecken? Deine Eltern sind besorgt", sagte er, während er sich neben ihr setze und seine Arme um sie schlang.
"So lange, bis sie ihren Fehler einsehen. Ich habe es satt, immer zurückstecken zu müssen für 'das Wohl des Volkes'. Können sie denn nicht einsehen, dass es ausnahmsweise nur um mich geht? Manchmal will ich einfach keine Prinzessin mehr sein", weinte die Rothaarige. Wüsste sie jedoch, dass ihre Eltern Toni gefolgt sind, als er in den Wald reinging, und nun an der Tür standen. 
"Das einzige was ich will, ist dich zu heiraten und eine Familie mit dir zu gründen. Aber nein, das Protokoll verbietet es. Obwohl Vater es einfach ändern könnte! Bin ich denen denn überhaupt nicht wichtig?", fuhr sie fort. 
"Oh, Cheryl Schatz, natürlich bist uns wichtig", sagte ihre Mutter, die nun ebenfalls zu Cheryl ging und sie umarmte. "Es tut uns leid, wie wir reagiert haben. Wenn ihr euch wirklich liebt, akzeptieren wird das natürlich" 
"Danke, Mutter", lächelte sie. 

Als Clifford sich räusperte, fiel die ganze Aufmerksamkeit auf ihn. "Antonio, könnte ich dich kurz sprechen?"
"Natürlich, Eure Majestät", antwortete er und folgte den König nach draußen. 
"Ich möchte nur die absolute Wahrheit hören. Verstanden?", Toni nickte, als der König fortfuhr. "Liebst du meine Tochter?" 
"Mehr als mein Leben, Sir"
"Hast du sie jemals zu irgendetwas gedrängt?" 
"Niemals. Hören Sie Eure Majestät, ich liebe ihre Tochter so sehr, ich würde mein Leben für sie geben. Ich weiß, dass ich ihr nichts bieten kann, und es wundert mich ehrlich gesagt, warum sie immer noch mit mir zusammen ist, wenn sie einen Prinzen heiraten könnte. Jedoch werde ich alles versuchen, was in meiner Macht steht, um sie glücklich zu machen", erklärte er dem König.
"Und das hat alles nichts mit dem Fakt zu tun, dass sie euer Kind trägt?"
"K-Kind?", fragte der Leibwächter verwirrt. 
"Du weißt davon nichts?", jetzt war auch der König verwirrt. 
"Das waren also die Neuigkeiten, die sie erhalten hatte...", sprach er zu sich selbst. 

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Nachdem der König mit Toni rausgegangen ist, waren nur noch die Prinzessin und ihre Mutter in der Hütte. 
"Weißt du schon, wie weit du bist?", fragte die ältere von den beiden ihre Tochter. 
"Etwa einen Monat. Ich habe es auch erst letzte Woche erfahren", gab sie zu.
"Auch wenn erst nicht so aussah, aber ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast, den du liebst. Und dein Vater genauso" 
"Aber warum hat er dann so verärgert ausgesehen?", fragte die Prinzessin den Tränen nahe.
"Er dachte wahrscheinlich im ersten Moment, dass Toni dich nur ausnutzen will", erklärte sie. "Aber wann hat das denn mit euch eigentlich angefangen?", versuchte sie ihre Tochter aufzumuntern. Und es gelang, denn Cheryl musste lächeln. 
"Etwa vor einem Jahr. Er wollte es erst nicht, weil er totale Angst vor euch hatte. Er hatte mich immer erst in meinem Zimmer geküsst, weil es dort sicher war, dass keiner da war", erzählte sie verträumt. 
"Und wie ich sehe, wart ihr auch schon...körperlich", grinste ihre Mutter.
"Ja, es war einfach traumhaft. Er war so vorsichtig und liebevoll. Er hat sogar so oft gefragt, ob es okay für mich ist, dass es mich schon genervt hat", lachte die Prinzessin. 
"Das ist schön...". flüsterte die Königin und umarmte ihre Tochter fester, während beide ins Feuer starrten. 
"Jason hat von uns gewusst", murmelte Cheryl nach einer Weile. "Er hat mir den gewissen...Schutz besorgt, verstehst du? Natürlich nachdem er Toni eine Ansage gemacht hatte", lachte sie leicht. 
"Jason hat dich schon immer beschützt, bei den kleinsten Sachen", lachte die Königin mit. 
"Er war einfach der Beste", seufzte Cheryl. "Das war er...", seufzte auch ihre Mutter.

Die friedliche Ruhe wurde von Toni gestört, der durch die Tür stürmte.
"Du bist schwanger?", fragte er entsetzt. 
"Ich...Ich wollte es dir sagen, aber...ich hatte Angst", weinte Cheryl leicht, während sie aufstand. 
"Wovor denn?"
"Dass du mich verlässt..."
Anstelle zu antworten, ging Toni zu Cheryl und umarmte sie fest. 
"Ich könnte dich nie verlassen, Cheryl. Dafür liebe ich dich zu sehr", flüsterte er ihr ins Ohr. 

"Ich schlage vor wir gehen zurück in den Palast, es ist bereits dunkel", sagte der König nach einer Weile. "Und sobald ich dort ankommen, sage ich der königlichen Familie von Aldovien ab", zwinkerte er seiner Tochter zu. Diese löste sich von Tonis Umarmung und fiel ihrem Vater in die Arme. "Danke, Vater", murmelte sie und er drückte ihr einen Kuss auf ihre Stirn. 
"Du musst das aber dem Volk erklären", sagte er noch, worauf Cheryl nur nickte und wieder zu ihrem Freund ging.

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Vielleicht mache ich noch einen 3. Teil, wenn ihr wollt?

Choni/Madnessa One Shots (German) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt