Die Gefährten

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Ich saß in dem Zimmer, was Elrond für mich hat herrichten lassen. Immer wieder ließ ich mir Elronds Vorschlag durch den Kopf gehen. Sollte ich wirklich fort gehen? Ich konnte mich nicht entscheiden, doch es klang schon verlockend, mal wieder was von der Welt zu sehen und etwas sinnvolles zu tun. Und so traf ich eine Entscheidung... Am nächsten Morgen erwachte ich wie immer sehr früh. Draußen war es noch sehr dunkel und der Mond erleuchtete mein Zimmer. Doch ich war schon total wach. Also machte ich mich fertig, nahm meine Waffen und machte einen kleinen Spaziergang. Doch leider konnte ich die frische Luft und die stille Einsamkeit nicht ganz genießen, da ich immer wieder an meine Entscheidung denken musste und mich fragte, ob ich mich richtig entschieden hatte. Plötzlich lief ich gegen irgendwas gegen, was sich als Elb erwies. Ich dachte, ich wäre alleine. "Kannst du nicht aufpassen!", meckerte ich ihn an, in der Hoffnung, dass er nicht gemerkt hatte, wie sehr auch ich in Gedanken gewesen war. Ich sah ihn mir genauer an. Er hatte blonde Haare, die er in der typischen Elbenfrisur trug und die Kälte in seinen eisblauen Augen konnte fast mit den meinen mithalten. Allerdings war dieser nicht wütend, sondern überrascht, warum ich ihn angemeckert hatte. Doch er reagierte ganz ruhig. "Kein Grund sauer zu werden. Ich bin Legolas aus dem Waldlandreich und wie darf ich dich nennen?" "Ich wüsste nicht, was dich das angeht", ich wusste auch nicht, warum ich so gemein zu ihm war, doch ich drehte mich um und ging. Auf dem Weg zurück zu meinem Zimmer traf ich auf Elrond und er blieb stehen. "Und wie hast du dich entschieden?", wollte er wissen. "Ich werde gehen", antwortete ich knapp. "Eine weise Entscheidung. Dann eile dich, draußen wird es hell und ihr werdet gleich aufbrechen." Ich hatte gar nicht bemerkt, wie lange ich draßen gewesen war. Da ich eh nichts in meinem Zimmer hatte, drehte ich mich gleich um und ging wieder nach draußen. Die Einzigen, die draußen waren, waren einige Personen, von Verschiedener Größe. Und Stop, ist das dort nicht ein Zwerg? Ich mochte keine Zwerge, ich verabscheute sie nicht so sehr wie die meisten meines Volkes, aber ich fand sie seltsam. Hätte mir nicht irgendjemand sagen können, dass ein Zwerg mitkommt. Beim genaueren Mustern viel mir auf, dass noch zwei fehlten und nur ein Elb dabei war. Als ich näher kam erkannte ich ihn. Es war ausgerechnet Legolas. Ich hätte mich vorher informieren müssen, wer mitkommt. Nun musste ich hoffen, dass wenigstens die zwei fehlenden Gefährten anständige Elben waren, was ich allerdings bezweifelte. Ich stellte mich neben den Zauber. Plötzlich kamen noch einige Gestalten auf uns zu. Ich identifizierte sie als Elrond, eine andere Elbin, deren Gesicht mir irgendwie vertraut vorkam, als wenn ich sie als ich sehr jung gewesen bin schon einmal gesehen hätte. Neben den Beiden gingen zwei kleine Gestalten, von denen bereits zwei neben mir standen. Elrond und die Elbin blieben vor uns stehen und die kleinen Wesen, stellten sich zu uns. Na toll, ich war die einzige Frau und es kamen nichtmal anständige Elben mit. Ich spürte einen Blick auf mir liegen und als ich mich umsah, merkte ich, dass Legolas mich anstarrte. Ich starrte zurück, bis er endlich den Blick abwandte. Ich blickte wieder zu Elrond und mir fiel auf, dass die Elbin einen der Menschen traurig und vielleicht auch verletzt ansah. Sie hatte sogar Tränen in den Augen. Ich würde meine Emotionen niemals so offen zeigen. Allerdings liebte ich auch niemanden, der mich hätte verletzen können. Naja, außer Lumío, aber er würde mich nie im Stich lassen, da war ich mir sicher. Plötzlich erschien Elohir und kam auf mich zu. Ohne ein Wort nahm er mich in den Arm, doch ich ging schnell wieder auf Abstand. "Auf wiedersehen Lumiel und sollen die Vallah dich beschützen", sagte er und verschwand wieder. Ich spürte schon wieder Legolas Blick auf mir, doch ich hatte keine Zeit darüber nachzugrübeln, denn wir gingen, in viel zu langsamen Tempo, los.

Okay, das wars dann mit dem 3. Kapitel. Es ist länger als das davor, da das viel zu kurz war. 


Die verschwundene SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt