Kapitel 3

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Harry P.O.V.

Als ich aus dem Portaitloch kletterte, sah ich vor mir einen fast komplett zerstörten Korridor. Meine Kinnlade klappte nach unten. Mir war bewusst gewesen, dass Hogwarts nicht ohne Schaden davon gekommen sein könnte, aber das gleich der erste Korridor, den ich sah so zerstört worden war, schockierte mich. Ich musste auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum so fertig gewesen sein, dass ich nichts von all der Zerstörung mitbekommen hatte.

Langsam lief ich durchs Schloss. Alle paar Meter schwang ich meinen Zauberstab und reparierte kleinere Schäden. Es tat mir innerlich weh zu stehen, wie zerstört mein erstes richtiges Zuhause, das Schloss, dass ich so liebte, war. Ich ging vor bei an der großen Halle, in der schon wieder oder immernoch ein reges Treiben herrscht t e und setzte mich auf die große Treppe, die hoch zum Eingangsportal führte.

Ich schloss meine Augen. Es war ein angenehmes Gefühl die Strahlen der Maisonne auf der Haut zu spüren. Meine Gedanken schwelgten zu Ginny. Wo sie wohl war? Vorsichtig zog ich die Karte des Rumtreibers aus meiner Jackentasche. Langsam und andächtig faltete ich sie auseinander. Trauer machte sich in mir breit. Die Rumtreiber, die Macher dieser Karte, alle waren sie jetzt tot. Dad, Sirius,  Remus und Peter. Jeder von ihnen hatte mir das Leben gerettet. Es war nicht fair, dass sie tot waren und ich Leben durfte!

Ich schaute auf die Karte. Mit der Spitze meines Zauberstabs tippte ich darauf und murmelte "Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut." Dünne Linien breiteten sich auf dem Papier aus und schlossen sich zu einer Zeichnung des Schlosses und seiner Ländereien zusammen. Meine Augen glitten über das Blatt, immer auf der Suche nach dem Namen des Mädchens, das ich liebte. Sie war am Schwarzen See, bei der Eiche, unter der wir so viel Zeit zusammen verbracht hatten.

Mit einem Seuftzen stand ich auf und schlenderte in ihre Richtung. Vom Himmel strahlte noch immer die Sonne und eine sanfte Briese wehte über die Ländereien von Hogwarts. Alles wirkte so friedlich, als hätte hier nicht wenige Stunden zuvor eine Schlacht getobt. Schon von weitem sah ich Ginny. Ihre feuerroten Haare wehten im Wind, ihr Blick war aufs in der Sonne funkelnde Wasser gerichtet. Ich ging zu ihr und nahm sie sanft von hinten in den Arm. Sie lehnte sich leicht gegen mich. Gemeinsam schauten wir aufs Wasser hinaus. Lange Zeit standen wir einfach so da. Keiner sagte etwas, in diesem Moment bräuchten wir keine Worte.

Nach einer ganzen Weile drehte Ginny sich zu mir um. Sanft legte ich me ikne Stirn gegen ihre. Ihre wunderschönen braunen Augen funkelten im Licht der Sonne. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und gab mir einen federleichten Kuss.

Only time will heal our wounds✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt