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Autorin: "Okay okay. Du hast und jetzt schon fast alles erzählt. Aber eines würde mich noch interessierne... In den Tagen vor seiner Flucht. Was war da mit dir los? Hats du nicht bemerkt wie schlecht es ihm mit dem Ausdauertrainig geht?"

Franjo: Brummt leise und setzt sich wieder auf den Stuhl. "Wenn das nur so einfach wäre..."


Es sind einige Dinge geschehen in den letzten Monaten. Vor allem was die Beziehung zu meinen russischen Freunden angeht. Ich sage nur soviel... Es sind einige Menschen von der Bildfläche verschwunden, die nicht hätten verschwinden dürfen und sie müssen nun ihren Maulwurf wiederfinden. Darum hat mich der Boss gefragt, ob ich einige kleinere Dinge übernehmen könnte, damit er entlastet ist. 

Es ging im Grunde um nichts anderes als das, was ich früher bei ihnen gemacht hatte. Die Planung und Überwachung von Drogendiensten in einem bestimmten Bereich. Das hat mich ein wenig in Beschlag genommen... Das gebe ich zu. Und die Idee mit dem Ausdauertraining fand ich eigendlich ganz gut. Er hat so Ausdauer aufbauen können und den Kontakt zu den anderen Sklaven, damit diese sehen zu was sie es bringen können und er wird überwacht, sodass ich mich auf die Geschäfte konzentrieren kann...


Autorin: Empört. "Aber er war total fertig nach dem ersten Mal schon. Denkst du nicht es war zu hart für ihn?"

Franjo: "Nein, nicht wirklich. Die anderen Kinder schaffen es ja auch gut. Das einzige was mich geärgert hat war, das er mich agelogen hat."

Autorin: "Was? Wann?"

Franjo: "Am ersten Tag wurde er bestraft auf eine Art, die es die Aufseher nicht dürfen. Er wurde geschlagen und das ist ein absolutes No-Go. Er hätte es mir sagen sollen und nicht behaupten dürfen, dass nichts gewesen war."

Autorin: "Aber wenn du davon wusstest... Wieso hast du dann nichts getan?! Wieso musste er erneut da hin?"

Franjo: "Weil ich es erst vor wenigen Stunden erfahren habe. Ich habe die Zeit gefunden mir die Überwachungskameras anzuschauen. Ich habe direkt dafür gesorgt, dass der mann nicht mehr glücklich wird... Aber zurück zu dem anderen Stand. Ja ich hatte ihn das zweite Mal da hin gegeben und das war ein Fehler...."


Ich habe eine Nachricht von Frank bekommen, der durch Zufall am Training vorbei kam. Er hat gesehen, dass Julian am Boden liegt und sich nicht bewegt und ein Mädchen, meine Delta, vor den anderen Sklaven bestraft wurde. Ich bin direkt zu dem Geschehnis gekommen und habe nach dem rechten geschaut, habe Julian mitgenommen und zur Ärztin gebracht. Sie meinte es geht ihm den Umständen entsprechend gut und er hat einen Hitzschlag mit leichter Dehydration. Beides von der Anstrengung und der Hitze herrührend.

Ich habe ihn bei Vanessa gelassen und wollte zum Aufseher gehen, doch da habe ich eine SMS bekommen und musste direkt los. Es ist etwas vorgefallen, einige Berichte wurden eingeschickt und das ist gerade wichtiger als den Mann zu befragen, was passiert ist. Da kann ich auch warten bis Julian wach ist und ihn selber fragen.

Es ist spät geworden udn ich telefoniere gerade mit einem Mann der russischen Mafia. Er ist sozusagen mein Verbindungsmann. 

"Na und? Wenn er das Geld nicht zahlen kann, muss er für uns arbeiten. So einfach ist das.", meine ich und bin leicht genervt. Am anderen Ende der Leitung kann ich ein seufzen hören. "Ja aber er wird jetzt von seinem Bruder bewacht.. Der lässt ihn nicht mehr aus den Augen."

"Na und? Selbst wenn dem sein Bruder da ist, seit wann hindert uns das? Holt mir diesen Jungen oder ich mache es selbst!", meine ich und lege auf. Das ist doch zum kotzen. Noch einige Minuten tauschen wir uns über SMS aus, doch er kommt nur zu dem Schluss, dass ich es selber in die Hand nehmen muss. Ich fahre mir durch die Haare und gehe ins Badezimmer. Meine Kontaktlinsen entnehme ich und begebe mich in das Schlafzimmer.

Dort ziehe ich mich aus und gehe zu meinem Bett, doch kurz davor halte ich inne. In diesem liegt mein Julian. Die Decke bis zur Nase gezogen und den Hasen im Arm. Er mustert mich mit großen Augen und ich kann nur überrascht die Augenbrauen heben.  "Julian... Wann...? Wie bist du hier her gekommen!?", frage ich daher besorgt nach. Er atmet sichtlich erleichtert aus und richtet sich ein wenig im Bett auf. Ich kann sehen, wie er unsicher die Hände in seinem Schoß knetet und nicht sicher ist, ob er mich nun anschauen soll oder nicht. Dann nuschelt er: "Ich bin im Arztzimmer aufgewacht und... Ich weiß nicht. Ich wollte irgendwie bei ihnen sein Sir... Also bin ich... her gekommen..."

Überrascht und auf der anderen Seite sehr glücklich darüber schaue ich ihn an und kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Dann lege ich mich zu ihm ins Bett und wie die letzten Monate kuschelt er sich direkt an mich. "Wir werden morgen darüber sprechen. Jetzt musst du schlafen!"

Shadow - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt