Ein Räuspern erklang. Noch eins.
Aber es war nicht das Genervte meines Vaters, sondern das Verlegene meiner Mutter.
Ich schlug die Augen wieder auf und erblickte sie mir gegenüber auf ihrem Stuhl. Wann war sie wieder reingekommen? Warum hatte sie sich geräuspert?
Ich sah sie verwirrt an, dann begriff ich: Ich lehnte immer noch an Draco, sein Arm um mich und mein Kopf auf seiner Schulter.Auch Draco merkte es und nahm seinen Arm wieder zu sich, ich löste mich ebenfalls von ihm.
Nachdem ich meinen Stuhl auch wieder etwas nach links gerückt hatte, fiel mir auf, dass mein Vater nicht reingekommen war. „Wo ist er?", fragte ich deshalb.
„Er... hat keinen Hunger mehr", brachte sie heraus und blickte starr auf ihren leeren Teller. Man sah ihr an, dass sein Verhalten ihr peinlich war.„Es tut mir leid, Draco. Das hat ihn sehr überrascht. Ich denke, er muss das nur erstmal verarbeiten. Bitte nimm es nicht persönlich", wandte Mum sich nun an Draco. Er nickte nur.
Ich wusste, dass es ihn verletzt hatte und ich konnte es auch verstehen. Würde ich anders behandelt werden, weil ich eine Morgan war, wäre ich es auch.Eine unangenehme Stille breitete sich aus, in der jeder auf irgendeinen Punkt im Raum starrte. Meine Mutter auf ihren Teller, ich in die Flamme der Kerze auf dem Tisch und Draco auf einige der Bilder an der Wand.
„Ich räume dann mal ab", sagte sie irgendwann, nahm die leeren Teller und stand auf. „Draco, du sollst wissen, dass ich nicht hinter Jims Meinung stehe. Du bist und bleibst unser Gast."
Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln und formte 'Danke' mit meinen Lippen. Sie nickte, dann verschwand sie in der Küche.„Wegen meinem Vater-" „Nein, bitte entschuldige dich nicht für ihn. Du kannst nichts für seine Meinung." Er drehte sich zu mir um.
Ich nickte. Er kannte das wahrscheinlich nur zu gut, die Meinung seines Vaters vertrat er schließlich auch nicht immer...„Sind das deine Eltern?", fragte er nach einer Weile. Ich sah ihn fragend an. Was meinte er? Adoptiert haben sie mich nicht.
„Auf dem Foto da, oben links." Er deutete auf ein Bild an der Wand. „Ja, das ist schon lange her."„17 Jahre, wir waren frisch verheiratet. Du warst noch nicht geboren", ertönte da die Stimme meiner Mutter von hinten. Wir drehten uns überrascht zu ihr um. Seit wann stand sie da?
„Den Posten im Ministerium hatte er noch nicht und auf den damit verbundenen Stress könnte ich immer noch gut verzichten." Sie lächelte angespannt.
„Er war damals viel entspannter und insgesamt einfach... jünger." Sie lachte. „Naja, die Zeit hat uns beide verändert. Ich glaube, er macht sich einfach Sorgen um dich, Rose."Sie wandte sich an Draco: „Jim vertraut dem, was er im Ministerium von deinen Eltern hört. Ich dagegen vertraue dem, was ich sehe. Wenn ich dich jetzt ansehe, sehe ich nicht Lucius Malfoys Sohn, der aus einem Grund hier sein muss und meine Tochter gefährdet. Nein, ich sehe einen netten Jungen, der sich freut, seine Ferien hier verbringen zu dürfen. Ich vertraue meiner Menschenkenntnis und ich vertraue Rose. Wenn sie dir vertraut, werde ich das auch."
Sie lächelte Draco ehrlich an. Er erwiderte es erleichtert.Während meine Mutter gesprochen hatte, hatten sich seine Gesichtszüge immer weiter entspannt und all der Zorn und die Verletztheit waren aus seinen Augen gewichen.
Ich musste auch lächeln. Ich liebte diese Harmonie.Harmonische Weihnachten.
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Fröhliche Weihnachten? | A Draco Malfoy Fanfiction
FanficDie Winterferien stehen an und Rose Morgan hat Draco Malfoy zu sich und ihren Eltern eingeladen. Sie möchte ihn einfach vor einem Weihnachtsfest im Malfoy Manor mit seinen Eltern bewahren, denn wie sie sich das vorstellt, ist es schrecklich. Da gibt...