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„Nox", sagte Draco und das Licht seines Zauberstabes erlosch wieder. Obwohl wir tatsächlich einen Stromausfall hatten, brauchten wir es nicht mehr.

Mum murmelte etwas vor sich hin und zeigte mit ihrem Zauberstab auf die vielen Kerzen, die wir aufgestellt und angezündet hatten.
Ich beobachtete staunend, wie sie sich erhoben und jetzt in der Luft schwebten. Es erinnerte mich an die Große Halle in Hogwarts.

Ich blickte zu unserem Tannenbaum, den wir an diesen Nachmittag zu dritt geschmückt hatten. Es hatte wirklich Spaß gemacht, die blauen und silbernen Kugeln aufzuhängen. Auch Draco hatte es gefallen.
Er hatte es zum ersten Mal gemacht, da es bei ihnen immer die Hauselfen machen mussten. Die Malfoys hatten, wie ich vermutet hatte, wirklich einen großen Baum. Aber Draco hatte auch erzählt, dass er unseren jetzt viel schöner fand, weil wir ihn zusammen geschmückt hatten.

„Wow", hauchte ich. Das Zimmer sah toll aus.
Draco setzte sich lächelnd neben mich auf das Sofa und sah ebenfalls in das Meer aus Kerzenflammen. Es war einfach wunderschön.

Ich lehnte mich an ihn und er legte wieder seinen Arm um mich. Ich fühlte mich geborgen und bemerkte gerade noch, dass meine Mutter das Wohnzimmer verließ, bevor ich meine Augen schloss und einfach diesen Moment mit Draco genoss.

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Die nächsten Tage verliefen relativ ruhig, wenn man von ein oder vielleicht zwei weiteren Schneeballschlachten und einer mit Mehl beim Plätzchenbacken absah.
Über die im Schnee hatte sich meine Mutter natürlich besonders gefreut, aber die fliegenden Backzutaten in der Küche waren für sie nochmal auf einem anderen Level.

Es war wirklich lustig gewesen und, wenn ich das zu meiner Verteidigung sagen darf, dieses Mal hatte er angefangen. Zugegeben, es war unabsichtlich, aber das zählte meiner Meinung nach auch. Immerhin hatten wir am Ende wirklich leckere Exemplare zu Stande gebracht.

Der Geschmack war aber nicht das Beste, sondern die Dekoration. Wir hatten uns richtig austoben können und mit Farben, Formen und Streuseln experimentiert. Normale Tannenbäume oder Engel waren fehl am Platz, wobei wir solche auch fabriziert hatten, in lila und dunkelgrün. Lila für die Bäume und dunkelgrün für die Engel natürlich.
Wir hatten die verrücktesten Formen mit Mustern und Schriften nahezu magisch verziert und uns dabei gegenseitig die Augen verbunden.

Ja, es war wirklich ein lustiger Nachmittag gewesen und die Ergebnisse echt farbenfroh, aber es gab auch ein paar Plätzchen, bei denen wir uns besonders viel Mühe gegeben hatten.
Nur unsere Namen darauf zu schreiben war nicht genug. Also hatte Draco angefangen, eine Rose auf den vor sich liegenden, runden Keks zu malen. Ich fand das echt süß von ihm und habe mich riesig gefreut.

Deswegen habe ich versucht, einen Drachen zu malen. Komplizierte Angelegenheit, wenn man es mit Lebensmitteln versucht, aber irgendwann konnte man ihn erkennen.
Draco hat sich auch gefreut und während der 'Auslebung unserer künstlerischen Adern', wie meine Mutter das Szenario bezeichnete, mussten wir beide ununterbrochen lächeln oder lachen.

Mein Vater war die meiste Zeit nicht hier, sondern im Ministerium. Meine Mutter sagte, er hätte einfach viel zu tun, aber ich wusste, dass es an Draco lag. Er akzeptierte einen Malfoy in seinem Haus wohl nicht. Noch nicht.
Mum hatte mir fest versprochen, auf ihn einzureden, bis sie ihn von Draco überzeugt hatte.
Ich hoffte es sehr. Draco hatte dieses Verhalten echt nicht verdient, das sah auch meine Mutter so. Egal, wir hatten trotzdem (oder vielleicht auch gerade weil er nicht da war) eine schöne Zeit. Es war einfach gemütlich.

Gemütliche Weihnachten.

Fröhliche Weihnachten? | A Draco Malfoy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt