[Secret Desaster]
Vor einem Dreiviertel Jahr hatte er es endlich getan, er hatte mich gefragt ob ich ihn heiraten wollte. Natürlich habe ich ja gesagt, doch seit dem ist viel Zeit vergangen und heute sollte einer meiner schlimmsten Tage werden. Denn heute kam Harry's Familie, die nicht wusste, dass er schwul war. Es störte mich sehr, dass er nicht den Mut hatte, es ihnen zu sagen, aber ich wollte ihn nicht zwingen. Was mich allerdings sauer machte, war das wir unser ganzes Leben nach ihnen ausrichteten. Wir hatten zwei Zimmer und hatten alles getrennt aufgeteilt. Für seine Eltern war ich nur der Mitbewohner. Aber so langsam wollte ich das nicht mehr sein, ich wollte ihn küssen, auch vor seinen Eltern. Ich wollte für ihn da sein zu jeder Zeit. Traurigkeit breitete sich in mir aus. Ohne Harry zu wecken ging ich ins Bad und fing an mich fertig zu machen. Ich schaute auf meine linke Hand. Der Verlobungsring war schön und jedesmal wenn ich ihn ansah musste ich grinsen. Doch als ich daran dachte, dass ich ihn bald wieder ablegen musste verschwand mein lächeln ziemlich schnell. Ich atmete einmal tief durch und ging aus dem Bad raus. Harry brauchte jemand der ihn unterstützte, deswegen musste ich meine Wünsche mal außen vorlassen. Als ich in die Küche ging roch ich schon den Geruch von Pancakes. Ich musste wohl länger im Bad gebraucht haben, als ich gedacht hatte. Ich gab ihm einen guten Morgen Kuss und holte Teller raus.
Während dem Frühstück war es still, keiner wollte das Thema ansprechen, aber wir mussten noch ein paar Sachen dazu klären. „Wann kommt deine Familie?", ich brach die Stille, doch Harry verkrampfte sich sofort. „Um 16 Uhr sind sie da." ich nickte und wendete mich wieder dem essen zu. „Könntest du vielleicht deinen Ring ausziehen?", vorsichtig schaute er mich an. Ich sollte meinen Ring ausziehen. Eigentlich war ich daran gewöhnt, doch es tat immer wieder weh zu hören, dass dein eigener Verlobter nicht zu dir steht. „Willst du es deinen Eltern nicht heute sagen?", eigentlich kannte ich die Antwort schon, aber ich wünschte es mir einfach so sehr. Er blickte nach unten und schüttelte den Kopf. Ich hatte auch mit nichts anderem gerechnet. Nichts sagend legte ich mein Besteck weg. Mein Hunger war vergangen. „Es tut mir leid Lou. Bitte versteh das doch. Es hat sich einfach noch nie die richtige Gelegenheit gefunden.", wütend schaute ich nach oben. Ich hatte noch einwenig Verständnis dafür, dass er Angst hatte es seinen Eltern zu sagen. Familie war immer schwierig, aber diese Ausrede war einfach nur erbärmlich. Er hatte genügend Möglichkeiten gehabt, Vorhallen jetzt wo wir verlobt waren, hätte er es tun können.
„Du hattest Gelegenheiten, und das weißt du auch.", wütend stand ich auf. „Ich gehe jetzt einkaufen.", mit zittriger Stimme sagte ich diese Worte und schnappte mir den Einkaufszettel. Ich brauchte nur frische Luft. Schnell zog ich mir meine Schuhe an und stürmte aus der Wohnung. Harry ließ ich überfordert zurück, doch darüber konnte ich jetzt einfach nicht nachdenken.
Nachdem ich vom einkaufen wieder kam, war schon alles schön eingerichtet. Die Lichterketten waren angebracht und kleine Weihnachtsmänner standen überall. Es war eine Woche vor Weihnachten und vorher hatten wir es einfach nicht geschafft. Ich lächelte, er war immer gut darin gewesen alles weihnachtlich aussehen zu lassen. Ich wollte mit ihm nicht streiten, also zog ich meinen Ring ab und ging zu ihm in sein Zimmer. Er lag da auf seinem Bett und spielte am Handy. „Hey", er schaute mich an und lächelte leicht. Ich ging auf ihn zu und küsste ihn auf die Wange. „Ich habe alles für unser Essen eingekauft, wollen wir anfangen zu kochen?", fröhlich nickte er und stand auf. Wir gingen in die Küche und bereiteten das Essen vor.
Als seine Eltern kamen, war ich freundlich, nahm ihnen die Jacken ab und lächelte immer. Doch mich nervte es unendlich. Immer wieder fragten sie Harry über Frauen in seinem Leben. Wir saßen alle am Tisch und aßen Harry's Essen. Er war ein wundervoller Koch und ich unterstützte ihn wo immer ich konnte. „Harry, dein Vaters Geschäftspartner hat eine Tochter, die solltest du mal anrufen.", sie holte einen Zettel raus und schrieb die Nummer auf. Harry nahm sie ohne was zu sagen. Mit einem wütenden Blick schaute ich ihn an. Konnte er nicht einfach sagen, nein danke. Er steckte den Zettel in die Tasche und schaute mich mit einem emotionslosen Blick an.
Nachdem wir fertig mit dem Essen waren, zog ich meine Jacke an. „Was machst du?", verwundert sah Harry mich an. „Ich gehe mal spazieren.", nun war ich derjenige, der einen Emotionslosen Blick hatte. Ohne etwas weiteres zu sagen, ging ich raus und rannte die Treppe runter. Ich schlug meinen Weg zum Park ein. Ich fror einwenig, aber es ist besser als dort mit seinen Eltern zu sein. Ich war alleine, völlig Alleine, dass dachte ich zumindest. Doch als ich weiter durch den Park ging zog mich eine Hand auf meiner Schulter leicht zurück. Ich drehte mich um und sah Harry, er hatte offensichtlich geweint. „Bitte geh nicht. Ich liebe dich doch.", eine kleine Träne ran meine Wange runter. „Ich liebe dich auch, aber ich kann das nicht mehr.", ich kramte in meiner Tasche und holte den Ring raus. Mit einer kurzen Handbewegung gab ich ihm den Ring zurück und ging. Ich hatte es nicht verdient verheimlicht zu werden. Und doch hatte ich das Gefühl es würde sich nichts ändern.
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Offenes Ende Eyo :)
Was denkt ihr wie endet es?
All the Love, xx
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Adventskalender 2021 | larry stylinson
Fanfiction24 Kurzgeschichten über Larry. Ich werde hier jeden Tag bis zum 24. einen Oneshot hochladen. Viel spaß beim lesen.