Fröhliche Weihnachten

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[Weihnachtsmarkt]

„Komm schon Joni", das konnte doch nicht sein Ernst sein. Mal wieder brauchte mein Neffe Ewigkeiten. Als er endlich nach unten kam war er so dick in Jacken eingepackt, dass er aussah wie ein Schneeball in rot. Ich musste mir ein Lachen verkneifen und grinste ihn an. Er war schon 10 Jahre alt, aber das hielt ihn nicht davon ab, sich manchmal wie ein Baby zu verhalten. Schnell zog er seine Schuhe an und ging mit mir nach draußen. Hinter uns schloss ich die Tür ab. Ich wohnte alleine, aber eine Woche vor Weihnachten war er immer bei mir. Wir stiegen ins Auto und ich half ihm sich anzuschnallen. Durch die Jacken konnte er sich fast gar nicht bewegen.

Ich startete das Auto und fuhr aus meiner Einfahrt raus. Jedes Jahr gingen wir auf den Weihnachtsmarkt, schon als er noch nichtmal sprechen konnte. Immer wieder fanden wir schöne Geschenke für seine Eltern oder aßen einfach den leckersten Crêpe auf der Welt. Mit dem Auto war der Weg nicht so weit, weshalb wir nach 10 Minuten fahrt schon da waren. Dieser Weihnachtsmarkt schien nicht so voll zu sein, was mich sehr freute. Nachdem wir ausgestiegen sind und ich das Auto abgeschlossen hatte, zog Joni mich am Ärmel Richtung Crêpe Stand. Lachend folgte ich ihm und kurz darauf genoss er seinen ersten, aber sicherlich nicht letzten Crêpe.

Entspannt gingen wir über den Weihnachtsmarkt und staunten über das Angebot. Dieses Jahr hatten sie viel mehr Auswahl als sonst. Ich nahm Joni's Hand und zog ihm zu einem Stand mit selbst-gemachten Kerzen. Jede Kerze hatte ihren eigenen Geruch. Das wäre perfekt für seine Mutter. Zufrieden wählte ich zwei Kerzen aus und der Verkäufer verpackte sie, dass nichts kaputt ging. Das dauerte Joni natürlich schon wieder viel zu lange. Also zog er mich weiter. Ich drehte mich nochmal kurz um und winkte dem jungen Verkäufer zum Abschied. Dieser lächelte nur und winkte zurück. Wir setzten unseren Weg fort und Joni fing an schneller zu gehen, als er das Riesen-Karussell sah. Eine drei Minuten Fahrt kostete fünf Euro. Ich stimmte zu und wir stellten uns an den Ticket stand an.

Als wir endlich dran waren, sah ich den Verkäufer. Eine Strähne seiner braunen Locken fiel ihm ins Gesicht. Mit einer gekonnten Handbewegung entfernte er diese und platzierte sie wieder wo sie hin gehörte. Seine grünen Augen schauten mich freundlich an. Er lächelte, was seine Grübchen zeigte. „Welches Angebot darf es für sie sein?", seine Stimme war dunkel und total beruhigend. Ich atmete einmal tief durch um mich zu fangen und lächelte ihn an. „Eine Fahrt für drei Minuten bitte.", er nickte und nahm mein Geld entgegen. Nachdem ich Joni auf das Einhorn gesetzt hatte, lächelte er mich an und ich ging zurück. Ich stellte mich neben den Eingang und machte ein paar Bilder von ihm. Sein grinsen war total ansteckend, weshalb ich nun auch lächelte.

Auf einmal stellte sich der Verkäufer neben mich und lächelte mich an. „Ist das ihr Sohn?", ich schüttelte den Kopf und versuchte ruhig zu bleiben, während in mir gerade ein Feuerwerk tobte. „Er ist mein Neffe und Weihnachtsmärkte besuchen ist unsere Tradition vor Weihnachten. Ich bin übrigens Louis." - „Harry", antwortete er darauf. „Das ist ein schöner Name", ich spürte wie meine Wangen rot wurden und mein Herz ein wenig schneller schlug. Schüchtern murmelte ich ein kleines Danke und richtete mich wieder zu Joni. Er saß zufrieden auf diesem Einhorn und schien diese Fahrt wirklich zu genießen. Harry stand immer noch neben mir. Sein Duft benebelte meine Sinne und ich atmete tief ein um überhaupt annähernd einen klaren Kopf zu bekommen. Irgendwas musste sich doch finden um das Gespräch weiterzuführen. „was machst du wenn du mal nicht auf dem Weihnachtsmarkt bist?", fragte ich. Er lächelte und seine Augen bekamen ein wunderschönes Leuchten. „Ich arbeite bei Econ Management. Vielleicht hast du schonmal was davon gehört.", seine Augen wurden groß und er nickte. „Das ist einer der größten Management Firmen in New York.", stolz nickte ich. Ich war glücklich, dass ich es soweit geschafft hatte. Als Kind hatten wir immer Geldsorgen, und das wollte ich meinem Neffen ersparen. Ich war gerade mal dreißig. Meine Schwester war schon vierzig. Sie war mit meinem Alter schon Schwanger gewesen und ich hatte nichtmal einen Freund. Auch wenn mein Berufsleben gut lief, war mein Liebesleben eher schlecht.

„Was machst du sonst so?", ich war froh, dass er das Gespräch weiterführen wollte. „Ich habe eine Bäckerei und mache dort Hochzeitstorten oder ähnliches.", fasziniert schaute ich an. Ich war immer schon schlecht in der Küche gewesen, deswegen fand ich es total cool wenn jemand etwas so außergewöhnliches wie Hochzeitstorten backen konnte. „Dann muss ich da wohl mal einen Kuchen kaufen gehen.", leicht lachte ich. Er zog eine kleine Karte aus der Tasche und gab sie mir. „Ich würde mich freuen dich wiederzusehen.", Mein Herz machte einen kleinen Sprung und ich nickte. Er verschwand wieder in seine Kabine und das Karussell stoppte. Ich holte Joni von der Tribüne. Begeistert ging er mir hinterher.

„Das war cool", ich wuschelte ihm durch die Haare und wir gingen weiter. Wir blieben noch ungefähr eine Stunde auf dem Weihnachtsmarkt, danach wurde Joni kalt. In dieser Zeit ließ er es sich aber trotzdem nicht nehmen noch drei Crêpes zu essen. Wir stiegen ins Auto und meinem kleinen Neffen fielen schon fast die Augen zu. Ich startete das Auto und machte mich auf den Weg nach Hause. Dieser Tag war einfach schön gewesen. Doch diesen schönen Mann bekam ich die ganze Autofahrt nicht aus dem Kopf. Nachdem wir Zuhause angekommen waren, half ich Joni noch seine fünf Schichten Jacken auszuziehen und danach verschwand er auf das Sofa und machte den Fernseher an. Ich schnappte mir mein Handy und ruf den Lieferservice an um mir eine Pommes zu bestellen.

Während ich auf die Pommes wartete, holte ich die Karte raus und beobachte sie. Harry Styles, sweet bakery. Dieser Laden war gar nicht so weit entfernt. Ich wollte Harry unbedingt wieder sehen. ich entschloss morgen mal zu dieser Bäckerei zu fahren und ihn nach einem Date zu fragen. Bei dem Gedanken wurde ich etwas nervös doch das wird schon werden.

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Es ist einfach weihnachten. Mir hat dieser Kalender unglaublich viel spaß gemacht und ich möchte mich bei euch bedanken. Ihr wart so aktiv und habt mir soviel Motivation gegeben.
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All the Love, xx

Adventskalender 2021 | larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt