Triggerwarnung:
Erwähnte Todesfälle und TodesartenAuf den ersten Blick scheint alles in Ordnung zu sein an diesem schönen verschneiten Wintertag in den Straßen Londons.
Die Besitzer der vielen Stände und Buden, sowie die vielen Ladenbesitzer haben allerhand zu tun und bei den Massen an Menschen, die stundenlang nach den perfekten Weihnachtsgeschenken suchen, sich mit Freunden treffen oder sich einfach nur etwas zu essen und trinken holen möchten, verdienen sie auch dem entsprechend gut.
Die Leute lachen, freuen sich auf das herannahende Fest, feiern mit Bekannten und verschwenden keinen Gedanken an Trauer, Schmerz, Einsamkeit oder Verzweiflung.
Wozu denn auch? Bald ist ja schließlich Weihnachten, ein Fest, das alle sehnsüchtig erwarten, bei dem sich Verwandte sehen, Kinder glücklich unter dem hell erleuchteten Christbaum sitzen und ihre Geschenke auspacken und alles gut ist.Das ist die Erwartung, der Glaube vieler Menschen. Der Glaube nichtmagischer Menschen. Doch vieles ist nicht so, wie sie denken.
Während Minerva McGonagall sich durch die vollen Straßen drängt, wird ihr wieder einmal bewusst, wie sie die Muggel doch irgendwie beneidet.Sie müssen keinen Krieg fürchten.
Sie müssen keinen Krieg fürchten, bei dem unschuldige Menschen rücksichtslos ermordet werden.
Sie müssen keinen Krieg fürchten, bei dem man gegen die eigene Familie kämpfen muss, Familienmitglieder verliert, weil sie sich für die andere Seite entscheiden.
Sie müssen keinen Krieg fürchten, bei dem man nicht mehr weiß, wer noch auf der eigenen Seite steht und wer sich bereits dem Feind angeschlossen hat.
Sie müssen keinen Krieg fürchten, da sie nichts von ihm wissen.Doch Minerva ist auch bewusst, dass die Muggelwelt mit ihren eigenen Problemen kämpfen muss.
Sie seufzt leise. In der eiskalten Luft bildet ihr Atem kleine Wölkchen.
Kleine, zarte Schneeflocken schweben vom Himmel und vervollständigen das Wunschbild vom perfekten, weißen Weihnachten.Sie weiß, wie viel wahres einfach verdrängt wird, weil man nicht in dem Wissen leben will, dass es schlimm um manche Menschen steht. Wie sehr sie leiden, wie sehr sie vielleicht jemanden brauchen, der für sie da ist.
Es wird einfach verdrängt, in den hintersten Teil des Gehirns verbannt, das kennt Minerva aus Erfahrung. Manchmal will man nämlich einfach ein paar Stunden Ruhe, Ruhe vor all dem Schrecklichen in der Welt, und welche Zeit eignet sich für dies besser als die Weihnachtszeit?
Eine Zeit, die Frieden und Liebe bedeuten und bewirken soll?
Doch das Schlechte existiert trotzdem.
Trauer, Hoffnungslosigkeit, Schmerz, Einsamkeit, Verzweiflung - alles ist noch da. Denn die Weihnachtszeit ist leider auch die Zeit, wo man sich gerne an die vergangenen Jahre erinnert und dabei kommen unvermeidlich auch die schlechten Gefühle wieder hoch.Minerva schüttelt stirnrunzelnd den Kopf über sich selbst. Hat sie sich nicht noch vor ihrem Aufbruch geschworen, heute nicht so viele negative Gedanken und Gefühle zu hegen?
Sie strafft die Schultern und betritt den Tropfenden Kessel. Sofort erspäht sie Rubeus Hagrid in einer Ecke - mit seiner Größe ist er ja auch nicht wirklich schwer zu erkennen.,,Guten Abend, Hagrid", grüßt sie ihn.
,,Guten Abend, Professor", antwortet er. Unauffällig reicht er ihr einen Stein und einen zusammengefaltenen Zettel, nachdem sie ihm eine Sicherheitsfrage beantwortet hat, die beweist, dass sie wirklich Minerva McGonagall ist.
,,Der Portschlüssel geht 'n fünf Minuten." Dankbar nickt Minerva.
,,Vielen Dank. Wir sehen uns dann später, nehme ich an."
Ihre Aussage klingt eher nach einer Frage und Hagrid bestätigt ihre Annahme.
,,Ganz genau." Er grinst breit. ,,Fröhliche Weihnachten, Professor."
Sie lächelt. ,,Fröhliche Weihnachten, Hagrid."
Schnell betretet Minerva die Winkelgasse, drängt sich durch die vielen Hexen und Zauberer, bis sie in eine leere Gasse kommt, in der sie keiner verschwinden sehen kann. Gerade rechtzeitig, denn sofort beginnt der Stein leicht zu vibrieren, bevor er und Minerva in einem Wirbel verschwinden.
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Magical Contest - Meine Geschichten
FanfictionMeine Abgaben zum Magical Contest 2019 und 2020. Kleine Oneshots und Drabbles, die sich alle um Harry Potter drehen, vom ersten Besuch in der Winkelgasse über Beziehungen zwischen Muggel und Zauberer bis zu Strafarbeiten ohne Magie.