Anmerkung der Autorin:
Die Namen sollten eher in der amerikanisch-englischen Aussprache gelesen werden.Die Feder kratzte leise über das Papier, als ich die letzten Sätze für seinen Aufsatz in Verwandlung schrieb. "Worauf bei einer Verwandlung einer Nagelfeile in eine Maus zu achten ist" - meiner Meinung nach ein absolut unnötiges Thema. Wann würde ich schließlich jemals wieder darüber nachdenken, eine Nagelfeile in eine Maus zu verwandeln?
Ich setzte den letzten Punkt und lehnte mich dann erleichtert in meinem Stuhl zurück. Seit so ziemlich alle Schüler vorgestern mit dem Hogwartsexpress abgereist sind, habe ich versucht, die meisten Ferienhausaufgaben noch vor Weihnachten zu erledigen.
Ich seufzte. Eigentlich kann ich mir das sparen, schoss es mir durch den Kopf, sonst hätte ich ja die restlichen Ferien nichts zu tun.
Der Rest meiner Jahrgangsstufe war allesamt nach Hause gefahren und so saß ich hier in der Bibliothek Hogwarts' alleine und in Ruhe.
Die Stille wurde nur vom leisen Ticken meiner Armbanduhr durchbrochen. Auch nach Jahren war ich noch stolz darauf, sie so verzaubert zu haben, dass sie selbst mit der ganzen Magie funktionierte.
Gut, ich hatte gefühlte Ewigkeiten dafür gebraucht, aber das war es am Ende wert gewesen.
Ich packte meine Sachen zusammen - die Bücher, meinen Kugelschreiber und die Schreibfeder, da die Professoren es nicht so gern sahen, wenn ich nicht mit einer Feder schrieb - und machte mich auf den Weg in die Große Halle.
Es war schon fast Zeit fürs Abendessen, eigentlich die große Mahlzeit, bei der alle Schüler gleichzeitig waren.
Frühstücken tat jeder unterschiedlich - manche ließen es ausfallen, manche waren Frühaufsteher, manche Spätaufsteher und manche waren so spät jeden Morgen dran, dass sie sich schnell was holten und es auf dem Weg zum Unterricht aßen. Ich gehörte hierbei eher zu den wenigen, die irgendwas zwischen allem waren.Hogwarts war beinahe gespenstisch still, der eisige Wind pfiff um die Ecken des Schlosses, irgendwo schuhute eine Eule und Peeves' Lachen verfolgte mich eh immer seitdem er mir einmal blaue Lebensmittelfarbe über den Kopf geschüttet hatte.
Meine Schritte hallten durch die leeren Korridore und Gänge, während ich langsam hindurchging, meine Tasche fest umklammert. Ich war - und bin - ein recht schreckhafter Mensch und diese Stille und das spärliche Licht in Kombination mit den vielen Büchern, die ich gelesen hatte, halfen nicht wirklich dagegen.
Die Tür zur Großen Halle stand ein wenig offen, ein warmer Lichtstrahl fiel in den Flur. Im Gegensatz zu sonst war kein fröhliches Geplapper, kein Lachen zu hören, sondern nur gedämpftes Gemurmel - verständlich, bei den wenigen Schülern, die nicht nach Hause gefahren waren. Ich zwängte mich durch den Spalt und drückte mit meiner Schulter die Tür etwas weiter auf, da ich einen Stapel Bücher in den Händen hielt.
Die Große Halle war hell erleuchtet, am Lehrertisch hatten sich die Professoren Flitwick, Sprout und Snape eingefunden, von denen zwei lebhaft über etwas diskutierten und die dritte Person einfach nur daneben saß und keine Lust zeigte, sich in das Gespräch einzubringen - es ist wohl offensichtlich, wer diese dritte Person war.
Professor Dumbledore schien nur kurz vor mir die Große Halle betreten zu haben, denn er stand neben dem Gryffindortisch und unterhielt sich kurz mit einer Gruppe Erst- oder Zweitklässle, bevor er seinen Weg zum Lehrertisch fortsetzte.Ich ließ meinen Blick schweifen. Es waren wirklich nicht sehr viele Schüler geblieben, genau wie ich es vermutet hatte.
Außer der Truppe Gryffindors, bei der bei näherer Betrachtung auch ein kleiner Hufflepuff saß, waren noch drei weitere Schüler da; ein Slytherin, der sich bei einem Jungen am Ravenclawtisch eingefunden hatte - wenn ich mich richtig erinnerte hießen sie David und Jonas - und ein weiterer Slytherin.
Er kam mir bekannt vor, wenn ich mich nicht täuschte, war er in meinem Arithmantikkurs, und da am Hufflepufftisch keiner meiner Hauskollegen saß, entschloss ich mich, mich zu ihm zu setzen.
Ich musste zwar zuerst all meinen Mut aufbringen, zu jemand relativ fremden zu gehen, aber ich gab mir irgendwann doch einen Ruck und machte mich auf den Weg zum Slytherintisch. Woher ich damals diese plötzliche Entschlossenheit hernahm ist mir bis heute nicht klar.
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Magical Contest - Meine Geschichten
FanfictionMeine Abgaben zum Magical Contest 2019 und 2020. Kleine Oneshots und Drabbles, die sich alle um Harry Potter drehen, vom ersten Besuch in der Winkelgasse über Beziehungen zwischen Muggel und Zauberer bis zu Strafarbeiten ohne Magie.