Getrennte Wege - Finale

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,,Schönen guten Tag, Nick!", grüßte ein Hufflepuff fröhlich, der gerade an dem Geist vorbeilief. ,,Ooh dankeschön, ebenfalls!",freute sich dieser.
,,Immerhin bemerken mich die Schüler,",waren seine bitteren Gedanken.
Doch dann schalt er sich selbst. ,,Reiss dich zusammen, Nick!",schimpfte er sich. ,,Es würde eh nie etwas daraus werden. Mach dir keine Hoffnungen."
Er seufzte und schwebte weiter den Gang entlang.
Warum machte er sich auch so viele Gedanken darüber?
Seit Jahren immer wieder dasselbe Theater.
Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr.
,,Guten Tag, Sir Nicholas",riss ihn die Stimme eines anderen Schülers aus seinen Gedanken.
Der Geist drehte sich neugierig um und blickte in die Augen Tom Riddles.
,,Ah, ebenfalls einen guten Tag, Mr Riddle! Sollten Sie nicht längst im Unterricht sein?",fragte er neugierig.
Der junge Slytherin schüttelte den Kopf.
,,Eigentlich schon. Aber Professor Dumbledore wollte mit mir sprechen."
Der Geist zuckte leicht zusammen.
Wann würden seine Gefühle endlich aufhören?
Er verdrängte seine Traurigkeit und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.
,,Vielleicht nochmal wegen dieser Angelegenheit mit Hagrid.",sprach der Schüler.
,,Dann beeilen Sie sich besser.",ermahnte ihn der Geist freundlich und Tom Riddle drehte sich mit einem Nicken um und verschwand hinter der nächsten Biegung.
Nick blickte ihm nachdenklich hinterher.
Dieser Junge war ihm nicht geheuer.

Die große Halle war gefüllt mit laut plappernden Schülern.
Die Kerzen schwebten in der Luft und man sah den klaren Sternenhimmel durch die Decke. Es duftete wunderbar nach Essen.
Stolz flog der fast kopflose Nick durch die Reihen und betrachtete seine neuen Schützlinge.
Gryffindor, sein Haus, bekam in diesem Jahr wieder reichlich neue Schüler.
Auch die neuen Erstklässler hatte er schon mit seinem Kopf-Trick erschreckt und somit einen beeindruckenden Auftritt hinterlegt, seiner Meinung nach.
Bei einem Blick zur Lehrerschaft erhaschte er einen guten Blick auf die neuen Lehrer.
Auch der Schulleiter hatte gewechselt; Albus Dumbledore war der Nachfolger von Schulleiter Dippet.
Stolz trohnte er auf seinem Sitz und betrachtete die Schülerschar durch seine halbmondförmigen Brillengläser.
Nachdenklich strich er sich durch den langen Bart.
Schnell sah Nick wieder weg und schwebte weiter.
Er hatte noch ein paar Schüler zu erschrecken.
Vielleicht zuerst mal die Ravenclaws?
Oder doch lieber die Hufflepuffs?
Doch egal wie sehr er versuchte, sich abzulenken, immer wieder schweiften seine Gedanken zu Albus Dumbledore zurück.
Denn dieser hatte etwas anziehendes an sich.
Diese Art wie er sich durch den Bart fuhr, wenn er nachdachte. Dieses fröhliche Funkeln in diesen hellblauen Augen, die Nick so schnell in ihren Bann ziehen konnten.
Diese Art zu sprechen, diese Intelligenz und Humor, die den Geist so schnell aus der Bahn werfen konnten.
An all dies musste er ständig denken.

,,Und das ist der Fast kopflose Nick",stellte James Potter ihn Jahre später den neuen Erstklässlern vor.
,,Es ist Sir Nicholas de Mimsy-Porpington!",verbesserte Nick leicht gekränkt.
,,Sind Sie ein Geist?",fragte einer entsetzt. ,,Aber das hieße ja, Sie wären tot!"
,,Natürlich bin ich schon gestorben",meinte der Geist pikiert. ,,Und das am 31. Oktober 1492."
Vor allem den muggelstämmigen Schülern stand der Mund vor Staunen offen.
,,Jaja, der gute Nicholas hier ist einer der Geister hier. Er ist außerdem der Hauses von Gryffindor.",ertönte plötzlich die Stimme eines gewissen Albus Dumbledores hinter ihnen.
Sie alle wandten die Köpfe und sahen den Schulleiter dort stehen, der sie lächelnd anblickte.
,,Ganz genau.",zwang sich der Geist zu sagen.
Er war sehr froh, dass Geister nicht rot werden können.
,,Aber nun, meine Damen und Herren, muss ich den lieben, fetten Mönch besuchen. Viel Spaß noch und eine gute Schulzeit!", wünschte er und schwebte dann hastig davon.
Er könnte sich glatt ohrfeigen, warum benahm er sich denn immer so?
Es war falsch,daraus konnte einfach nichts werden.
Er ein Geist, der andere ein lebender Mensch, Jahrzehnte älter und obendrein noch tot.
Das fanden auch alle seine Geisterkollegen.
Nun, alle außer die graue Dame, aber die ging ja noch relativ mit der Zeit.
Damals, zu seiner Lebenszeit war solch eine Art der Liebe noch unvorstellbar gewesen.
Was wohl seine Eltern dazu gesagt hätten?
Sie hätten ihn vermutlich rausgeschmissen und verstoßen.
Seufzend schwebte er weiter.

Magical Contest - Meine GeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt