4. Aufgabe - Ein spezieller Besuch

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Ich schlürfte gerade genüsslich meinen Kakao, als meine beste Freundin Madelyn plötzlich in heller Aufregung auf mich zustürmte.
,,Rate mal, was ich gerade eben erfahren habe, Gwen!",trällerte sie fröhlich und ließ sich auf den Platz neben mir gleiten.
Ein paar Schüler drehten sich nach der lautstarken Gryffindor um, verloren jedoch schnell wieder das Interesse.
Ich zuckte nur mit den Schultern und sah Madelyn fragend an, während ich mir ein weiteres Croissant nahm.
,,Wir bekommen Besuch!",verkündete Madelyn aufgeregt.
In diesem Moment kam auch der Rest unserer Truppe hinzu; Nate, Holly und Zac kamen durch die große Flügeltür in die Große Halle und gesellten sich zu uns.
Unsere Fünfergruppe war wohl so ziemlich die einzige, die Mitglieder aus allen vier Häusern hatte.
Sie bekamen wohl Madelyns letzte Worte mit, denn Zac, ein etwas stämmiger, großer Bursche aus Slytherin, fragte gleich, wer denn zu Besuch käme.
Nate schien es schon zu ahnen, denn er grinste nur, genauso wie Madelyn.
,,Jetzt sag es uns doch bitte!",bettelte Holly und klaute mir gleichzeitig ein Stück Croissant. Ich warf ihr nur einen bösen Blick zu, der sie kichern ließ. Dieser Klang allein verursachte mir schon Schmetterlinge im Bauch und schnell starrte ich wieder auf meinen Teller.
,,Eine alte Freundin von Professor McGonagall, soviel ich weiß",gab Nate zur Auskunft. Er betrachtete sich im Spiegelbild einer Platte, worauf ein Stapel Semmeln lag, und rückte seine Gryffindor-Krawatte zurecht.
Man konnte sagen, was man will, aber Nate war wirklich etwas eingebildet und immer sehr auf sein Äußeres bedacht.
In dieser Hinsicht ähnelte er sehr seinem älteren Bruder, eine der wenigen Gemeinsamkeiten der zerstrittenen Geschwister.
,,Und was ist daran jetzt so besonders? Findet ihr es etwa merkwürdig, dass McGonagall Freunde hat?",scherzte Holly und wir lachten.
,,Ne",schmunzelte Madelyn als wir uns wieder beruhigt hatten und schmierte sich eine Semmel mit Marmelade.
,,Es ist einfach nur so spannend, wer zu Besuch kommt, weil alle älteren Schüler aufgeregt aussehen."
Ich sah mich um und tatsächlich: Alle Jahrgangsstufen über uns sahen richtig erwartungsvoll und vorfreudig aus. Außerdem war Professor McGonagall nicht da.
,,Stimmt!",rief Zac überrascht.
,,Und wann kommt jetzt dieser geheimnisvoller Gast?",fragte ich interessiert. Madelyn zuckte mit den Schultern und Nate meinte nur:,,Keine Ahnung, wahrscheinlich irgendwann am Nachmittag." Die ersten Schüler standen nun auf und verließen die Große Halle.
,,Wir sollten uns auch beeilen",entschied ich und trank schnell meine Tasse aus.
,,Also ich hab ja heute erst zur zweiten Stunde heute Unterricht. Professor Trewlaney ist krank.",gab Holly grinsend an und wir sahen sie nur neidisch an.
,,Ich wünschte, ich wäre auch in Ravenclaw",stöhnte Zac. ,,Ich hab jetzt nämlich erstmal Snape." Er verdrehte die Augen und stand auf. ,,Dann beeil dich besser, nicht dass du noch Ärger bekommst",warf Madelyn besorgt ein.
Der muskulöse Slytherin nickte, winkte im die Runde und verließ dann mit eiligen Schritten die Halle.
,,Also, wir sehen uns dann beim Mittagessen",verabschiedete auch ich mich, nahm meine Tasche und ging dann auch zu meiner ersten Stunde bei Professor Sprout.

Nach einem Tag voller Abessinischen Schrumpelfeigen, Amortentias und Flubberwürmern, ließ ich mich erschöpft auf den Platz neben Zac sinken.
Anfangs gaben wir immer einen relativen komischen Anblick ab, wenn wir an einem anderen Haustisch saßen, denn manchmal nahmen wir alle bei den Gryffindors Platz und am nächsten Tag dann wieder bei den Ravenclaws und so weiter und so fort, doch inzwischen waren es alle eigentlich gewohnt.
,,Und? Wie wars bei Professor Snape?",begann ich ein Gespräch.
,,Schrecklich. Er mag mich überhaupt nicht, obwohl er normalerweise ja alle Slytherins bevorzugt.",seufzte Zac und piekste mit der Gabel ein Stück Kartoffel auf.
Auch ich lud mir eine Portion auf den Teller und begann zu essen. Nach einer Weile gesellten sich Madelyn, Holly und Nate dazu und erzählten auch von ihrem Tag.
Alle Schüler plauderten freundlich mit ihren Freunden, doch plötzlich verstummten sie nach und nach.
Verwirrt blickte unsere Truppe zum Podium und sahen dort Professor Dumbeldore stehen, der ruhig wartete, bis alle still waren.
,,Schüler und Schülerinnen,ich habe Ihnen eine Ankündigung zu machen",fing er an. ,,Zuallererst muss ich Ihnen mitteilen, dass heute der Nachmittagsunterricht entfällt-"
Er wurde von Jubel unterbrochen. Nachsichtig wartete der alte Zauberer, bis wieder Ruhe herrschte und fuhr dann fort:,,Und auch die Mitternachtsstunden bei Professor Sinistra entfallen für heute, sie werden auf morgen Nacht verlegt. Das alles, da wir heute einen besonderen Gast haben. Mary Poppers kommt uns besuchen. Sie ist eine alte Freundin von Professor McGonagall und nimmt sich für heute frei um euch von ihrem Leben zu erzählen."
Ich runzelte die Stirn. Mary Poppins?
Madelyn bekam ganz große Augen. ,,Merlin, Mary Poppins kommt zu Besuch? Oh mein Gott..."
Die ganze Halle war in Getuschel ausgebrochen, außer die älteren Schüler, wie die Siebt- und Sechstklässler, die so aussahen, als hätten sie es schon geahnt.
,,Aber Mary Poppins ist doch eine fiktionale Figur?",wunderte sich Holly und gab somit genau meine Gedanken wieder.
,,Dachte ich auch",murmelte ich und runzelte die Stirn.
Nate lachte auf.
,,Klar, das glauben die Muggel, aber Mary Poppins ist wirklich real. Ihr Mann schrieb ihre Geschichte unter einem Pseudonym auf und veröffentlichte es. Zaubererfamilien wissen, dass es real ist und Mary Poppins ist so ziemlich eine der berühmtesten Personen.",erklärte er. Ich war schon ziemlich verblüfft, schließlich war ich in dem Gedanken aufgewachsen es wäre einfach nur erfunden.
,,Und die Familie Banks? Sind die auch real?",fragte Holly neugierig. ,,Fast.",mischte Zac sich ein. ,,Ihre Namen wurden geändert um ihre Identität zu schützen." Er kratzte die letzten Reste auf seinem Teller zusammen.
Madelyn saß inzwischen wie auf Kohlen, unruhig bewegte sie sich hin und her. ,,Glaubt ihr sie gibt mir ein Autogramm? Oh meine Schwester wird so eifersüchtig sein!" Ihre Augen glühten vor Freude. Nachdenklich zwirbelte sie eine ihrer blonden Haarsträhnen.
Plötzlich begannen alle aufzustehen und die Schülermenge wanderte aus der Großen Halle. Schnell schloss die Truppe sich dem Strom an und folgten den Schülersprechern, die die Masse gezielt zum Innenhof führte.
,,Wohin gehen wir?",flüsterte Holly in mein Ohr, wobei sie sich strecken musste, da ich einen guten halben Kopf größer war.
,,In den Innenhof. Mary Poppins kommt wahrscheinlich dort an",vermutete ich.
Ganz Hogwarts versammelte sich und beobachtete fasziniert die ungewöhnliche Anreise der berühmten Dame.
Sie landete leichtfüßig auf dem Boden und klappte gefasst ihren Schirm zusammen. Die ganze Zeit blieb ihre Mimik entspannt und freundlich. Dann blickte sie sich um und es wirkte, als würde sie jeden einzelnen genau betrachten.
Professor McGonagall eilte mit einem Lächeln nach vorne und nahm ihrer Freundin den Koffer ab, trotz Protestes ihrerseits.
Leise unterhielten sie sich, dann wandten sie sich zu uns Schülern, beide freundlich lächelnd.
,,Schüler, das ist Mary Poppins, eine gute Freundin von mir. Sie ist hierher gekommen um Ihre Fragen zu beantworten und euch von ihren Abenteuern zu erzählen."
,,Hallo Hogwarts",grüßte Mary Poppins freundlich.
Eine Reihe von ,Hallo's und ,Guten Tag's kam zurück. Madelyn wippte neben mir auf den Zehenspitzen auf und ab vor Aufregung. Auch Nate hatte glänzende Augen vor Freude.
,,Lasst uns das Gespräch nach drinnen in die große Halle verlegen",schlug Dumbeldore vor und die beiden Hexen nickten.
Gemeinsam machte sich die Menge auf den Weg nach drinnen.
Ich war schon richtig gespannt auf Mary Poppins Geschichten. Auch konnte ich es kaum erwarten meinen jüngeren Geschwistern davon zu erzählen, die beide leider keine Magie besaßen.
Oh ja, sie würden so neidisch sein, aber vielleicht konnte ich ihnen ja ein Autogramm besorgen.











Oke, das war definitiv die schwierigste Aufgabe bisher.

Magical Contest - Meine GeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt