14. Kapitel- Mit unfreundlichen Grüßen, Snow Withe.

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14. Kapitel

MIt unfreundlichen Grüßen, Snow Withe. 

Seit einer Stunde sitze ich an meinem kleinen Tisch und probiere einen vernünftigen Brief an meinen Onkel zu schreiben. Doch eigentlich kann es mir gar nicht gelingen denn was soll ich ihm bitte schreiben? Das ich ihn liebe weil er mir mit geteilt hat das mein leben eine Lüge ist? Das klingt nicht grade glaubens würdig, und das mein Onkel dumm ist kann man leider nicht sagen! Aber ihm einnfach eiskalt zu schreiben das ich ihn hasse kann ich auch nicht, denn ich kann mir nicht hundertprozentig sicher sein das er nicht doch recht hat. Und was wäre dann mit Gentian?... Gentian! Wieso, nur mag ich ihn? Und wieso bin ich auf ihn böse- und mache mir aber trotztem Sorgen um ihn? Das ist doch alles totaler blödsinn! Snow, rufe ich mich schnell in erinnerung du warst noch nie wirklich verliebt (wie auch, schliesslich kannte ich nie einen Elf in meinem alter) und das wirst du auch erst mal nicht! Und schon gar nicht in jemanden wie Gentian, der später mal in die Fußstapfen seines Vaters treten wird! Er ist dein Feind! Was kann man denn daran nicht verstehen?!  

Oh nein! Meine Elfenuhr ist das was mich wieder von meinen Gedanken losreißt. In genau 45 Minuten muss ich meinen Brief fertig haben! Bis da hin muss ich mich entscheiden was ich schreibe, ob ich meinem Onkel glaube oder nicht... 

Am besten wäre es warscheinlich, zu schreiben das ich meinen Onkel vergötter und ihm totalen glauben schenke. Doch das kann ich nicht! So einen gefallen kann ich ihm einfach nicht tuen! Ich muss das schreiben was ich wirklich denke!

Also nehme ich mir meine große schwarze Schreibfeder, ein Pergament und meine Blaubeer-Tinte und fange an zu schreiben...

Onkel Lorenz, 

Leider muss ich dir folgendes mitteilen: 

Ich schenke deinen Zeilen sowas von überhaupt keine beachtung. 

Sie sind ein gemeiner Lügner, und kaltblütiger Mörder! 

Wenn sie wollen können sie mich umbringen- wenn sie das überhaupt schaffen können!? 

Ich werde ebenfalls überhaupt nicht zögern sie- und alle die sie lieben (wenn das bei ihnen überhaupt möglich ist)- ebenfalls gnadenlos umzubringen.  

Wegen der Hochzeit brauchen sie mir auch überhaupt kein dank ausrichten.

Das Geschenk schicke ich zurück- von meinem Feind erwarte ich sowas nicht. 

Mit unfreundlichen grüßen, Snow Withe, Tochter des Ehrenvollsten Herrschers.

 Die Zeilen die ich geschrieben habe, sprühen nur so von Hass, aber sein Brief war auch nicht viel besser. Nagut, ein bisschen...  

Grade als ich das stück Pergament zu einer Rolle zusammen gerollt habe und es an das Päckchen ran knüpfe, kommt eine Schwarze Taube durchs Fenster rein geflogen. Alle ihre Federn sind Schwarz, nur der Schnabel hat ein blutiges Rot. Ihre gelben Augen funkeln mich sogleich böse an. So böse das ich erschrocken zurück weiche. Tiere können nicht böse sein! Versuche ich mich zu beruhigen, doch das klappt devenitiv nicht! Und dann kommt diese Taube auch noch leise auf mich zu. Ein geräusch, als wäre sie eine Schlange, entzischt aus ihrer Kehle und ihre gelben Augen mustern mich von oben bis unten. Richtig Angst vor ihr habe ich nicht- nur ein kalter Schauder läuft mir über den Rücken- doch irgendetwas ist an dieser Taube faul. Ich habe eigentlich überhaupt nichts gegen Tauben, außer wenn sie auf mein Fenster-Brett machen. Aber wenn eine schwarze, hessliche, stinkende und dich böse anfunkelnde Taube leise auf dich zu schleicht ist das nicht grade angenehm... überhaupt nicht angenehm! Und das schlimmste ist, das ich nicht wegrennen kann! Vielleicht kann sie ja mit mir Sprechen, oder vielleicht versteht sie mich wenigstens? Doch denn Mund auf zu machen wäre warscheinlich das gleiche wie Selbstmord begehen- dieser Getank ist mehr als scheusslich- aber es führt kein weg drann vorbei.  

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