5. Kapitel- Im ganzen ist das Klima äußerst unangenehm

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5. Kapitel

Im ganzen ist das Klima äußerst unangenehm

Ein kalter schauer überkommt mich, als ich endlich wieder zu bewusstsein komme. Ich fühle mich immer noch schrecklich. Es fühlt sich so an, als würde ich fliegen, nur das ich mich wie ein Stein fühle, der fliegt. Wo bin ich überhaupt? In meinem Zimmer im Waisenhaus? Ich kann nicht's erkennen, da alles Dunkel ist, aber ich spüre ab und zu einen sampften Windhauch der durch meine Haare streicht, sehe etwas helles Blincken oder hör das rauschen von denn Bäumen unter mir. Ist das alles ein Traum? Es fühlt sich genau so an, wie wenn ich zur großen Versammlung fliegen würde. Zur Elfenversammlung. Das alles scheint mir so lange her! So weit weg... Ich habe schon fast vergessen wie es sich anfühlt, so durch die Nacht zu fliegen. Ist heute etwa große Elfenversammlung? Anders kann es eigentlich nicht sein, da Elfen immer nur zu Versammlung Flügel bekommen... aber nein, das geht nicht, Elfenversammlungen finden nur ein mal im Jahr statt! Plötzlich bemerke ich zwei muskolösen Arme, die mich fest umschlungen haben.Und auch jetzt erst kommen die ganzen Erinnerungen wieder. Der Junge, der genau wie mein Onkel aussieht. Ist er es? Der mich trägt? Warum hat er mich nicht schon längst?! Wo wird er mich hinbringen? So viele Fragen schwirren mir im Kopf herum, aber ihn zu fragen ist sinnlos, ich merke jetzt schon wie mir ein eiskalter schauer denn Rücken  läuft.Wie schafft er es überhaupt mit mir durch die Nacht zu fliegen wenn es keine Elfen-Versammlung gibt- ohne Flügel! ? Oder hat er etwa immer Flügel? Von einer Elfe mit  Flügeln die sie immer behält habe ich noch nie gehört...seltsam...

Um so länger wir fliegen um so heißer wird mir. Es ist zwar überhaupt nicht Warm, aber es Schneit nicht mehr und es ist nicht mehr so kalt. Im ganzen ist das Klima äußerst unangenehm. Und desswegen weiß ich jetzt auch genau wo ich bin. Im Elfenreich. Ich keuche, es ist nicht besonders angenehm so mit dem Kopf nach unten zu fliegen! Wenn es doch nur ein bisschen Schneeien würde! Und da fällt mir das Wunderbarste seit langem ein: Meine Kraft! Wenn ich festen Boden unter mir gewusst hätte, hätte ich jetzt einen rießigen Freudensprung gemacht, aber da es in der Luft schlecht geht, entfährt mir nur ein kleiner Freudensschrei.Ich schliesse meine Augen und denke an Schnee. Zum glück habe ich, noch bevor ich die Kraft bekommen habe, gelesen das man, nachdem man die Kraft bekommen hat seine eigene Methode kriegt, wie man seine Kraft hervor ruft. Und dass wenn ein anderer raus findet wie du deine Kraft herbeirufst, diese Kraft auch ein setzten kann, wo ich hoffe das es bei mir nie passieren wird!

Um mich herum, wirbeln stille Schneeflocken. Große kleine, grobe und feine. Die Luft ist so frisch, wie sie vor her nie war. Die Weißen Flöckchen sehen aus als würden sie Tanzen. So fröhlich und frei. Wenn ich eine wäre, könnte ich immer frei Tanzen, so fröhlich, lustig und frei. Wenn sie vom Himme auf denn Boden gleiten, dann bleiben sie liegen, so still das es aussieht als würde nichts sie bewegen können wieder fortzugehen. Und wenn ich den Schnee mit einer Hand fange, und die Schneeflocke langsam in meiner Hand schmilzt, dann fühl ich mich verbunden mit ihr. Im gleichen takt Tanzt mein Herz, wie eine Schneeflocke, die vom Himmel fällt.

Als ich meine Augen wieder öffne Tanzen tausende von kleinen Weißen Püncktchen um mich herum. Ein froher erleichteter Seuftzer entfährt mir. Diese unangenehme Hitze ist gewichen, nur noch das Stille gefühl von den Schneeflocken durchdringt mich. Bis ich das Fluchen über mir warnehme. Und dann spür ich plötzlich einen dumpfen Schmerz und knalle auf etwas großes Hartes.

"Lebst du noch? Hey?... HALLO?" Eine eindringliche Stimme weckt mich aus meiner zweiten Ohnmacht.

"Schon okeeey...!" Stöhne ich, leicht gequällt, zurück. Ein erleichteter Seuftzer ertönt.

"Ein glück, das hätte meinen Vater sonst echt total aufgebracht!" Jemand zieht mich hoch, und ich stehe wieder auf beiden Beinen.

"Warum sind wir abgestürtzt?" Iritttiert gucke ich mich um, es Schneit immer noch.

"Wegen diesem verfluchtem Schnee!" Er, dessen Name mir noch nicht bekannt ist steht locker an einen Baum gelehnt und guckt mich missmutig an.

"Ich liebe Schnee!" Gebe ich knapp zurück, und richte meine Kleidung. Vielleicht bin ich eingeschnappt, vielleicht aber auch einfach nur Ausgehungert.

"Schnee? Du magst Schnee?" Seine laute Stimme lest mich zusammen zucken, konnte dieser Trottel nicht leiser sprechen?

"Jaahaa! Ich-liebe-Schnee! Ist das so schwer, zu verstehen?" Im selben Moment denke ich das ich etwas vorsichtiger hätte sein können.

"Und wo denkst du eigentlich, kommt der Schnee her?" vielleicht müsste ich nett zu ihm sein und ihn bitten mich am Leben zu lassen, aber ich bin jemand der weiß wann jemand einen gehen lässt und wann nicht; und er würde lieber selbst Sterben als mich gehen zu lassen! Okay, das wahrscheinlich auch nicht! So heldenhaft ist er bestimmt nicht.

"Snow? ich glaube du weißt ganz genau wovon ich spreche oder?" Herausvordernd sieht er mich an.

"Bevor ich dir auch nur eine einzige weitere Frage beantworte: Wer bist du, und wie heißt du?!" Er schaute mich verdutzt an, antwortete dann aber doch:

"Erkennst du mich etwa nicht mehr, Snow? Wir kennen uns doch schon sooo lange!" Er breitet die Arme aus.

"Wir kennen uns? Erzählst du Geschichten?" Ich klinge Rotzig und ungezogen, aber ich bin sichtlich empört!

"Ich bins doch: Gentian! Erinnerst du dich nicht, dein Sandkasten Freund!" Was!? Wie bitte soll ich mich an meinen Sandkasten Freund oder was auch immer erinnern?

"Sag einfach: Wer sind deine Eltern!?" Fragte ich desshalb stattdessen.

"Ich bin der Elfen-Prinz" Ein unverschämtes Grinsen verteiltt sich über sein Gesicht und alles in mir Schreit: Verräter! Verräter! VERRÄTER!!!

 "Warum bringst du mich nicht einfach um?" Meine Stirn zieht sich in falten und ich schaue ihn 

"Was denkst du eigentlich von mir?! Eine schutzlose Elfe einfach so umbringen? Das könnte man dann wohl kaum 'Heldentat' nennen!" Gentian klopft sich kurz auf die Brust. Guckt mich dann aber wieder an.

"Schon klar Herrscher, sie tun das richtige! So Loyal hat noch niemand geherrscht!" Und jetzt schon geht mir dieser... Dummkopf, auf die nerven!

Ich-bin-ein-eingebildeter-Idiot prangt in fetten Buchstaben auf seiner Stirn, auch wenn das nur für mich sichtbar ist: es ist die Wahrheit, so einen Idiot gibt es hoffentlich kein zweites mal!

Bestimmt schreiten wir uns über ein halbe Stunde, bis ich irgendwann anscheinend die "Grenze überstreite" und er anfängt mich anzuschreien.  

"Was fällt mir ein?" Frage ich für meine Verhältnisse ahnungslos und schaue ihn etwas irritiert an. Was fällt ihm ein, mich so Laut anzuschreien, das ich Angst kriege Taub zu werden?!

"Ich an deiner Stelle würde jetzt nicht noch denn Zorn von mir reizen sondern einfach machen was man mir sagt!" Aha! Der gutmütige Prinz also! Sehr freundlich...

"Kann sein, nur leider bin ich kein-kein... Gripsloses ding wie du!" Ist das denn überhaupt noch Elflich?! Sich mit seinem zukünfigem Mörder so zu streiten das man nichts mehr anderes außer reinen Hass spüren kann?! Noch nicht mal Angst?

"Ich glaube wir lassen es für Heute erst mal..." Jetzt vernehme ich seid langem wieder dieses grausame eklige gefühl, leer zu sein "mir ist spei-übel-" ich weiß nicht was dieses ständige in-Ohnmacht-gefalle soll, und woher es kommt aber nun ist es wieder mal passiert... Mir wird Schwarz vor Augen und ich bin weg.

Als ich aufwache liege eingerollt in eine Decke auf dem Boden. Wie bin ich hier hergekommen? Ich will aufstehen, doch es geht nicht! Ich kann mich nicht bewegen, als hätte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Das Gefühl der leere ist anders geworden, schwerer und lastender. Mir kommt alle wie in einem Traum vor... Einem Alptraum...

Irgendwann höre ich Schritte. Es kostet mich zu viel Energie die Augen zu öffnen.  

Plötzlich fühl ich etwas kaltes an den Lippen. Dann eine klebrige Flüssigkeit die mir eingeflöst wird. Gift? Medizin?

ElfenleidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt