19. Kapitel- Das war nicht Fee, das war ihre Zwillingsschwester

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19. Kapitel

Das war nicht Fee, das war ihre Zwillingsschwester!

Es ist nachmittag und Gentian hat uns allen Flügeln gegeben. Zusammen in einer kleinen Truppen fliegen wir umher. Ab und zu teilen wir uns auf, dan suche ich mit Lillian, und Magnolia sucht mit ihrem Vater. Gentian sucht allein. Ich glaube er weiß irgendetwas das ihn sehr schwer belastet, denn er redet kaum und hat dunkle Ring unter den Augen. Er wirkt  als wär er ganz woanders. So wie früher als ich ihn noch gehasst habe. Und Fee ist einfach nicht zu finden. Wie vom erdboden verschluckt! Ich habe das Gefühl schuld daran zu sein, doch das ist lächerlich! Ich habe ja nichts getan, ich war nicht mal da... Und genau der Punkt macht mir das Gefühl schuld an Fees verschwinden zu haben. Vielleicht wollte sie nach Tornado suchen. Wahrscheinlich war ihr unwohl dabei alleine in dem Stall zu stehen, weil sie das sonst nie tut?

"Snow! Ich habe noch eine Idee wo Fee sein könnte!" Lillians stimme reist mich aus meinen schuldbewussten Gedanken. 

"Wie?...Wo meinst du denn?" Ich schaue ihn gespannt an. Villeicht kennt er Fee gut genug, um zu wissen wo sie sich versteckt hat. Wo sie verschwunden ist.

"Hinter dem kleinen Hügel dort" Er streckt seinen Arm aus, und zeigt auf einen, wirklich kleinen, Hügel. "Dort gibt es einen kleinen Wald, er ist so klein, das er sogar nachts niedlich wirkt! Ich war zwar bloß einmal dort, aber es ist ein wirklich schöne! Und Fee mag solche Orte! Ich glaub dort ist sie!" Seine dunkeln Haare wehen ihm ins Gesicht, so winding war es im Elfenreich lange nicht mehr. 

"Dann lass uns doch dort nach gucken!" Mein schlechtes gewissen plagt mich. Überall würde ich jetzt mit ihm hin gehen, bloß um Fee zu finden! 

Langsam dreht Lillian eine Kurve, so das sich seine grauen mit leicht hellblau verzierten Flügel sanft zur Seite legen. Ich finde das seine Flügel schön sind, auch wenn sie sehr einfarbig ausfallen. 

"Wir sind gleich da, Snow, könntest du dann die rechte Seite übernehmen und ich die andere?" verwirrt gucke ich auf den Weg der unter mir entlang gleitet, auf die Bäume und auf den Hügel, den wir jetzt schon hinter uns haben. Das alles kommt mir sehr bekannt vor. Die Bäume haben etwas turkises, das Gras auf dem Waldboden etwas Weichen, mosiges. Die vielen kleinen Moosbüschel wirken wie smaragte, und ein kleiner See glitzert wie tausend gefangene Sterne.

"Snow? Hallo?! Übernimmst du jetzt die rechte Sei..." Ein leiser Schrei entfährt mir. Jetzt weiß ich wieder wo wir uns befinden. Ganz genau weiß ich es! Ein kleiner Bach fließt zwischen großen Steinen und geröll denn Hügel hinunter und verfließt mit dem funkelndem See. Die Lichtung und der See, die mir letzte Nacht so unheimlich, aber geheimnisvoll vorkamen, sind jetzt in stürmisches Sonnenlicht getaucht. Der Wind hat nachgelassen, und die Lichtung scheint wie verzaubert! Nymphen...

"Snow! Da ist sie! Wir haben sie gefunden! Fee du kleines ungezogenes Pony! Komm zu Lillian, komm schon." Mein Herz macht einen Freudensprung, endlich! Schliesslich steht die Sonne schon weit unten, und lange dauert es nicht mehr, bis es Nacht ist! Im dunkeln hätten wir nie eine Chance gehabt sie zu finden. Trotztem mischt sich in das Glücksgefühl plötzlich eine Woge aus Wut. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt um Wütend zu sein, aber es macht mich irgendwie total aufbrausend, das dieser schöne Platz nicht nur mir gehört. Das nicht nur ich diesen Platz kenne. Und er. Er und ich. Und die Nymphen. Und Fee hat ihn hier hin geführt. Aber er kennt es hier doch schon, warscheinlich kennt er die ganze Landschaft bis über die großen Berge. Verschwommen kriege ich mit, wie Lillian leise an Fee heranschleicht, ihr Halfter trägt er locker um die Schulter. Und noch verschwommener kriege ich mit, wie Fee immer weiter weg weicht. Und dann ist aufeinmal alles wieder so klar wie vorher. Doch was ich sehe, passt überhaupt nicht! Fee wiehert laut, springt hoch, bockt und galoppiert mit donnernden Hufen in den Wald. Hat sie sich das von Tornado abgeguckt? Oder ist sie jetzt auf einmal ein Wildpferd? Fee... würde niemals wild werden! Doch nicht das liebe gutmütige Pferdchen! Lillian muss ebenso entsetzt gucken wie ich, mit großen Augen starren wir Fee hinterher. Bis sie zwischen Bäumen eingetaucht ist, und nur noch ein leises Wiehern.

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