Kapitel 5 » Tut es sehr weh?

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Kapitel 5

Grace

Die kalte Luft kommt mir entgegen, als ich die schwere Glastür von dem Restaurant aufmache und zu erst in allen Richtungen schaue, um zu sehen wohin die beiden gegangen sind. Als ich sie nicht sehe, bewege ich mich schnell in Richtung des Parkplatzes wo unser Auto geparkt und auch die Jungs stehen können.

Meine Vermutung bestätigt sich, als ich die Zwei mitten auf dem Parkplatz sehe, wie sie sich gegenseitig lauthals anschreien und ihren Umfeld ohne schlechtem Gewiesen ignorieren. Ich nähere mich den beiden, doch sie bemerken mich nicht, weshalb ich stehen bleibe um etwas von der Szenario mitzubekommen.

„Du wurdest einfach viel zu sehr verwöhnt von Dad, Nathan. Genau deshalb muss ich jedes Mal Stand für die Scheisse nehmen, die du angerichtet hast." ,schreit Harry ihn an, während Nathan sich durch die Haare rauft und den Tränen nah ist, „Du warst über 12 Monate lang weg. Zwölf Monate! Was dachtest du dir eigentlich dabei? Das wenn du von deinen Problemen wegrennst und dann wieder zurück kommst, das sie dann wieder gelöst sind? Das hier Friede, Freude, Eierkuchen herrscht?"

„Nein, aber-"

„Halt dein Mund, ich bin noch nicht fertig." ,brüllt Harry und kommt ihm bedrohend ein Schritt näher, was Nathan dennoch nicht abschrecken lässt. Er spannt sich nur noch mehr an und ist auf jede Faust von Harry bereit.

„Du wusstest ganz genau das Dad dich niemals hassen könnte und genau deshalb hast du den ganzen Dreck abgezogen. Du hast sein Vertrauen ausgenutzt und mich belogen!" ,Harry's Wut ist nicht zu übersehen. Wenn er wütend ist, sah er nur noch rot und man fürchtet sich vor ihn.

„Das stimmt nicht!" ,schreit Nathan zurück und danach geht alles viel zu schnell. Ich lege meine Hände fassungslos auf meinem Mund und meine Sicht verwischt, als Harry seine rechte Hand hebt und Nathan mit ganzer Wucht eine Faust ins Gesicht gibt. Schmerzvoll stöhnt er auf, lehnt sein Kopf zur Seite und man sieht eine blutende Wunde an seiner Augenbraue.

„Du Bastard." ,zischt Nathan und öffnet seine Augen. Im nächsten Moment packt er Harry an seinem Kragen, wo mir ein Laut entweicht und grüne Augen plötzlich in meine blicken. Nathan nutzt die Chance und fängt an auf Harry zuzuschlagen. Ab dem Moment verschwende ich kein weiteren, sammle mein ganzen Mut zusammen und gehe auf die beiden zu um sie auseinanderzuhalten.

„Hört auf!" ,kreische ich und versuche zwischen ihnen zu gelangen, was gerade nicht leicht ist.

„Harry! Harry hör auf!" ,schreie ich, als ich Nathan von ihm wegdrücke und er dennoch versucht an ihn ranzukommen. Also schubse ich Nathan zur Seite, sodass sie weit entfernt voneinander sind und kralle Harry fest an seinen Schultern, während die Tränen meine Wange herunterfließen.

Wenn ich seinen Blick nicht falsch deute, stelle ich fest, dass er besorgt wirkt, als er auf mich hinab schaut und sein Blick meinen nicht entweicht. Seine Lippe ist aufgeplatzt und auch sein Wangknochen ist leicht aufgerissen und blutet. Mit seinen Händen greift er nach meinen Handgelenken und schiebt mich sanft, beschützerisch hinter sich und wendet sich zu seinem Bruder.

„Du hättest nie zurück kommen sollen." ,teilt es Harry ihm mit, während Nathan ihn mit einen traurigen Blick anschaut. Der Schmerz in seinen Augen ist nicht zu übersehen, zudem tut er mir so leid, als ich sichte das ihm Tränen aus den Augen kommen.

Ich nehme wahr wie Harry rücksichtsvoll nach meinen Handgelenk fasst, seine Hand um sie herum umschließt und mich zu seinem Auto führt. Er öffnet meine Autotür und wartet bis ich eingestiegen bin, währenddessen wird sein Blick wieder kalt und er meidet den Augenkontakt mit mir. Ich höre wieder Schritte, was verursacht das Harry und ich uns umdrehen und zusehen wie Nathan auf uns zukommt.

„Komm schon, Alter. Lass uns bitte darüber reden." ,schnieft er seinen älteren Bruder an, dem seine Tränen überhaupt nichts ausmachen. Eine Hand von Harry hält noch die Autotür fest, er macht einen Schritt vorwärts zu Nathan und schaut ihn bedrohlich an.

„Ich will dich nicht mehr sehen." ,zischt Harry, „und wenn du jetzt wieder zu Dad rennst, dann bring ich dich um."

Er meint das nicht so. Es ist einer der schrecklichsten Angewohnheiten von Harry, dass er Dinge sagt, wenn er wütend war, die er nicht so meint.

„Steig jetzt ein, Grace." ,befehlt Harry mir mit einen wütenden Unterton und ich tue das was er sagt. Er knallt meine Tür zu, geht um das Auto herum und öffnet die Fahrertür um einzusteigen.

Er lässt sich im Sitz fallen und atmet tief aus. Sein Körper ist angespannt und als er seine Finger um das Lenkrad tut, bemerke ich das sie ebenfalls bluten, weshalb ich ihn traurig und mit verwischter Sicht anschaue.

„Tut es sehr weh?" ,schniefe ich und wische mir über die Augen um ihn klarer sehen zu können. Sein Gesicht dreht sich kurz in meine Richtung und er schüttelt seinen Kopf.

„Nein." ,gibt er monoton von sich und möchte den Motor starten, doch ich lege meine Hand auf seine, die das Autoschlüssel umschlossen. Er hält seine Bewegung inne und blickt zu meiner Hand bevor er zu mir schaut.

„Sie warten doch noch auf uns dadrin und was ist mit unseren Sachen?" ,frage ich unsicher, doch er starrt wieder auf meine Hand, weshalb ich sie schnell weg nehme und mich leise entschuldige.

„Scheiss drauf - um die Sachen kümmert sich Gemma schon." ,mit diesen Worten legt er den Rückwärtsgang ein, fährt aus dem Parkplatz raus und macht sich auf dem Weg Nachhause.

Mir schwirren unzählige Gedanken durch den Kopf. Harry's Verletzungen sind zwar harmlos, dennoch hören sie nicht auf zu bluten, was mir Sorgen bereitet und dazu führt, das ich mich ab und zu davon abhalten muss, sie nicht anzuschauen. Er bemerkt meine Blicke ab und zu, doch ignoriere diese und blickt ausdruckslos auf die Straße.

Es dauert nicht lange bis unser Haus in Sicht ist und er vor der Einfahrt anhält. Ich schnalle mich ab, doch stoppe, als er den Motor nicht ausschaltet und es so aussieht als würde er nur warten bis ich aussteige. Also drehe ich mich leicht zögernd zu ihm und schlucke meine Unsicherheit herunter.

„Wirst du nicht mit rein kommen?"

„Nein." ,antwortet er kalt und meidet den Augenkontakt mit mir, während ich verloren versuche diesen mit ihm aufzubauen.

„Aber deine Verletzungen-"

„Grace, das kann dir egal sein. Steig jetzt aus."

Seine Worte treffen mich, dennoch gebe ich nicht auf und komme auf eine Idee: „Okay, dann- ....dann warte hier. Ich hole dir die Pflaster hier her." ,ich versuche mich zu beeilen, als ich aus dem Wagen aussteige, doch seine Stimme unterbricht mich.

„Was zum Fuck verstehst du nicht? Wieso kannst du es nicht einfach sein lassen? Seh ich aus wie ein kleines Kind, dass sich nicht um sich selbst sorgen kann?" ,seine Stimme wird beim reden lauter, unsere Blicke treffen sich.

Mein Atem wird schneller und ich bemerke wie meine Sicht wieder verwischt. Fluchend guckt er wieder weg und ich nicke nur, öffne die Wagentür und steige tonlos aus. Ich schmeiße die Tür hinter mir wieder zu und laufe zu dem Haus ohne mich umzudrehen.
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Ich hoffe die Geschichte gefällt euch bis her hin🥺❤️ Anmerkungen und Kommentare sind immer toll

Liebe Grüße🥰

Forced Marriage || Harry Styles || *ON GOING*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt